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Der "Grundwiderspruch" von FKK

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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Campingliesel » Do 14. Okt 2021, 15:41

Hans H. hat geschrieben:
Campingliesel hat geschrieben:Und zu dem Satz:
Ich wüßte nicht, was an meinen Ausführungen falsch sein sollte.
muss ich auch sagen: das ist logisch! Wenn ich etwas unrichtig beschreibe, weil ich es nicht besser weiß, dann weiß ich erst einmal natürlich auch nicht, was an der Beschreibung falsch war - woher auch?

Aber: das Schamgefühl betrachte ich aus der Sicht der Verhaltensforschung und ein wenig der Psychologie, mit der ich mich aber nur im Nebenfach beschäftigt hatte. Du siehst es aus einer "gefühlten" Sicht, die man durchaus auch verstehen kann. Da stimmt zwar der Begriff "Schamgefühl" nicht mit der wissenschaftlichen Sicht überein. Aus dieser wären die Ausführungen zu korrigieren.

Aber es ist wirklich die Frage, wen das hier interessieren würde. Es sind zu wenige. Als lassen wir es doch einfach so stehen, wie Du es als selbst empfundenes Schamgefühl formuliert hast. Über diese Empfindung kann diskutiert werden, denn die wird individuell auch verschieden sein. Aber die wissenschaftliche Sicht, die ja bis heute in Bezug auf die angeborene Komponente uneinheitlich (das heißt: etwas umstritten) ist, möchte ich in diesem Forum nicht mehr vertiefen.


Wenn meine Ansicht so falsch wäre, dann gäbe es vermutlich längst keine FKK mehr, denn dann wäre der Versuch der ersten FKKler, eine andere Sichtweise zu entwickeln und anders mit dem Schamgefühl umzugehen als bis dahin die gesamte Gesellschaft das tat, kläglich gescheitert.
Das Entscheidende bei der FKK ist ja gerade, daß man das Schamgefühl zwar noch hat, aber eben sich seiner Nacktheit nicht mehr schämt, wenn man nur einfach nackt ist, auch in Gegenwart von fremden Leuten.
Das Schamgefühl reduziert sich deshalb nur auf unerwünschte sexuelle Handlungen, die eben am FKK-Platz nicht stattfinden sollten, und bewirkt daher mehr Respekt und Rücksicht gegenüber anderen Leuten, selbst wenn man ein persönliches Interesse an jemandem hat. Oder wenn einem eben eine Frau bzw ein Mann gefällt. DAs erfordert dann eben eine gewisse Beherrschung, vor allem eben bei den Männern.

Genau das wird auch in Wikipdia erklärt. Das habe ich ja schon mehrmals hier im Forum zitiert, weil diese Unklarheit immer noch vorhanden ist. Und genau deswegen ist meine Darstellung nicht falsch.

Und das wird auch in der Psychologie und Verhaltensforschung nicht anders gesehen, was die Möglichkeit, überhaupt eine FKK zu "machen", angeht. Es gehört eben zum Ziel und Zweck der FKK, daß Nacktheit außerhalb der Familie möglich ist, ohne das sofort und automatisch mit Sexualität zu verbinden. Und trotzdem ein sexueller Mensch mit sexuellen Gefühlen zu bleiben.

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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Aria » Do 14. Okt 2021, 16:43

Hans H. hat geschrieben:
Campingliesel hat geschrieben:Ihn interessieren anscheinend nur die Anzahl meiner Beiträge und meine Vollzitate. Aber nie das eigentliche Thema.
Hier hast Du mal meine volle Zustimmung. Es ist der einzige User, dessen Beiträge ich nicht mehr ansehe, weil er noch nie etwas zum Thema geschrieben hat, aber immer andere beleidigt, zumindest auf ihnen herumhackt. Also voll übereinstimmend mit der Definition für Trolle.
Ja, jede Beschäftigung mit MathiasF und Konsorten ist verlorene Zeit.

Hans H. hat geschrieben:Und zu dem Satz:
Campingliesel hat geschrieben:Ich wüßte nicht, was an meinen Ausführungen falsch sein sollte.
muss ich auch sagen: das ist logisch! Wenn ich etwas unrichtig beschreibe, weil ich es nicht besser weiß, dann weiß ich erst einmal natürlich auch nicht, was an der Beschreibung falsch war - woher auch?
Eben. Jede/r schreibt hier (hoffentlich) nach bestem Wissen und Gewissen, was Irrtümer nicht ausschließt, weil niemand Allwissend und unfehlbar ist.

Hans H. hat geschrieben:Aber es ist wirklich die Frage, wen das hier interessieren würde. Es sind zu wenige.
Obwohl es nur wenige sind, können auch sie noch was lernen. Dass sich Trolle und Ignoranten in die Diskussionen einmischen, kann man in einem Forum wie diesen nicht vermeiden – man kann aber ihre Postings ignorieren.

Die sind (nicht immer) zu unterscheiden von jenen, die eine Meinung haben, die exakt in ihr festgefügtes Weltbild passt. Widersprichst du dieser Meinung, bedrohst du auch ihr Weltbild, ihr Selbstverständnis – siehe dazu auch diesen Beitrag.

