Warum?

[Tim007]

Jeder Mensch hat ja seine höchst eigenen Charakterzüge, auch unter Geschwistern. Und die können, selbst erlebt, extrem unterschiedlich sein. Nicht nur das dieser Umstand für unterschiedliches Verhalten verantwortlich ist, sondern es macht auch eine
etwas unterschiedliche Erziehung durch die Eltern notwendig.

Das ist dem Grunde nach richtig, wobei Charakterzüge und Erziehung genau das widerspiegeln, worum es hier geht: was ist angeboren und was ist anerzogen.

Auch ist es dem Grunde nach richtig, dass sich die Erzieher ändern. Sie entwickeln sich (hoffentlich) weiter, wie Du das am Beispiel Deiner Großmutter aufgezeigt hast. Und dass die Erziehung nicht nur durch Eltern, sondern auch die Umwelt erfolgt, dürfte ebenfalls richtig sein.

Trotzdem brauchen wir nicht die Kinder zu bemühen, die altersmäßig zwanzig Jahre auseinanderleben. Auch Kinder, die im Jahrestakt geboren werden, sind unterschiedlich. Sie erfahren zunächst durch ihre FKK-Eltern eine Prägung. Trotzdem entwickeln sie sich unterschiedlich. Und damit sind wir wieder beim Ausgangspunkt: Was ist angeboren,was ist anerzogen? Wahrscheinlich ein Mixture. Oder wie es CL so treffend sagt:

"Es liegt wohl an genau demselben Grund, warum der eine Kaffee mag, der andere nicht, der eine diese Musik mag, der andere jene, der eine ständig unterwegs sein will, der andere eher selten, der eine dauernd viele Leute um sich herum hat, der andere lieber alleine ist ..................usw usw."

Nur warum? Meine Auffassung: Es ist tatsächlich mehr angeboren, als viele wahr haben wollen. Erziehung kann unterschiedliche Anlagen hervorheben oder veröden, mehr nicht. Letztlich ist das alles aber höchst streitig.

[Bummler]

Es liegt wohl an genau demselben Grund, warum der eine Kaffee mag, der andere nicht, der eine diese Musik mag, der andere jene, der eine ständig unterwegs sein will, der andere eher selten, der eine dauernd viele Leute um sich herum hat, der andere lieber alleine ist ..................usw usw.

Genau das meine ich. Diese Unterschiede bei den Gewohnheiten und Interessen sind nicht erziehungsbedingt, sondern eben angeboren, wie Tim das formuliert. Und genau das gleiche sehe ich bei dem Empfinden von Nacktheit.
Auch in meiner Familie, wir sind vier Geschwister, ist der Umgang mit Nacktheit unterschiedlich, Während meine Schwester und ich sehr gerne nackt sind, haben meine beiden Brüder damit keine besondere Bindung.

Nur warum? Meine Auffassung: Es ist tatsächlich mehr angeboren, als viele wahr haben wollen. Erziehung kann unterschiedliche Anlagen hervorheben oder veröden, mehr nicht.

Eben. Auch bei den SchauspielerInnen hat man ja mitunter die Aussagen, das der oder die eine kein Problem mit Nacktszenen hat, während der oder die andere damit große Probleme hat. Einige sind sogar richtig exhibitionistisch veranlagt, wie Antje Mönning. Also da sehe ich doch eindeutige Präferenzen bezüglich Nacktheit und eben den Genen.

Ich meine die Sache hat ja noch eine weitere Dimension. Nämlich wenn der Hang zur Nacktheit angeboren ist, also gewissermaßen natürlich, dann dürfte man diese Veranlagung ja in einer freiheitlich-liberalen Gesellschaft auch nicht unterdrücken. Das wäre dann sozusagen ein Menschenrecht.

[Konrad R.]

Diesen Beitrag (Auszug daraus) fand ich an anderer Stelle:

Wir haben unserem Sohn einen entspannten Umgang mit der Nacktheit beigebracht.
Ab und zu laufen wir "ohne" durch die Wohnung, dann bekommen wir gleich zu hören, dass wir uns doch was anziehen sollen.
In seiner Fußballmannschaft wird mit Unterhose geduscht-das sagt vieles.

Da er in die Diskussion hier passt, erlaube ich mir mal, ihn hier zu zitieren.

