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Freikörperkultur Gemälde und Kunst

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Re: Freikörperkultur Gemälde und Kunst

Beitrag von Campingliesel » Do 19. Jan 2023, 20:24

ynda hat da vermutlich recht. FKK war damals vor allem in England noch unbekannt. Aber ob man damals Kinder nackt an Gewässern spielen ließ, weiß ich nicht, kann aber durchaus sein. Richtige Badekleidung war damals wohl allgemein noch unbekannt, auch in Deutschland. Männer sprangen wohl oft in der Unterwäsche ins Wasser, Frauen mußten oft mehr an- als ausziehen, damit man jaa nichts von blanker Haut sah. Und das hielt die meisten Frauen auch oft vom Schwimmen ab.

Nach unseren Vorstellungen von FKK könnte man diese Bilder durchaus als FKK-Bilder betrachten.

Edward Stott lebte von 1855 bis 1918. Es wäre auch interessant zu wissen, wann diese Bilder entstanden sind. Wenn man bei Google nachschaut, werden hauptsächlich zeitgenössische Bilder gezeigt.

 
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Re: Freikörperkultur Gemälde und Kunst

Beitrag von Campingliesel » Do 19. Jan 2023, 20:44


 
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Re: Freikörperkultur Gemälde und Kunst

Beitrag von Campingliesel » Do 19. Jan 2023, 21:07

https://de.wikipedia.org/wiki/Badekultu ... ntwicklung

Wenn man sich diese Bilder so anschaut, hätte es die FKK eigentlich schon viel früher geben müssen. Warum also wurden die Leute im 19. Jhdt dann so prüde, daß sie die Badekleidung erfanden?
So ganz hat es die FKK wohl dann nicht mehr geschafft, sich durchzusetzen, auch wenn ab den 50ern bis zu den 90ern ein gewisser FKK-Boom herrschte. Aber wohl noch lange nicht so, wie es zu den früheren Zeiten war.
Und wo stehen wir heute? Wohl wieder da, wo man vor den ersten FKKlern gegen Ende des 19, Jhdts. stand. Zumindest bei den jüngeren Leuten unter 40. Die anderen Älteren sind meistens noch ein Überbleibsel der Leute, die während des FKK-Booms stark vertreten waren.

Es lohnt sich also, mal genau in der Geschichte nachzulesen, bevor man heute von "moderner FKK" oder von "alten Kamellen" redet.

 
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Re: Freikörperkultur Gemälde und Kunst

Beitrag von Eule » Fr 20. Jan 2023, 19:00

@ Campingliesel
Wenn du dir die deutsche Kulturgeschichte ansiehst, dann wirst du feststellen, dass es die Nacktheit als das Fehlen von Kleidung schon immer gegeben hatte. Mal funktional gesehen, mal als Zeichen der Armut. Die FKK hat es nicht früher geben können, weil die FKK in Verbindung mit der "Zurück zur Natur"-Bewegung eine Antwort auf die Situation der Frühindustriealisierung war. Die FKK ist eben mehr, als nur das Weglassen der Kleidung.

Und wo stehen wir heute? Wohl wieder da, wo man vor den ersten FKKlern gegen Ende des 19, Jhdts. stand.
Ja, diese Frage ist durchaus berechtigt und sehr aktuell. Unsere Situation heute lässt sich mit der Situation vom Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr vergleichen. Die gesellschaftlichen Parameter haben sich derartig verändert, so dass ein sicherer Vergleich nicht mehr möglich ist. Wir leben heute in einer derartig individualisierten und narzisstischen Welt, wie es dieses in der Vergangenheit noch nicht, auch nicht ansatzweise, gegeben hat. Es wäre für uns als Einzelpersonen und als Gesellschaft ein Gewinn, wenn wir das ICH zugunsten eines WIR zurück drängen könnten und würden und wir als Einzelpersonen mehr gesamtgesellschaftliche Verantwortung übernähmen.

Wenn wir die FKK nur auf das Weglassen von Kleidung beschränken, dann wäre die FKK ein alter Schuh der Menschheit. Dann wäre auch ein Aktbild ein FKK-Bild, obgleich der Akt als Akt mit dem Gedankengang der FKK nichts gemein hat. Ich hätte selbst dann Probleme, wenn man die Gemälde als Bilder des Naturalismusses bezeichnen würde, denn zum Gedankengang des Naturalismus sehe ich in den Gemälden keinen Bezug.