Wer länger im Forum ist, weiß im Voraus, wer auf welche Aussagen – mitunter wütend – reagieren wird. Aber davon darf man sich nicht abschrecken lassen, sondern weiter nach bestem Wissen und Gewissen schreiben.

Um jetzt noch etwas Konstruktives zum Thema zu sagen, zitiere ich hier die Kulturhistorikerin Maren Möhring:

Welche Rolle spielt Religion?

Auch wenn wir das oft nicht wahrhaben wollen, das Verhältnis zum Körper ist auch heute noch stark religiös geprägt. In Ostdeutschland spielte die Religion keine so große Rolle; auch deshalb erfreute sich die Freikörperkultur hier großer Beliebtheit. In Südeuropa hat der Katholizismus ein anderes Verhältnis zum Körper hervorgebracht, dort gilt der nackte Körper in der Öffentlichkeit als unschicklich. Auch aus diesem Grund hat sich beispielsweise in Italien oder Spanien das Oben-Ohne-Baden nicht durchsetzen können. Auch an den Ostseestränden hatte man nach der Wiedervereinigung große Auseinandersetzungen an der deutsch-polnischen Grenze, da die katholisch geprägte Bevölkerung Polens mit Nacktbaden nichts anfangen konnte.


Das bedeutet, dass je nachdem wo man geboren und aufgewachsen ist, übernimmt man unbewusst die dort herrschenden moralische Vorstellungen. Das gilt nicht nur in Bezug auf die Nacktheit und/oder Sexualität, sondern auf allen Gebieten der Moral. Sich aus diesen Moralvorstellungen zu befreien, gelingt nur sehr schwer; meistens ist dafür ein Ortswechsel nötig. Will sagen: Wer aber an dem einen Ort oder der Umgebung bleibt, der wird weiterhin alles für richtig halten, was er dort als Kind und Jugendlicher gelernt.

Es ist bekannt, dass auf dem Land die soziale Kontrolle größer ist als in der Stadt. Deswegen ist es dort schwieriger aus der Reihe zu tanzen. Tut man es dennoch, wir man schnell aus der dörflichen Gemeinschaft ausgestoßen, ohne die man kaum (über)leben kann. Den alten Spruch „Stadtluft macht frei“ kann man daher nicht nur als die Befreiung von der Leibeigenschaft betrachten, sondern auch in dieser Hinsicht interpretieren.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von CHICO » Do 14. Okt 2021, 17:18

@Aria

Zur Moral: Bei Peter Sloterdijk ist zu lesen: Moral sind nur antrainierte Verhaltensweisen, um in einer sozialen Gruppe problemlos zu leben. Mehr ist Moral nicht. Mit Moral muss sich vornehmlich einmal die Ethik beschäftigen (Niklas Luhmann)

Sogenannte soziale Kontrolle auf dem Land: Ich lebe seit ca. 25 Jahren in Weidenbach (Ca. 120 Einwohner / Westtaunus). Seit ca. 15 Jahren laufe ich – bei passendem Wetter – im Umkreis von ca. 5 km mit meinen Hunden nackt spazieren. Ich habe ein völlig problemloses Verhältnis zur hiesigen Dorfbevölkerung - mehrere Dörfer. Bei zufälligen Treffen gibt es freundliche Gespräche und nicht die geringsten Anstände meiner Nacktheit wegen. Nur Polizei und Ordnungsämter sind zeitweise – aber immer erfolglos – tätig geworden. Das Sozialverhalten Landbevölkerung / Stadtbewohner wird immer wieder völlig falsch eingeschätzt.

 
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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von PundV » Do 14. Okt 2021, 17:25

CL: Bei FKKler muss es noch Scham sein? Wer sagt das? Du?

Und weil du es bei Wikipedia gelesen hast und/oder selbst behauptest, muss es stimmen?

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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von hajo » Do 14. Okt 2021, 17:31

Aria hat geschrieben:Das bedeutet, dass je nachdem wo man geboren und aufgewachsen ist, übernimmt man unbewusst die dort herrschenden moralische Vorstellungen.
...
...
Deswegen ist es dort schwieriger aus der Reihe zu tanzen. Tut man es dennoch, wir man schnell aus der dörflichen Gemeinschaft ausgestoßen, ohne die man kaum (über)leben kann.
Mir(!) ist das zu pauschal.
Natürlich übernimmt man schon aus Gründen, es zunächst nicht anders zu wissen, die vorherrschenden Moralvorstellungen.
Dennoch kann es passieren, dass auch ein so sozialisierter Mensch zu eigenen, hoffentlich erweiterten Erkenntnissen gelangt. Dann allerdings hat das Bewusstsein eingesetzt.
Mit dem "aus der Reihe tanzen" kann sicher schwierig sein.
Tut man es, kommt es meiner Erfahrung nach darauf an, wie man tanzt. Zurückhaltend, vorpreschend, ängstlich, selbstbewusst, aggressiv, rechthaberisch, verständnisvoll ... ...

Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Am Ortsrand. Sehr behütet, Benehmen lernend, Höflichkeit anwendend, "das-tut-man-nicht" internalisierend.
Dennoch habe ich es hinbekommen, mein Leben so zu leben, wie ich es für richtig halte. Nach wie vor nie oktroyierend, aber meiner selbst bewusst und freundlich zu den Mitmenschen. Bis jetzt hat das recht gut geklappt.

Und die meisten Menschen haben mich nicht ausgestoßen.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von MathiasF » Do 14. Okt 2021, 17:37

Aria hat geschrieben:
Hans H. hat geschrieben:
Campingliesel hat geschrieben:Ihn interessieren anscheinend nur die Anzahl meiner Beiträge und meine Vollzitate. Aber nie das eigentliche Thema.
Hier hast Du mal meine volle Zustimmung. Es ist der einzige User, dessen Beiträge ich nicht mehr ansehe, weil er noch nie etwas zum Thema geschrieben hat, aber immer andere beleidigt, zumindest auf ihnen herumhackt. Also voll übereinstimmend mit der Definition für Trolle.
Ja, jede Beschäftigung mit MathiasF und Konsorten ist verlorene Zeit.



Die oberarroganten Großkotze aus dem Westen unterstützen sich natürlich gegenseitig. :roll:

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von MathiasF » Do 14. Okt 2021, 17:40

Aria hat geschrieben:Es ist bekannt, dass auf dem Land die soziale Kontrolle größer ist als in der Stadt. Deswegen ist es dort schwieriger aus der Reihe zu tanzen. Tut man es dennoch, wir man schnell aus der dörflichen Gemeinschaft ausgestoßen, ohne die man kaum (über)leben kann. Den alten Spruch „Stadtluft macht frei“ kann man daher nicht nur als die Befreiung von der Leibeigenschaft betrachten, sondern auch in dieser Hinsicht interpretieren.


Typische Aussage von einem Stadtkind ohne jegliche Erfahrung mit dem Landleben. Hier empfehle ich Nachhilfeunterricht!
Ausschluss aus der Dorfgemeinschaft wegen Fehltritten. Das ich nicht lache. :lol: :lol: Und sowas nennt Aria einen konstruktiven Beitrag. :lol: :lol:

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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Aria » Do 14. Okt 2021, 17:57

CHICO hat geschrieben:Sogenannte soziale Kontrolle auf dem Land: Ich lebe seit ca. 25 Jahren in Weidenbach (Ca. 120 Einwohner / Westtaunus). Seit ca. 15 Jahren laufe ich – bei passendem Wetter – im Umkreis von ca. 5 km mit meinen Hunden nackt spazieren. Ich habe ein völlig problemloses Verhältnis zur hiesigen Dorfbevölkerung - mehrere Dörfer.
Das nehme ich dir jetzt ab, CHICO, klar. Aber wie war es am Anfang? Ich meine, als du damit angefangen hast. Außerdem: Wenn du der einzige bist, der in der Gegend nackt herumläuft, giltst du für die anderen nicht als Sonderling? Mit dieser Rolle kann nicht jeder leben, weil dazu Zivilcourage gehört, die in jeder Bevölkerung rar gesät ist.

tytoalba hat geschrieben:Mit dem "aus der Reihe tanzen" kann sicher schwierig sein.
Tut man es, kommt es meiner Erfahrung nach darauf an, wie man tanzt. Zurückhaltend, vorpreschend, ängstlich, selbstbewusst, aggressiv, rechthaberisch, verständnisvoll ... ...
Klar kommt es auch auf das Wie an. Und auf ein paar andere Sachen. Z.B. ließ sich ein erfolgreicher Intellektueller/Reicher/Künstler in einem Dorf nieder, werden seine Handlungen eher akzeptiert, als wenn einer aus ihrer Mitte das Gleiche täte. Wie heißt es so schön bei alten Lateinern: Quod licet Iovi, non licet bovi.

Aber im Allgemeinen ist es schwierig, aus der Reihe zu tanzen, sonst würden viel mehr Leute so leben wie du und CHICO.

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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von hajo » Do 14. Okt 2021, 18:04

Aria hat geschrieben:Aber im Allgemeinen ist es schwierig, aus der Reihe zu tanzen, sonst würden viel mehr Leute so leben wie du und CHICO.
Vielleicht wäre das Tanzen leichter, wenn es mehr Menschen praktizierten...
Dann wäre die Reihe, die es zu verlassen gilt, auch nicht mehr so lang.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von CHICO » Do 14. Okt 2021, 18:10

@ Aria

Schön, dass Sie mir abnehmen, was ich geschrieben habe. Auch von Beginn an nackt spazieren zu gehen, hat es keine Probleme mit der hiesigen Bevölkerung gegeben. Vor einigen Jahren wurde die Existenz der Orte Weidenbach und Diethard über 750 Jahre gefeiert und in einer Festschrift war zu lesen – ohne jeden weiteren Kommentar, dass es in dem Nachbarort Diethard vor ca. 90 Jahren jemanden gab, der regelmäßig nackt spazieren ging. Selbstverständlich ist man mit einem solchen Verhalten nicht bei der Mehrheit; aber nicht deshalb gleich ein Sonderling. Das sehen nur Ängstliche so.

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