[Aria]

Es liegt wohl an genau demselben Grund, warum der eine Kaffee mag, der andere nicht, der eine diese Musik mag, der andere jene, der eine ständig unterwegs sein will, der andere eher selten, der eine dauernd viele Leute um sich herum hat, der andere lieber alleine ist ..................usw usw.

Genau das meine ich. Diese Unterschiede bei den Gewohnheiten und Interessen sind nicht erziehungsbedingt, sondern eben angeboren, wie Tim das formuliert. Und genau das gleiche sehe ich bei dem Empfinden von Nacktheit.

Nein, alle diese Dinge sind durch die Umwelt bedingt. Ob jemand Kaffee oder lieber Tee trinkt, ist davon abhängig, wo jemand aufwächst: Wird eines der beiden Kinder beim kaffeetrinkenden Vater in Berlin aufwachsen, wird es wahrscheinlich auch zum Kaffeetrinker werden, und das andere, bei der teetrinkenden Mutter in Ostfriesland, wird es wahrscheinlich auch zum Teetrinker.

Die Umgebung – und damit ist die Gesamtheit aller Dinge (Personen, Kindergarten, Schule, Sportverein, Stadt oder Land, Religion, etc.) gemeint, die auf ein Kind im Reifeprozess einwirken – prägt viel stärker als die Erbanlagen. Weil diese Dinge unbewusst wahrgenommen werden. Weil man sich als Kind automatisch der Umgebung anpasst. So wie man in der Kindheit mühelos Sprache lernt – egal in welche sprachliche Umgebung man hineingeboren oder ein paar Monate später verpflanzt wird –, so lernt und übernimmt man auch die moralischen Standards dieser Umgebung. Ein Kind von deutschen Eltern, in Europa geboren und nach ein paar Monaten ohne seine Eltern nach Japan versetzt und dort aufgewachsen, wird nicht nur die japanische Sprache sprechen, sondern auch die japanische Moral, Sitten und Gebräuche verinnerlichen.

Diese Standards können ein ganzes Leben beibehalten werden, aber sie können auch bewusst oder unbewusst abgelegt und durch andere ersetzt werden. Zum Beispiel durch den Auszug aus der Elterlichen Wohnung und/oder Umzug in eine andere Gegend, durch kennenlernen anderer Sitte und Gebräuche durch Beispiel von Personen, die anders denken und tun als man es selbst als Kind gelernt hat.

[ynda]

Nein, alle diese Dinge sind durch die Umwelt bedingt.

Dieses pauschale Nein glaubst du doch selbst nicht oder, da fehlt ein "auch" in dem Satz? Bist du als
Einzelkind aufgewachsen?
Jeder hier der Geschwister hat wird Dir aus eigener Anschauung gegenteilige Erfahrungen bestätigen.
Ich bin mit 2 weiteren Geschwistern aufgewachsen, einiges mögen wir gleichermaßen, aber auch einiges
sehr sehr unterschiedlich. Und da ist es egal ob es um Essen, Trinken, oder sonst was geht.

Ob jemand Kaffee oder lieber Tee trinkt, ist davon abhängig, wo jemand aufwächst

Da geb ich Dir teilweise recht, da ist auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit vorhanden.
Beispiel aus meiner Familie, ich bin der älteste, meine Schwester 8, mein Bruder 10 Jahre jünger.
Sowohl ich, als auch meine Schwester fingen in etwa zur gleichen Zeit (Nicht Alter!) mit Nackt baden an und
somit auch zu Hause mit eher lockerem Umgang der Bekleidung. Nackt den Weg zum Bad und zurück, Zimmertür
nicht extra zu beim Umziehen usw. Mein Bruder hat bis heute nie FKK gemacht. Ich glaub ich hab in all den
Jahren nur 2 oder 3 mal nackt gesehen.
Unser Vater, ich und meine Schwester waren Raucher, der Bruder hat nie eine Zigarette angefasst.
Alle in der Familie tranken auch Alkohol, in Massen, wie die meisten Leute. Da hat mein Bruder übertrieben
und auch lange sehr übertrieben.
Gottlob ist die Zeit durch, er hat sich aus eigenem Antrieb gefangen und die Sache seit 15 Jahren absolut im Griff.
Also, wir sind alle unter den gleichen Bedingungen aufgewachsen, aber diese 3 Beispiele zeigen schon, es gibt auch
andere Gründe außer Erziehung und Umfeld.

