mit FKK aufgewachsen - oder - FKK Quereinsteiger

[Campingliesel]

Und wie oft habe ich schon gesehen, dass Mama und Papa - beide nackt - mit ihren Kindern am FKK-Strand sind, aber wenn die älter als 10/12 Jahre sind, laufen sie trotzdem mit Badezeug oder Big-Shirts herum.

Richtig. Das ist normal und wird in Vereinen oder Geländen normalerweise akzeptiert, denn wenn die Jugendlichen in die Pubertät kommen, also der große Umbau im Kopf stattfindet, ist das für einige Zeit so. "Pubertät ist, wenn die Eltern schwierig werden", aber Nacktheit ist für die Jugendlichen in diesem Alter schwierig. Dann sollte man sie einfach in Ruhe lassen. Irgendwann kommen sie wieder zurück in eine Gemeinschaft, in der sie aufgewachsen sind.

LnG Jochen


Kleider machen Leute - FKK macht Menschen.

Und wieso war das dann z.B. zu meiner Jugendzeit nicht so? Die Pubertät hatten wir ja schließlich genauso, aber wir brauchten keine Badeklamotten dazu. Daran allein kann es also nicht liegen, weil diese Zeit schwerig ist, und deshalb finde ich das auch nicht normal, weil es nicht zwangsläufig so sein muß. Das fing erst in den 90ern langsam an. Es gibt sogar Leute, die mitten in der Pubertät mit der FKK anfingen und die damit kein Problem hatten.

Daß und warum ich diese Ausnahmeregelung nicht richtig finde, habe ich ja auch schon erklärt.

[Jochen]

Und wieso war das dann z.B. zu meiner Jugendzeit nicht so? Die Pubertät hatten wir ja schließlich genauso, aber wir brauchten keine Badeklamotten dazu. Daran allein kann es also nicht liegen, weil diese Zeit schwerig ist, und deshalb finde ich das auch nicht normal, weil es nicht zwangsläufig so sein muß.

Ups, danke für den Hinweis, CL. Ich kenne es nur so, dass die Jugendlichen in dieser Zeit schamhaft werden und ungern auf Klamotten verzichten. Dass das auch anders geht, ist natürlich sehr schön. Diese Kinder wachsen aus meiner Sicht glücklich auf.

Wenn sie es nicht wollen, sollte man sie aber einfach in Ruhe lassen, finde ich. Dann merken sie, dass es ihre Entscheidung ist und kehren irgendwann zu uns zurück.

LnG, Jochen

[Campingliesel]

Und wieso war das dann z.B. zu meiner Jugendzeit nicht so? Die Pubertät hatten wir ja schließlich genauso, aber wir brauchten keine Badeklamotten dazu. Daran allein kann es also nicht liegen, weil diese Zeit schwerig ist, und deshalb finde ich das auch nicht normal, weil es nicht zwangsläufig so sein muß.

Ups, danke für den Hinweis, CL. Ich kenne es nur so, dass die Jugendlichen in dieser Zeit schamhaft werden und ungern auf Klamotten verzichten. Dass das auch anders geht, ist natürlich sehr schön. Diese Kinder wachsen aus meiner Sicht glücklich auf.

Wenn sie es nicht wollen, sollte man sie aber einfach in Ruhe lassen, finde ich. Dann merken sie, dass es ihre Entscheidung ist und kehren irgendwann zu uns zurück.

LnG, Jochen

Das ist wohl heute das Problem, daß viele gar nicht wissen, daß das bis in die 80er Jahre mal so ganz anders war.
Ich verstehe zwar nicht, woher das kam, daß die dann so schamhaft wurden, (wenn es nicht von der beginnenden Sexualisierung gekommen sein soll, wie viele hier behaupten), aber ich habe das Gefühl, daß das meistens nicht von den Jugendlichen von sich aus kommt, sondern weil sie es von anderen sehen und weil sie häufig erst auf die Idee gebracht werden, wenn es in Vereinen oder auf offiziellen Plätzen heißt: "Ihr dürft das". Dadurch müssen sie ja den Eindruck bekommen, daß mit ihnen etwas nicht stimmt und sie deswegen am besten angezogen bleben sollten. Die meisten kämen da gar nicht auf die Idee, vor allem, wenn sie die FKK von kleinauf kennen und auch nicht von bereits älteren Jugendlichen derlei sehen würden. Und wenn sie als einzige dann angezogen herumlaufen, macht sie das zu Außenseitern, so als wären sie vom nächsten Textilstrand mal rübergelaufen, um Nackte zu sehen oder was auch immer dahinterstecken kann. Gerade an Stränden an der Nord- der Ostsee oder an den französischen oder spanischen endlos langen STränden, wo FKK- und Textilstrände oft nur durch ein Schild gekennzeichnet und getrennt sind, kann das vorkommen.
Auch z.B. auf Koversada kam das öfter vor, daß Jugendlichen vom nächsten Textilplatz am Strand herübergelaufen kamen, die sich dann nur lustig über die Nackten gemacht haben.
Auch am Brombachsee habe ich letzten Sommer mal ein jugendliches MÄdchen mit Bikini gesehen. Das fällt natürlich schnell auf, während, wenn sie genauso nackt wie alle anderen gewesen wäre, hätte niemand ihren pubertären "Zustand" bemerkt oder interessiert. Das ist nunmal etwas ganz Natürliches. Und so sollte auch damit umgegangen werden. Genauso wie alle anderen Veränderungen, die man haben kann, z.B. daß man im Alter dicker wird usw. Viele, vor allem Frauen, haben damit ja auch ein Problem. Sollen die nun auch alle deswegen mit Badeanzug herumlaufen? Dann kann die FKK bald einpacken.
Sinn der FKK ist eben, daß alles körperliche, was natürlich vorkommt, auch die Veränderungen im Laufe des Lebens so akzeptiert werden sollen wie sie sind und nichts versteckt werden muß.