Heute stellt sich die Frage, ob die Klimabewegung einen Zugang zum Naturalismus oder gar zur FKK findet. Denn wenn man deren Gedanken konsequent zu Ende geht, wäre dieses der logische Schluss. Die Klimabewegung, die Öku-Bewegung könnte einen Impuls aussenden in Richtur "Zurück zur Natur", natürlich mit einer anderen Begründung als zum Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Auf diesen Umstand habe ich hier im Forum schon mehrfach hingewiesen.

 
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Re: Freikörperkultur Gemälde und Kunst

Beitrag von Campingliesel » Sa 21. Jan 2023, 13:54

@ Eule

Für manche Leute ist FKK mehr als nur das Weglassen der Kleidung. Sicher war das so, als eben die Situation der Frühindustrialisierung eintrat. Heute haben wir zwar diese Situation nicht mehr, dafür aber eben ein Mangel an freier Natur. Und nicht überall ist FKK erlaubt oder akzeptiert.

Die Nacktheit hat es sicher schon fast immer gegeben. Nur nannte man es damals halt nicht FKK. "Zurück zur Natur" brauchte man früher nicht, weil es kein Zurück war, sondern Selbstverständlichkeit.

Dei Frage, die sich jetzt für mich stellt, ist für diese Aussage in dem genannten link über die Badekleidung:

Badekleidung wurde im frühen 20. Jahrhundert immer häufiger auch an Stränden gefordert, wo zuvor das Nacktbaden toleriert worden war. Neben des vorgeblichen Sittenzerfalls durch das Nacktbaden bestehen durchaus kommerzielle Interessen daran, Badekleidung vorzuschreiben: Die Bademode, an der ein ganzer Industriezweig gut verdient und mit der sich Personen auch gern selbst in Szene setzen, ist an Nacktbadestränden bedeutungslos.[4] Dem Schutz vor Kälte und Nässe dient die zeitweise immer knapper werdende Bademode ebenfalls nicht.[4]

War der Profit der Wirtschaft der Hauptgrund für die Badekleidung oder gab es noch einen viel eingreifenderen? Warum gab es plötzlich einen vorgeblichen Sittenzerfalll? Das war meiner Meinung nach der viel entscheidendere Grund als der Profit der Badekleidungsindustrie.
Wieso brauchte man plötzlich Badekleidung, nur weil man Badeanstalten erfunden hat? Und das besonders für die Frauen?

Ich sehe hier ein Parallele zur Darstellung der Rasiermittelindustrie, die den Leuten weismachte, daß blanke Haut hygienischer sei. Was aber nachweislich falsch ist. Daß aber besonders bei der FKK die vollständige Körperrasur aus ganz anderen Zwecken "in" wurde, will natürlich keiner zugeben. Textile können da ja machen, was sie wollen, weil es eh keiner sieht. Aber bei der FKK wird es dann eben zwangsläufig sichtbar. Und damit es nicht peinlich erscheint, wurde es dann einfach zur "Mode" erklärt. Mit der Begründung, daß es hygienischer sei.


Das Baden im Meer war damals(19.Jhdt) etwas völlig Neues, und die Moralvorstellungen der Zeit erforderten natürlich die strikte Geschlechtertrennung sowie den Körper verhüllende Badekostüme, obwohl die Ärzte das Nacktbaden als wirksamer empfahlen. Damit nicht genug, wurden auch hier Badeboote mit „Aalkästen“ eingeführt, außerdem Badekarren, die meist von Pferden ins Wasser gezogen wurden und für sittsames Badevergnügen sorgten. In manchen Nordseebädern dienten diese Karren noch bis ins 20. Jahrhundert hinein als mobile Umkleidekabinen.

Im 19. Jahrhundert wurde die Kur endgültig zur Mode der feinen Gesellschaft, inklusive des gehobenen Bürgertums. Die große Masse der Bevölkerung blieb von diesem Vergnügen zunächst ausgeschlossen. Die im Rahmen der Lebensreform-Bewegung entstandene Freikörperkultur fand zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch im Nacktbaden im Meer ein (damals) skandalträchtiges Öffentlichwerden. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt sich der Urlaub am Meer dann zu einer Erscheinung des Massentourismus.


