@Trixi:
Das sehe ich ganz anders, denn diese von PundV, dann von mir und schließlich von Regenmacher angesprochenen Punkte sind sehr entscheidend dafür, ob (und warum) der Einzelne ein Problem damit hat, sich im Sinne des TO den Bekannten, Freunden und Verwandten gegenüber zur FKK zu bekennen. Wenn es z.B. so einen Tag ohne Badekleidung (Día sin bañador
https://naturismo.org/actividad/dia-sin ... 0de%202022.) bei uns gäbe, dann hätten aufgrund der Medienberichte die Menschen, die dabei waren, kein Problem, darüber zu sprechen, wenn sie mitgemacht haben. In Teilen Spaniens haben die Menschen heute weniger Probleme damit, als bei uns (in anderen Teilen Spaniens ist es aber auch anders). Sehr offen für Naturismus eingestellt sind weite Bereiche der nordöstlichen Mittelmeerküste Spaniens und die Kanaren.
Wer hat es schon mal erlebt, dass am (englischsprachigen) Einführungsabend im Hotel (war dort immer Sonntags, also am Abend nach dem wöchentlichen An- und Abreisetag) auf die FKK-Strände in der Umgebung mit ermutigenden Worten, dort hinzugehen, hingewiesen wird? Ich habe das nur auf Teneriffa erlebt. Für Fuertevenura kann ich mir gut vorstellen, dass man auch so offen im Hotel darüber spricht. Jedenfalls kamen danach gleich Gespräche unter den Gästen zustande, wer gern dorthin gehen will und wer das nicht so als seine Sache sieht.
Also genau dieses "sich zur FKK bekennen" wird doch sehr von solchen äußeren Gegebenheiten beeinflusst. Und wenn das spanische Fremdenverkehrsamt damit wirbt, Fuerteventura hätte den größten FKK-Strand Europas, dann wird der Leser auch eher ermutigt sein, offen darüber zu sprechen, dass er den Strand besucht. Dagegen, die vielen Leute, die einsame FKK Buchten an der Côte d'Azur besuchen, reden dann kaum darüber, weil es ja Außenstehende gar nicht wissen, wie viele versteckte FKK-Buchten es da gibt.
Früher schrieb ich schon mal, dass wir in der Firma in den 1970er Jahren ganz offen unter Kollegen darüber sprechen konnten, wer wo nackt baden gegangen ist. (Auch bei Urlaubsbildern konnten ohne Vorwarnung mal Nacktfotos dabei sein). Einer hat sogar davon geschwärmt, dass er von seinem Gartentor aus ca. 600 m nackt bis zum Baggersee gehen konnte. Dann plötzlich gegen Ende der 1980er Jahre kam diese "Antisexismus-Welle" von den USA zu uns herüber. Da wäre es irrsinnigerweise als sexistisch bewertet worden, wenn man FKK überhaupt noch angesprochen hätte (wobei das ja nun gar nichts mit Sexismus zu tun hat) und es hat zu einem Riesenproblem geführt, als es ein Kollege wagte, eine Kollegin zu fragen, ob sie auch auf den FKK-Strand in ihrem Urlaubsort gegangen wäre.
Für mich war es jedenfalls von diesem Zeitpunkt aus vorbei, mich vor anderen Menschen "zur FKK zu bekennen", die und deren ungefähre Sicht in dieser Sache ich noch nicht sehr gut kenne.