Und so war es auch zu meiner Jugendzeit. Da waren anteilmäßig genauso viele Jugendliche und junge Leute wie an jedem Textilstrand in der Überzahl und keiner hatte irgendwelche Probleme damit. Weil niemand eiin Problem daraus gemacht hat.

Probleme hat man nicht, sondern die macht man sich!

[Hans H.]

... und weil sie häufig erst auf die Idee gebracht werden, wenn es in Vereinen oder auf offiziellen Plätzen heißt: "Ihr dürft das". ...

Das ist mit Sicherheit mit ein wesentlicher Grund. Heute (und schon in den letzten ca. 30 Jahren) gibt man in sehr vielen Dingen bei Jugendlichen sehr viel schneller nach, als früher. Wenn ich ehrlich zurückdenke, hatte ich da in der Pubertät zuerst auch eine gewisse Scheu, aber bei uns war es damals eher so, dass man bestrebt war, es sich nicht anmerken zu lassen. Man wollte sich da keine Blöße geben, dass man ein Problem hätte, das ältere nicht haben. Man hat durchaus auch untereinander (unter Geschwistern) mal darüber gesprochen, was ist, wenn es eine Verhärtung gibt. Der Tipp war einfach, schnell ins kalte Wasser zu gehen, denn da gibt sich das schnell.

Wenn jetzt schon mal die Möglichkeit gegeben wird, textil herumzulaufen, werden sie sich natürlich daran orientieren, weil sie ja sonst Außenseiter unter anderen Jugendlichen wären.

[Trixi]

Diese Diskussion trifftet schon wieder in die falsche Richtung ab.
Lasst doch bitte die zu Wort kommen, die etwas zum Thema zu sagen haben.

[Campingliesel]

... und weil sie häufig erst auf die Idee gebracht werden, wenn es in Vereinen oder auf offiziellen Plätzen heißt: "Ihr dürft das". ...

Das ist mit Sicherheit mit ein wesentlicher Grund. Heute (und schon in den letzten ca. 30 Jahren) gibt man in sehr vielen Dingen bei Jugendlichen sehr viel schneller nach, als früher. Wenn ich ehrlich zurückdenke, hatte ich da in der Pubertät zuerst auch eine gewisse Scheu, aber bei uns war es damals eher so, dass man bestrebt war, es sich nicht anmerken zu lassen. Man wollte sich da keine Blöße geben, dass man ein Problem hätte, das ältere nicht haben. Man hat durchaus auch untereinander (unter Geschwistern) mal darüber gesprochen, was ist, wenn es eine Verhärtung gibt. Der Tipp war einfach, schnell ins kalte Wasser zu gehen, denn da gibt sich das schnell.

Wenn jetzt schon mal die Möglichkeit gegeben wird, textil herumzulaufen, werden sie sich natürlich daran orientieren, weil sie ja sonst Außenseiter unter anderen Jugendlichen wären.

Das kann ich nur hoffen.

Ich habe z. B. das selbst deutlich dadurch gemerkt, daß wir ja parallel auf FKK- und Textilplätzen waren. Während der Woche waren wir eben im Textilbad, weil es hier keine andere Möglichkeit gab, baden zu gehen, am WE waren wir dann im FKK-Verein. Auch im Urlaub waren wir manchmal auch auf Textilplätzen, wenn es nicht um den Sommer-Badeurlaub ging, sondern um uns irgendwas anzuschauen, wo eben kein FKK-Campingplatz in der Nähe war. Deshalb war für mich die Möglichkeit, auch während der Pubertät eindeutig festzustellen, daß FKK viel schöner ist und absolut kein Problem darstellte, schon völlig klar. Aber ich bekam auch auf Textilplätzen keine Hassgefühle gegen die Badekleidung.