[Tim007]

Also, wir sind alle unter den gleichen Bedingungen aufgewachsen, aber diese 3 Beispiele zeigen schon, es gibt auch
andere Gründe außer Erziehung und Umfeld.

So ist es.

Ich schlürfe jeden Tag mit Genuss meinen Kaffee. Meine Frau kann man damit jagen.
Aria, wenn Du bei Deiner Annahme bleibst, werde ich im nächsten Beitrag so spannende Sachen schildern wie die geteilte Begeisterung für Rosenkohl innerhalb der Familie.

[Campingliesel]

@ Aria

Ob jemand Kaffee oder lieber Tee trinkt, ist davon abhängig, wo jemand aufwächst: Wird eines der beiden Kinder beim kaffeetrinkenden Vater in Berlin aufwachsen, wird es wahrscheinlich auch zum Kaffeetrinker werden, und das andere, bei der teetrinkenden Mutter in Ostfriesland, wird es wahrscheinlich auch zum Teetrinker.

Das ist mir zu klischeehaft dargestellt. Das muß durchaus nicht immer so sein. Meine Eltern trinken beide gerne Kaffee, jedenfalls zum Frühstück oder Nachmittagskaffee. Abends dagegen gab es immer Tee. Wenn meine Mutter sich wöchentlich 1x mit ihrer Freundin zu einem abendlichen Plausch traf, wurde immer Schwarzer Tee serviert. Ich trinke auch gerne Kaffee, aber auch mal einen Cappuccino oder im Urlaub auch mal einen Instantkaffee. Und Tee trinke ich auch hin und wieder gerne. Bestimmte Sorten allerdings nur im Krankheitsfall. Mein älterer Bruder trinkt sehr gerne Kaffee, aber mit viel MIlch. Und das muß ein richtiger heißgebrühter Kaffee sein, Tee eher selten. Mein anderer Bruder legt auf Kaffee keinen großen Wert. Er trinkt viel lieber Wasser. Oder im Winter sicher auch mal einen Tee.

Wieder ein Beispiel, wie unterschiedlich das Kinder halten können. Es gibt eben nicht immer nur ein Entweder-Oder, sondern ein Sowohl-als-Auch. Genauso ist es mit dem sehr klischeehaften Urlaubsinteressen zwischen Meer oder Gebirge. Da gibts noch vieles dazwischen und ein Mal-So und Mal-So. KLischees sind immer ein typischer Fall von Schwarz-Weiß-Denken. Das trifft aber eher selten zu.

[riedfritz]

@Tim und Campingliesel: Es wäre sehr interessant für uns, noch mehr über die Kaffee- oder Teeetrinkgewohnheiten eurer Verwandtschaft zu erfahren! Könnt ihr das nicht noch ausführlicher schildern?
Das erlärt aber mit keinem Wort, warum jeder so seine Macken hat.

[Horst]

Bitte nicht!

Das hat mal wieder überhaupt nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun.

Gruß
Horst

[Campingliesel]

@Tim und Campingliesel: Es wäre sehr interessant für uns, noch mehr über die Kaffee- oder Teeetrinkgewohnheiten eurer Verwandtschaft zu erfahren! Könnt ihr das nicht noch ausführlicher schildern?
Das erlärt aber mit keinem Wort, warum jeder so seine Macken hat.

Wozu denn? Ich hätte höchstens noch einige andere Dinge, die auch sehr individuell innerhalb der Familie sind. Das zeigt eben die vielen Möglichkeiten, die sich trotz demselben Elternhaus entwickeln können.

Was ist schon eine Macke? Das ist meistens eine bestimmte Angewohnheit oder Vorliebe, für die andere kein Verständnis haben. Es liegt also immer im Auge des Betrachters, was eine Macke sein könnte.

Auch hier gilt: Es sind NICHT die Dinge, die uns evtl beunruhigen, sondern unsere SICHT der Dinge.

Was für den einen als eine Macke erscheint, ist für den anderen völlig normal.

Deshalb sind auch Macken nichts anderes als verschiedene Angewohnheiten oder Individualitäten.


es gibt auch Leute, für die die ganze FKK eine einzige Macke ist!