Campingliesel hat geschrieben:Nackt zu Hause mache ich nach wie vor nicht, und gehört für mich auch wie Sauna nicht wirklich zur FKK.
Ob man das macht oder nicht, kann ja jeder halten wie er will, aber
es ist richtig: Es gehört bestimmt nicht zur FKK.
Weiter zurückliegend hatte ich das schon geschrieben und so begründet: "Das gehört auch meiner Meinung nach nicht dazu, weil das auch viele tun, die nie an einen FKK-Strand gehen." Danach folgte zur Untermauerung des Argumentes das Beispiel aus Mexiko City (Seite 90 des Threads). Das sind ja mit Sicherheit nicht alles FKKler. Aber ich weiß das auch von anderen, die nie an einen FKK-Strand gehen. Es gab sogar zu dem Thema auch verschiedene Presseberichte über mehr oder weniger bekannte Personen.
Campingliesel hat geschrieben:Was heute wohl einige auch nicht mehr so eng sehen, sind gewisse sexuelle Freiheiten, wozu auch die Intimrasur gehört, aber das gehört für mich auch nach wie vor nicht zur FKK. (auch wenn einige das nicht bewußt wegen sexuellen Interessen machen).
Ich finde es sehr erfreulich, dass du es jetzt so darstellst und damit einerseits klar deine Position als deine Meinung darstellst, sowie andererseits einräumst, dass einige auch eine andere Motivation dafür haben.
Auf dieser Basis lässt sich gut weiter diskutieren, denn Meinungen, die sich von meinen unterscheiden, akzeptiere ich voll und ich denke, das tun auch viele andere hier genauso. Meinungen kann man darlegen, diskutieren und muss dabei keinesfalls sich anpassen, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Hannes hat geschrieben:Hmm...da ist eben Jeder und Jede auch das Ergebnis seiner, bzw. ihrer Erfahrungen.
Ich habe in unsrem FKK-Verein bestimmte Erfahrungen machen müssen, die ich heute keinem Heranwachsenden wünsche.
...
Aber sicher liegt es auch daran, dass ich grundsätzlich kein Freund von Vereinen bin.
Seinerzeit hatte ich mich auch bei div. Vereinen informiert und bin ihnen aus Gründen der sehr engen Reglementierungen fern geblieben. Ähnlich enge und vielfältige Reglementierungen habe ich nur mal in einer Satzung eines Kleingartenvereins gesehen. Z.B.: Wo darf welche Pflanze wie hoch wachsen, wie oft muss man Unkraut beseitigen, auch auf den Wegen des Geländes und was darf die Hütte für eine Abdeckung haben etc. - ähnliche Regeln, was man alles (und wann und wie oft) tun muss, gab es auch in FKK-Vereinen noch in den 1970er Jahren. Das gibt es aber anscheinend längst nicht mehr.
Auf FKK-Campingplätzen in den 1960er und 1970er Jahren war aber nichts an Freiheiten eingeschränkt, außer den FKK-Verhaltens-Grundregeln, mit denen hier hoffentlich alle übereinstimmen. Natürlich gab es auch die Campingplätze mit totalem Rauchverbot (habe ich nichts dagegen!) und der Forderung, dass auf dem Gelände kein Alkohol getrunken und kein Fleisch gegessen wird. Ich weiß von einem solchen Platz in Frankreich in den 1970er Jahren. Auf solche ging man aber nur, wenn man dieselben Einstellungen verfolgte.
Die Forderung, sich auszuziehen, wenn es das Wetter erlaubt und man keinen Sonnenbrand hat, wurde damals besser befolgt, aber nach meiner Erfahrung nicht strenger formuliert oder kontrolliert als heute. (War ja nicht nötig.)
Es sind die Menschen selbst, die ihr Verhalten geändert haben, nicht die Regeln.Hier bleibt die Frage: Sind FKKler und Naturisten wirklich naturverbundener und rücksichtsvoller gegenüber der Natur (u.a. was Abfall betrifft), als andere Menschen? Wenn ich die Massen auf manchen Textil-Plätzen ansehe, würde ich diese Frage bejahen. Wenn ich mir die Alpinisten bis zur Zeit vor Corona ansehe, würde ich die Frage klar verneinen. Auch im Alpenverein gibt es diese Grundsätze der Naturverbundenheit, der Rücksicht auf die Natur und der Selbstverständlichkeit, die Abfälle wieder ins Tal mit zunehmen. Seit Corona gehen viel mehr Menschen in die Berge, die vorher Fernreisen gemacht haben und dieses Bild hat sich verändert, auch die extreme Leichtsinnigkeit hat bedenklich zugenommen. 1/4 der Rettungseinsätze in diesem Sommer in Österreich waren durch grobe Leichtsinnigkeit verursacht! Dieselben Menschen verhalten sich auch nicht rücksichtsvoll. So kann ich eine pauschale Aussage über Alpinisten von früher heute nicht mehr gelten lassen. Die Zeiten ändern sich.
Ich möchte daher nie behaupten, dass sich auch Menschen, die sich Naturisten oder FKKler nennen, in der Beziehung nicht geändert haben. Abfall an FKK-Stränden gibt es leider inzwischen auch. Ja meinetwegen geht jetzt her und sagt, das sind dann Nudisten und nicht Naturisten. Schon haben wir dann wieder Schubladen. Aber die gibt es nicht in der Realität sondern fließende Übergänge.