Aber es war für mich und die meisten anderen auch undenkbar, auf Textilplätzen nackt zu sein oder auf FKK-Plätzen Badekleidung zu tragen. In beiden Fällen wäre man einfach unangenehm aufgefallen.

Und diese Erfahrung machten viele, weil eben nicht jeder eine FKK-Möglichkeit in der Wohnnähe hatte. Deshalb erübrigte sich das wohl, daß man am FKK-Platz auch noch angezogen herumlief. Jeder, der die FKK kannte, genoß das auch nackt, auch in der Pubertät.

[Campingliesel]

... und weil sie häufig erst auf die Idee gebracht werden, wenn es in Vereinen oder auf offiziellen Plätzen heißt: "Ihr dürft das". ...

Das ist mit Sicherheit mit ein wesentlicher Grund. Heute (und schon in den letzten ca. 30 Jahren) gibt man in sehr vielen Dingen bei Jugendlichen sehr viel schneller nach, als früher. Wenn ich ehrlich zurückdenke, hatte ich da in der Pubertät zuerst auch eine gewisse Scheu, aber bei uns war es damals eher so, dass man bestrebt war, es sich nicht anmerken zu lassen. Man wollte sich da keine Blöße geben, dass man ein Problem hätte, das ältere nicht haben. Man hat durchaus auch untereinander (unter Geschwistern) mal darüber gesprochen, was ist, wenn es eine Verhärtung gibt. Der Tipp war einfach, schnell ins kalte Wasser zu gehen, denn da gibt sich das schnell.

Wenn jetzt schon mal die Möglichkeit gegeben wird, textil herumzulaufen, werden sie sich natürlich daran orientieren, weil sie ja sonst Außenseiter unter anderen Jugendlichen wären.

Schön, daß wir uns da mal einig sind. Du sprichst aber jetzt nur von den Problemen der Jungs, die evtl eine solche "Verhärtung" haben könnten. Aber was ist dann bei den Mädchen für ein Problem? Ich kann mich nicht erinnern, daß wir je überhaupt über irgendwelche Probleme geredet hätten. Auch von meinen Brüdern weiß ich nicht, daß sie jemals solche Ängste gehabt haben. Und da die beiden ja ca 10 Jahre Altersunterschied haben, haben sie sicher während der Pubertät auch nicht darüber geredet. MIr erschien es immer eine totale Selbstverständlichkeit, daß die Männer sich eben einfach beherrscht haben. Damals habe ich nie darüber nachgedacht, aber nachdem ich immer wieder gehört habe, daß da einige solche Befürchtungen haben, muß ich feststellen, daß das früher anscheinend kein Thema war, worüber jemand gesprochen hätte. Auch mein Ex-Mann, der ja 1982 zum 1. Mal FKK auf Koversada gemacht hatte und vorher nie Erfahrungen gemacht hatte, ließ sich in dieser Hinsicht nichts anmerken. Er fragte mich auch nie, "was soll ich denn machen, wenn......?". Und ich wüßte auch nicht, wen er um Rat gefragt haben könnte.

Und mit dem letzten Satz hast Du auch recht, denn dadurch entsteht ja auch wieder ein Gruppenzwang. Auch deshalb finde ich das nicht richtig.

[ynda]

CL: es ist ja schön dass Du so eine unverkrampfte Jugend hattest und die Pubertät so gut und entspannt erlebt hast.
Aber bedenke bitte, wir Menschen sind ja durchaus sehr unterschiedlich, wachsen auch sehr unterschiedlich auf, oder?
Und so tickt nun mal jeder etwas anders. Was für die einen ein Problem ist, ist für andere gar keins.
Über dieses Thema ist doch hier verschiedentlich schon geschrieben worden, manche Jugendlichen werden gschamisch
in der Pubertät, manche nicht.
Aus eigener Erfahrung (und deren anderer) mit meiner (Stief)Tochter weiß ich auch, es hat nicht unbedingt was mit dem
Elternhaus zu tun. Es ist einfach so. In der Beziehung kannst du nicht einfach deine Vorstellungen 1 zu 1 auf andere
übertragen, das funktioniert nicht.

[Tim007]

CL: es ist ja schön dass Du so eine unverkrampfte Jugend hattest und die Pubertät so gut und entspannt erlebt hast.

Ich finde das auch toll.

Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der Nacktheit kein Problem war. Trotzdem war ich in der Pubertät ausgesprochen schamhaft. Ich hätte mich niemals vor anderen ausgezogen.

Ich war ohnehin einer der Jüngsten, und ich erinnere mich noch an den Sportunterricht. Wir hatten an Ringen (gibt's das überhaupt noch?) geturnt, und dabei hatte ich festgestellt, dass einige Klassenkameraden bereits Acchselhaare hatten. Und ich noch nicht.

Ein Albtraum, wenn sie festgestellt hätten, dass ich auch an anderer Stelle noch unbehaart war. Und dann kamen die Probleme dazu, die nur Jungen kennen.

[Campingliesel]

CL: es ist ja schön dass Du so eine unverkrampfte Jugend hattest und die Pubertät so gut und entspannt erlebt hast.
Aber bedenke bitte, wir Menschen sind ja durchaus sehr unterschiedlich, wachsen auch sehr unterschiedlich auf, oder?
Und so tickt nun mal jeder etwas anders. Was für die einen ein Problem ist, ist für andere gar keins.
Über dieses Thema ist doch hier verschiedentlich schon geschrieben worden, manche Jugendlichen werden gschamisch
in der Pubertät, manche nicht.
Aus eigener Erfahrung (und deren anderer) mit meiner (Stief)Tochter weiß ich auch, es hat nicht unbedingt was mit dem
Elternhaus zu tun. Es ist einfach so. In der Beziehung kannst du nicht einfach deine Vorstellungen 1 zu 1 auf andere
übertragen, das funktioniert nicht.

Hast Du denn vor den 90ern regelmäßig FKK auf Campingplätzen und sonstigen offiziellen Stränden gemacht? Hast Du überhaupt eine Vorstellung davon, wie es damals überall war? Ausnahmslos auf allen Plätzen?

Es ist eben so, daß ich damals sicher kein Einzelfall war. Weder im Verein noch auf irgendwelchen FKK-Campingplätzen. Es gab damals sehr viele Jugendliche und keiner wäre je auf die Idee gekommen, sich plötzlich was anzuziehen. Wer das absolut nicht wollte, fuhr erst gar nicht auf einen FKK-Platz. Aber wer das von kleinauf eigentlich schon gewöhnt war, hatte auch in der Pubertät keine Probleme. Unter den FKKlern waren solche Probleme ganz einfach unbekannt.

Heute ist es schon tolll, wenn man auf einem FKK-Platz ein paar Jugendliche sieht. Aber damals waren dort genauso viele Jugendliche wie auf Textilplätzen. Deshalb kann ich meine Erlebnisse durchaus 1 zu 1 auf all die anderen übertragen, die ich damals gesehen habe.

2007 habe ich dort ein typisches BEispiel gesehen, was die "Vorbilder" von andern ausmachen können: Eine Familie mit 2 KIndern kam an, und sie zogen sich alle problemlos aus, bauten ihr Zelt auf und hatten auch schon eine streifenlose Bräune. Der Junge war ca 10, das Mädchen 12 - 13. Und schon am nächsten Tag sah ich sie plötzlich mit Badeklamotten und mit anderen etwa Gleichaltrigen, die auch angezogen waren. DAs war ja offensichtlich, daß diese beiden sich nur den anderen angepaßt. haben. So was hätte es zu meiner gesamten Zeit, die ich zwischen 1968 und 1976 dort verbracht habe, niemals gegeben. Und auch später in den 80ern habe ich derlei absolut NIE gesehen.
Diese komische "Gschamigkeit" fing erst in den 90ern an. Und das kann weder an der Erziehung noch an irgendeinem "Zeitgeist" gelegen haben. Das müssen schon sehr konkrete Einflüsse gewesen sein, die es vorher nie gab.

Ich würde zu gerne mal einen hier treffen, der damals auch unter dieser neuartigen "Gschamigkeit" gelitten hat, obwohl er FKK schon lange vorher kannte. Und welche Gründe es damals gab, sich so massenweise von der FKK zu distanzieren. Was man heute erlebt, ist ja nur eine Folge davon.

Aber anscheinend gibt es hier im Forum niemand, der dazu was sagen könnte. Wenn diese "Gschamigkeit" nach der Pubertät wieder bei allen verflogen wäre, hätten sie ja auch wieder zurückkommen können und ihren Nachwuchs auch mit der FKK aufwachsen lassen können. Wenn die dann wirklich nur während dieser angeblich kritischen Zeit weggeblieben wären, gäbe es heute nicht diese 90%ige Wegbleiben aller unter 40jährigen.
Also muß es noch einen anderen dauerhaften Grund gegeben haben, daß es soweit kommen konnte. Und das kann nur an der Sexualisierung der FKK gelegen haben.