hajo hat geschrieben:Daher kann ein sinnvoll gestalteter Golfplatz allemal "besser" sein als ein monotoner Kartoffelacker oder eine grüne Nutzwiese. Natur"schutz" ist das jedoch nicht.
Klar ist das kein Naturschutz, aber gut angelegte Golfplätze bieten Lebensraum für Insekten und Vögel, der in der Landwirtschaft großflächig verloren gegangen ist, allein schon wegen der viel zu großen Abstände von Streifen oder Flächen mit Strauchwerk oder Mischwald.
Zum letzten Diskussionspunkt muss man schon sagen: "es kommt darauf an" ...
Da wurde Südspanien erwähnt und dort kommen wir schon in echte Problemzonen, auch auf den Kanaren.
Viele der Golfplätze (von denen es in den Regionen auch eine hohe Dichte, manchmal weniger als 10 Km von einem zum nächsten, und viele riesige Gelände gibt), wurden mit Trinkwasser bewässert, während es bei den Einwohnern nur noch aus den Wasserhähnen getropft hat. Dann kam die Auflage für viele der Plätze, eigene Meerwasserentsalzungsanlagen zu bauen. Das haben viele auch getan und betreiben die mit Strom aus Ölkraftwerken! Auf Teneriffa dazu mit einer ungereinigten braunen Fahne von Abgas aus dem Kamin. Und dabei bietet es sich dort doch geradezu an, Sonnenenergie zur Meerwasserentsalzung zu nehmen! Bei der Sonne dort braucht man nicht einmal Strom für den Hochdruck in Revers-Osmoseanlagen, sondern man kann die Methode der Sonnenkraft-Destillation einsetzen und braucht nur wenig Strom für die Umwälzpumpe. Für den würden ein paar PV-Paneele reichen. Die Sonnenkraft-Destillation (keinerlei Strom für die Erhitzung - nur Solarthermie!) funktioniert sehr gut auf einigen griechischen Inseln, braucht nur etwas mehr Platz. Der wäre aber vorhanden. Auf den Kanaren z.B. auf kahlen alten Lavaflächen.
Die häufig zu hörende Kritik an Golfplätzen mit Öko-Argumenten kommt in der Regel aus solchen Touristenregionen, wo wirklich mit der Umwelt bis heute in höchstem Maße Schindluder getrieben wird und die lokale Politik sehr träge ist, etwas zu tun, was die Geldeinnahmen schmälern könnte. Deshalb sollte man in solch einer Diskussion 1. sehr stark differenzieren und schauen, über welche Golfplätze man spricht und 2. beachten, dass es mit dem entsprechenden Willen auch in den südlichen Ländern ökologisch gut verträglich und ohne Mehrverbrauch von Wasser und von Strom aus fossilen Brennstoffen möglich wäre.