Betreff: SkitourDen Frisuren der Abgebildeten und deren Ausrüstungen nach zu urteilen, sind das die 1920er Jahre.
Zum Winter-Schifahren gab es auch hier in Österreich so zwischen den 50-ern und etwa 1990 einen Geheimtipp:
In Oberkärnten, Liesertal nahe Eisentratten, am Fuße des Hohen Pressing, war das Riesen-Areal "Helio Carinthia" (das Erika und Eddie (Eduard) de Graaf, zwei Niederländern, gehörte). Lage ab ca. 1200m Seehöhe am Südhang, der nächste Bergabauer in Sichtweite, ca. 1 km entfernt, die Wolken bisweilen unterhalb im Tal... drei Bergbäche. Gab es Gewitter, konne es sein, dass man mit PKWs ein paar Tage lang nicht mehr weg kam, wei der steile Schotterweg gelitten hatte und Eddie ihn erst mühsam wieder reparieren musste.
Also war immer Proviant angesagt...
Die beiden boten anfangs auch Winter-FKK und Nackt-Schilaufen an (ohne Aufstiegshilfen, da wurde einem sicherlich warm). Aufstiegshilfe für PKWs oder Wohnwagen war der große Traktor. Anders kamen nur wenige alleine hoch bis zum Parkplatz. Ich kann mich noch an die ganz in Grün gehaltenen Skizzen auf dickem Papier erinnern - also wer das noch aus dem Museum kennt: "Hektogramme", in Matritzen geritzt, danach über eine Trommel abgezogen und mit der Post versendet).
HC war und blieb anfangs mein Jugendtraum, denn sie ließen nur Familein und Paare ein, als17-jähriger hattest du keine Chance. Aber als wir dann ein Paar waren, verbrachten wir unsere schönsten Sommer dort. Das Gelände war ca. 50 Hektar groß, unterhalb des leicht verfallenen Bauernhauses mit Scheune gab es kleine Hütten (huisjes), ein verschlafenes Ziegelhaus mit WCs und Münz-Duschen, sonst unbändige Natur. Die extreme Witterung hatte jedes Jahr irgend welche Brücken zerstört, die erst wieder geflickt wurden, als sogar der Traktor nicht mehr sicher darüber knattern konnte.
Schilaufen waren wir nie. Als wir da waren, war das schon aus der Mode.
Heute gibt es zwar noch eine Webseite, aber keine Antwort ... und die Erinnerung.
http://www.helio-carinthia.at/Ob das Gelände weitergeführt wird? Muss mich da mal schlau machen.
Das Verhältnis zur Natur war bis vor einigen Jahren noch ein wenig anders als heute, glaube ich. Die Leute begnügten sich damit, was sie vorfanden, den Rest mussten sie mit auf den Berg bringen - und vieles von da auch wieder ins Tal. Anfangs gab es keinen Strom, nur Petroleum-Lampen, keine Kühlung (die Nächte waren kalt, die drei Bäche ebenfalls: Bier und Butter dümpelten da in kleinen, selbst angelegten Kuhlen (bis zum nächsten Regen, der alles wegspülte).
Das alles war selbstverständlich.
Heute wird erwartet, dass alles sich zu 110% dem Diktat der Erfolgreichen anpasst - andernfalls wird reklamiert oder zerstört.
Änderung: Not!-Wendig!
Seid gegrüßt!
V.