Daß man vorher an Gewässern ganz selbstverständlich nackt baden konnte, wußte man im 19. Jhdt wohl nicht mehr. Genauso wie viele heute nicht mehr wissen, wie selbstverständlich die FKK für junge Leute und Jugendliche in den 50ern bis in die 90er hinein war. Nur natürlich nicht für die gesamte Bevölkerung.

Eigentlich hätte man ja die Toleranz gegebenüber dem Nacktbaden beibehalten können. Ob man das dann weiterhin einfach Nacktkultur hätte nennen können oder eben irgendwann als FKK bezeichnete, wäre dann auch egal gewesen.

Heute verstehen ja auch viele unter FKK nur einfach Nacktsein - egal, bei was und wo. Auch wenn das eben eigentlich falsch ist.

Der Grund für die heutige Prüderie ist sicher nicht derselbe wie der im ausgehenden 19. Jahrhundert. Aber sehr ähnlich. Damals nannte man es Sittenzerfall, weil Nacktheit hauptsächlich nur im Zusammenhang mit der Sexualität gesehen wurde, was man ja nicht öffentlich machte,
aber heute wird die Nacktheit wieder hauptsächlich mit der Sexualität im Zusammenhang gesehen, was aber öffentlich und überall in den Medien dargestellt wird. Dieses Zuviel und oft Ungewollte an Sexualität ruft eben gerade die heutige Prüderie hervor.

 
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Re: Freikörperkultur Gemälde und Kunst

Beitrag von Eule » Sa 21. Jan 2023, 19:54

@ Campingliesel
Sei mir bitte nicht böse, ich will hier jetzt keine Definitionsdiskussion bezüglich der FKK führen. Hier in diesem Thread geht es jetzt darum, ob die Gemälde einen Bezug zur FKK haben und somit als FKK-Bilder bezeichnet werden können.

Ja, man kann auch Bilder von der Zeit vor der Industriealisierung verwenden. Aber es muss dann ein Bezug zur FKK herstellbar sein. Und dieser Bezug kann sich nicht nur auf das Fehlen von Kleidung berufen. Das wäre wirklich zu wenig. So sehe ich es.

 
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Re: Freikörperkultur Gemälde und Kunst

Beitrag von Campingliesel » Sa 21. Jan 2023, 20:21

Eule hat geschrieben:@ Campingliesel
Sei mir bitte nicht böse, ich will hier jetzt keine Definitionsdiskussion bezüglich der FKK führen. Hier in diesem Thread geht es jetzt darum, ob die Gemälde einen Bezug zur FKK haben und somit als FKK-Bilder bezeichnet werden können.

Ja, man kann auch Bilder von der Zeit vor der Industriealisierung verwenden. Aber es muss dann ein Bezug zur FKK herstellbar sein. Und dieser Bezug kann sich nicht nur auf das Fehlen von Kleidung berufen. Das wäre wirklich zu wenig. So sehe ich es.


Ich wollte auch keine Defintionsdiskussion bezüglich der FKK führen. Offenbar hast du meine Frage nicht verstanden. Warum muß denn unbedingt ein Bezug zur FKK herstellbar sein, die sich nicht nur auf das Fehlen von Keidung berufen darf? Als man damals, also so im 18. Jhdt einfach nackt badete, dachte man gewiß nicht darüber nach, ob das jetzt FKK heißt oder sonstwie. Sie taten es eben ganz einfach. Punkt aus. Und genauso könnte man es heute auch tun. Vielen ist es heute ja auch egal, ob das FKK heißt oder anders. Nur leider beziehen sie heute eben auch Dinge mit ein, die mit FKK oder Nacktkultur gar nichts zu tun haben. Deshalb ist es heute auch wichtig zu wissen, was denn nun FKK ist und vor allem, was sie ganz bestimmt nicht ist.
Wer einfach an einen See oder ans Meer geht und nackt badet oder sich sonnt, braucht auch nicht darüber nachzudenken, ob das FKK heißt oder "nur" Nacktkultur. Sexuelles ist dabei so oder so normalerweise nicht erwünscht.

 

Re: Freikörperkultur Gemälde und Kunst

Beitrag von Xymox » Sa 21. Jan 2023, 20:27

Kaum ist der andere Thread geschlossen, gehts hier weiter.

Irgendein Thread findet sich immer.

Campingliesel und ihre Fans brauchen schließlich ihren Spielplatz.

