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Der "Grundwiderspruch" von FKK

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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Campingliesel » Fr 7. Apr 2023, 09:50

@ butterfly

Sicher war das ein gewisser Unterschied, daß es im Westen zunächst fast nur die Vereine gab. Aber die Wessis sind ja auch nicht nur in den Vereinen gewesen, sondern auch in Urlaub gefahren, z.B. F und A, und vor allem YU. Und da haben sie die FKK auch etwas anders erlebt als nur das im Verein, wobei das aber an der Ideologie der FKK nichts geändert hat.
Ich war seit 2010 auch oft an den Seen bei Leipzig an den FKK--Stränden und da war es im Prinzip auch nicht anders als hier an unseren Seen. Nur daß es sich teilweise etwas mit dem Textilstrand vermischt hat. Aber das spielte für die Grundsätze der FKK auch keine Rolle.
Mein Freund, der die FKK mit 16 in Leipzig entdeckt hatte, sagt heute auch: "Nackig sind sie überall" . Es spielt heute keine Rolle mehr. Seit gut 30 Jahren gibt es ja auch im Westen genug vereinslose Plätze. Nach der Wende entwickelten sich vor allem für die damals jungen Leute und Jugendlichen im Osten dieselben Probleme wie im Westen. Woher kam das denn? Wenn doch die FKK im Osten soviel offener war als im Westen?

 
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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von riedfritz » Fr 7. Apr 2023, 09:51

@Butterfly: Nach deinen bisherigen Beiträgen hätte ich von dir solch einen völlig neben der Spur liegenden Kommentar nicht erwartet.
Auch im Osten haben sich die FKK-ler ihre Freiheiten gegenüber der Staatsmacht erst erkämpfen müssen. Erst als die Führung einsehen musste, dass sie gegen die FKK-Anhänger keine vernünftige Handhabe hatte, hat man zähneknirschend FKK akzeptiert. Im Westen haben sich die FKK-ler ihre Freiheiten gegen die Vorschriften der Kommunen durch bewußtes Ignorieren und Zuwiderhandlungen genauso erkämpft. Bestes Beispiel ist der Englische Garten in München. Dass im Westen die FKK weniger entwickelt war, lag auch daran, dass man mehr Geld verdiente, andere Freizeitmöglichkeiten hatte und schon kurz nach Kriegsende mit Kabinenroller, Isetta oder VW-Käfer nach Italien oder Spanien ans Meer fahren konnte. Puffs hat es in der DDR auch gegeben, sie haben sich eben nicht als FKK-Clubs bezeichnen können. Die FKK-Vereine haben sich im Westen etabliert, nicht um sich zu "verstecken", sondern weil über eine Vereinsgründung das Anmieten und der Unterhalt von Grundstücken und Gebäuden ähnlich wie bei einem Schützen-oder Kegelverein in einem geregelten Rahmen möglich war.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Butterfly » Fr 7. Apr 2023, 10:06

Campingliesel hat geschrieben:@ butterfly
Ich war seit 2010 auch oft an den Seen bei Leipzig an den FKK--Stränden und da war es im Prinzip auch nicht anders als hier an unseren Seen. Nur daß es sich teilweise etwas mit dem Textilstrand vermischt hat. Aber das spielte für die Grundsätze der FKK auch keine Rolle.


Naja seit 2010 sah es da sicher grundlegend anders aus als zu DDR-Zeiten in den 80ern und nur von denen kann ich hier reden, weil ich FKK erst 1985 für mich entdeckt habe.

Mein Freund, der die FKK mit 16 in Leipzig entdeckt hatte, sagt heute auch: "Nackig sind sie überall" . Es spielt heute keine Rolle mehr. Seit gut 30 Jahren gibt es ja auch im Westen genug vereinslose Plätze. Nach der Wende entwickelten sich vor allem für die damals jungen Leute und Jugendlichen im Osten dieselben Probleme wie im Westen. Woher kam das denn? Wenn doch die FKK im Osten soviel offener war als im Westen?


Woher das kam, frage ich mich auch. Da der Umschwung im direkten zeitlichen Zusammenhang mit der Wende steht, kann es eigentlich nur aus einer Himmelsrichtung gekommen sein.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Wäller » Fr 7. Apr 2023, 10:15

Bei der unterschiedlichen Entwicklung der FKK in West und Ost mag es aber auch eine Rolle gespielt haben, dass es im Westen einen ganz anderen Zugang zu Badebekleidung gab. Die Badebekleidung ist ja nicht nur etwas rein funktionelles, sondern kann auch in modischer/finanzieller Hinsicht etwas über die tragende Person aussagen.
Meines Wissens gehörte Badebekleidung jetzt nicht unbedingt zu den Waren, denen in den DDR-Wirtschaft eine besondere Bedeutung zugemessen wurde. Die Möglichkeit, da jedes Jahr eine neuen, supermodernen Bikini zu kaufen war also eher eingeschränkt und bevor die Leute sich total unbequeme und modisch lächerliche Badebekleidung angezogen haben, da war sicherlich auch eine Alternative, diese einfach wegzulassen.
Warum sollte die DDR-Staatsführung FKK verbieten, wenn sie sich damit selbst in Zugzwang setzt, ausreichend Badebekleidung herstellen zu müssen?

Das ist jetzt aber nur mal so eine Idee von mir. Beweisen kann ich diesen Zusammenhang nicht.

