1.BarfussUlrich hat geschrieben:Wim Hof einen Zwillingsbruder hat, der überhaupt nichts mit Kälte am Hut hat und trotzdem ähnliche Werte an braunem Fett hat. D. H. Das jahrzehntelange Training von Wim hat offensichtlich keine Steigerung gebracht.
Einzelfälle besagen überhaupt nichts. Für eine wissenschaftliche Aussage braucht man eine größere Zahl und dann den statistischen Mittelwert. Wenn man hundert Personen in einer und hundert in der Kontrollgruppe hat, werden in beiden Gruppen einige dabei sein, deren Werte allein gesehen das Ergebnis nicht bestätigen. Nur wenn es im Durchschnittswert mit statistischer Signifikanz von der Kontrollgruppe unterschiedet, hat man eine valide Aussage.
2.
Hier ist auch zu fragen was mit ähnlichen Werten an braunem Fett gemeint ist. Gesamtmenge? Prozentuale Menge im Verhältnis zum Gesamtfett? Stoffwechselaktivität des braunen Fettes? Also was wurde gemessen? Ohne das sehr genau zu benennen ist ohnehin keine Aussage möglich.
Wissenschaftlich nicht nur unbestritten, sondern in den letzten Jahren mehrfach eindeutig belegt und erhärtet ist jedenfalls das, was in dem von Aria zitierten Artikel zusammengefasst recht gut dargestellt wurde.
Und die Erfahrung von allen, die regelmäßig bei kälteren Temperaturen rausgehen, als die "normalen" belegen ja auch, dass man mit der Gewöhnung bei gleichartiger Beschäftigung weniger friert, als diese anderen.
Eins meiner letzten Beispiele:
Als es mir im Herbst kurz unterhalb der Schneegrenze, bei etwas feuchtem Wetter und inzwischen verschwundener Sonne zu kalt wurde für ganz ohne, bin ich die nächsten 300 Höhenmeter (45 min) noch mit kurzärmligem T-Shirt und einer Synthetik-Sportunterhose weiter aufgestiegen.
Dort hatte ich die einzige Begegnung an dem Tag. Das waren jüngere Leute und die waren schneller im Aufstieg, müssten also eigentlich sogar mehr Wärme produzieren. Die meinten, sie hätten sich die langen Sachen bereits an der Baumgrenze angezogen, weil es oberhalb des Waldes etwas windiger wurde. Die konnten nicht verstehen, dass es mir nicht zu kalt war. Denen habe ich allerdings nicht verraten, dass ich bis dort, wo sie lange Sachen angezogen hatten, noch gar nichts an hatte. Diesen Unterschied im Kälteempfinden habe ich nun schon oft festgestellt. Es gibt keine andere Erklärung, als die Aktivität des braunen Fettes. Wenn man die Menge messen würde, wäre es sicher sehr wenig, denn ich habe ja sehr wenig unter der Haut (meine Frau meint ja, ich sei stark untergewichtig). Aber es kommt nicht so sehr auf die Menge, sondern die Aktivität an. Deshalb auch die Frage oben: Was wurde gemessen?
Übrigens: oberhalb dieser oben genannten 300 Höhenmeter war dann auch bei mir Schluss mit kurz. Im kalten Wind auf dem erreichten Grad und dann aufkommenden Schneetreiben (und 400 Höhenmeter hatte ich noch vor mir) brauchte ich von der Stelle an plötzlich drei zusätzliche Schichten. Beim Abstieg sind die aber etwa 100 Höhenmeter unter dieser Stelle wieder im Rucksack gelandet. Dann aber gleich alle Schichten um am Waldrand nicht noch einmal stehen bleiben zu müssen, denn abwärts waren es nur noch 14 min für diese weiteren 200 Höhenmeter auf steilem Gras-Abhang bis zum Wald. Es war ja ungefährlich auf einem Grasabhang so schnell herunter zu laufen, hat aber auch dazu geführt, dass ich auf einer Restschnee-Fläche ausgerutscht und durch den Schnee gekugelt bin. Wäre sicher lustig gewesen, wenn es jemand gesehen hätte.