 
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Re: Freikörperkultur Gemälde und Kunst

Beitrag von Campingliesel » Sa 21. Jan 2023, 20:32

Xymox hat geschrieben:Kaum ist der andere Thread geschlossen, gehts hier weiter.

Irgendein Thread findet sich immer.

Campingliesel und ihre Fans brauchen schließlich ihren Spielplatz.


Welcher wurde denn geschlossen?

Außerdem ist das ja wirklich nichts Neues, daß eine Diskussion dann woanders weitergeht. Schließungen haben noch nie was genützt. Es geht eben in jedem Thread um das Thema FKK.

Ich brauche bestimmt keinen Spielplatz, nur die, die unbedingt immer mit mir streiten wollen. Sie könnten es ja auch mal bleiben lassen. Meinungsaustausch muß ja kein Streit bedeuten. Aber eine Diskussion ist ja hier Zweck der Sache. Nur manche können halt nicht sachlich bleiben.

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Re: Freikörperkultur Gemälde und Kunst

Beitrag von Hans H. » Sa 21. Jan 2023, 22:41

Eule hat geschrieben:Wenn wir die FKK nur auf das Weglassen von Kleidung beschränken, dann wäre die FKK ein alter Schuh der Menschheit.
Genau, wäre - nur hat man eben über viele Jahrtausende nur nackt gebadet, ohne dem eine andere Bezeichnung zuzuordnen als einfach nur "Baden". Die Gesellschaft war zu vielen Zeiten in manchen Regionen viel weniger prüde und in anderen Regionen durchaus zu den gleichen Zeiten auch sehr prüde. Und das Ganze hat sich auch noch über die Zeit gewandelt.

So wie man, seit es FKK gibt, mal an mehr und mal an weniger Stellen FKK verbietet, hat man damals eben einfach nur an mehr oder weniger Stellen das Baden verboten. Es gibt eine Überlieferung von Goethe, dass er wegen des Badens Ärger bekommen hatte, weil er sich dafür nicht weit genug von der Stadt entfernt hatte. Da gab es kein Wort von "nackt Baden", weil Baden eben nicht anders als nackt bekannt war. Man sollte sich also nicht täuschen und denken, bevor es Badekleidung gab hätte man einfach überall nackt baden können. Man durfte eben bei Weitem nicht zu jeder Zeit überall einfach mal baden gehen. Und in der wilhelminischen Zeit wurde das Baden ganz verboten, nicht nur draußen, sondern auch zu Hause sollte man nicht mehr baden.

Da man sich aber vor der wilhelminischen Zeit durchaus auch in Gruppen für erholsame freie Tage zum Sonnen und Baden an Flüssen und Seen traf, ist es ganz normal, dass es davon auch Kunstwerke gibt. Da es damals eben nicht FKK, sondern das ganz normale Baden war, würde ich es ablehnen, solchen Bildern einen FKK-Bezug zuzusprechen. Damit bestätige ich auch aus meiner Sicht die Aussage:
Eule hat geschrieben:zum Gedankengang des Naturalismus sehe ich in den Gemälden keinen Bezug.
FKK-Bilder setzen für mich deshalb voraus, dass sie nach ca. 1900 entstanden sind, also seit es FKK in diesem Sinne neben dem Textilbaden gibt. Und es dürfen nicht nur künstlerisch gestellte Akt-Bilder sein, sondern es muss klar der Bezug zur nackten Freizeit vorliegen.
Eule hat geschrieben:Heute stellt sich die Frage, ob die Klimabewegung einen Zugang zum Naturalismus oder gar zur FKK findet. Denn wenn man deren Gedanken konsequent zu Ende geht, wäre dieses der logische Schluss.
Wäre schön, wenn die Argumente breiter ankommen würden: Verzicht auf Kleidung wenn es warm genug ist, Verzicht auf Badekleidung, um Rohstoffe zur Herstellung zu sparen (Bio-Baumwollfanatiker haben als einzige nicht-Baumwollkleidung die Badekleidung im Schrank!) und um Waschmittel zu sparen. Es ist doch ökologischer Irrsinn, nach jedem Baden im Sommer die Badekleidung in die Waschmaschine zu werfen. Die Argumente hatte ich schon in einem Sportforum zur Diskussion eingebracht. Die Reaktion war ein ziemlicher Shitstorm.

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