Lieber Horst,
falls es das Thema schon gibt, dann verschiebe meinen Beitrag bitte dorthin, danke!
Ich habe mich einmal mehr mit dem Thema ZDF History und dort mit der früheren DDR befasst. Als gebürtiger Leipziger kann ich bestätigen, dass die übergroße Mehrheit der Beiträge sehr objektiv recherchiert und gut wiedergegeben wird. Man erkennt aber auch deutlich die Journalisten, die nie in der DDR gelebt haben oder erst nach 1990 geboren worden sind...
Nun habe ich einen Beitrag gesehen, in dem es um die Entwicklung der FKK in der DDR ging. Darin kam wie schon so oft die These zur Sprache, dass FKK ein Privileg gewesen sei, welches die SED-Regierung geduldet hätte. Sie hätte damit der Bevölkerung ein gewisses Gefühl der Selbstbestimmung und Freiheit geben wollen.
Ich empfinde dies als falsch. Wenn ich von meinem direkten Umfeld und von mir ausgehe, haben wir bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Hüllen fallen lassen, ohne dabei an irgendwelche politischen Beweggründe zu denken. Wir haben uns weder nackig gemacht, um eventuelle Blicke per Feldstecher von Mielkes Truppen zu provozieren, noch haben wir uns dabei irgendwie anders als die Anderen gefühlt. Es hat uns ganz einfach Freude bereitet, nackt zu sein, und das tut es heute noch genauso.
Sicher werden jetzt die Psychologen unter Euch argumentieren, dass ich dieses Privileg und diese Freiheit unbewusst unter dem Zwang der DDR-Regierung wahrgenommen habe. Ihr könnt mir glauben, dass das nicht der Fall ist. Ich hätte mich in jedem anderen Land auf dieser Welt genauso gern nackig gemacht.
Nun meine Frage:
Selbstverständlich ist diese Fragerunde für alle offen. Mich interessieren aber vor allem die Erfahrungen anderer Forenmitglieder, die in der DDR aufgewachsen sind. Habt ihr FKK als Privileg empfunden?
LG Wolfgang von Naturpaar6568