Dazu würde es dann aber auch passen, dass FKK so schnell nach der Wende im Osten zurückgedrängt wurde, weil es auf einmal genau diesen uneingeschränkten Zugang zur Bademode gab.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Butterfly » Fr 7. Apr 2023, 10:15

riedfritz hat geschrieben:@Butterfly: Nach deinen bisherigen Beiträgen hätte ich von dir solch einen völlig neben der Spur liegenden Kommentar nicht erwartet.


Ok. Freut mich dann aber, dass Du meine bisherigen Beiträge offensichtlich nicht so schlecht fandest :-).

Auch im Osten haben sich die FKK-ler ihre Freiheiten gegenüber der Staatsmacht erst erkämpfen müssen. Erst als die Führung einsehen musste, dass sie gegen die FKK-Anhänger keine vernünftige Handhabe hatte, hat man zähneknirschend FKK akzeptiert. Im Westen haben sich die FKK-ler ihre Freiheiten gegen die Vorschriften der Kommunen durch bewußtes Ignorieren und Zuwiderhandlungen genauso erkämpft.


Ja. Das will ich auch gar nicht schmälern. Allerdings ist es schon verwunderlich, weshalb das zu solch unterschiedlichen Ergebnissen geführt hat, wenn doch die Voraussetzungen dieselbe oder ähnlich waren.
Die Staatsmacht hatte au.erdem in der DDR sicher ungleich viel mehr Macht als im Westen.

Puffs hat es in der DDR auch gegeben, sie haben sich eben nicht als FKK-Clubs bezeichnen können.


Warum nicht ? Ich weiß nicht, wie die sich bezeichnet haben. Es gab sie offenbar, zu DDR-Zeiten hatte ich aber keine Kenntnis davon und weiß nicht, wie die hießen, aber warum sollten die nicht auch so gehießen haben können. Es gab m.W. in der DDR kein Gesetz zur Benennung von Puffs, wiel es die offiziell wie gesagt gar nicht gab.

 
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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von riedfritz » Fr 7. Apr 2023, 10:16

Woher das kam, frage ich mich auch. Da der Umschwung im direkten zeitlichen Zusammenhang mit der Wende steht, kann es eigentlich nur aus einer Himmelsrichtung gekommen sein.
Wer aus dieser "Himmelsrichtung" sollte da Einfluss genommen haben? U.A. durch die Reisefreiheit war anderes Freizeitverhalten angesagt! Da war Camping am Ostseestrand nicht mehr angesagt, wenn man plötzlich in die Türkei fliegen oder mit dem stinkenden Trabi zum Oktoberfest fahren konnte.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Butterfly » Fr 7. Apr 2023, 10:27

Wäller hat geschrieben:Die Möglichkeit, da jedes Jahr eine neuen, supermodernen Bikini zu kaufen war also eher eingeschränkt und bevor die Leute sich total unbequeme und modisch lächerliche Badebekleidung angezogen haben, da war sicherlich auch eine Alternative, diese einfach wegzulassen.
Warum sollte die DDR-Staatsführung FKK verbieten, wenn sie sich damit selbst in Zugzwang setzt, ausreichend Badebekleidung herstellen zu müssen?
Das ist jetzt aber nur mal so eine Idee von mir. Beweisen kann ich diesen Zusammenhang nicht.

Dazu würde es dann aber auch passen, dass FKK so schnell nach der Wende im Osten zurückgedrängt wurde, weil es auf einmal genau diesen uneingeschränkten Zugang zur Bademode gab.


Interessante These. Nur glaube ich nicht, dass das irgendne Rolle gespielt hat. Ich wüßte nicht, dass ich irgendwann mal nach Badehosen Schlange stehen mußte, als ich noch welche angezogen habe. Und dass die so lächerlich aussahen, dass ich mich deswegen geschämt hätte, daran kann ich mich auch nicht erinnern. Aber gut, ich bin jetzt auch nicht der absolute Modefreak. Sahen westdeutsche Badesachen total anders aus wie ostdeutsche in der Zeit ? Normale Klamotten schon, aber Badesachen ? Halte ich für sehr weit hergeholt. Was ich aber noch weiß ist, dass ostdeutsche Mädels für mich auch in ostdeutschen Bikinis sexy aussahen.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Butterfly » Fr 7. Apr 2023, 10:32

riedfritz hat geschrieben:
Woher das kam, frage ich mich auch. Da der Umschwung im direkten zeitlichen Zusammenhang mit der Wende steht, kann es eigentlich nur aus einer Himmelsrichtung gekommen sein.
Wer aus dieser "Himmelsrichtung" sollte da Einfluss genommen haben? U.A. durch die Reisefreiheit war anderes Freizeitverhalten angesagt! Da war Camping am Ostseestrand nicht mehr angesagt, wenn man plötzlich in die Türkei fliegen oder mit dem stinkenden Trabi zum Oktoberfest fahren konnte.


Ja. Da stimmt natürlich. Die Ossis haben das so gemacht nach der Wende. Ich habe auch jahrelang keinen Urlaub mehr im Osten gemacht, um erstmal die Welt zu erkunden Aber FKK hat man ja im Osten nicht nur im Urlaub gemacht. Am Meer vielleicht schon, die nicht da gewohnt haben. Aber an den Seen waren sicher genauso viele Ossis wie vorher, die da einfach nach Feierabend oder an den Wochenenden hingefahren sind. Und in der umgedrehten Richtung ist es auch klar. Es kamen mehr Wessis wie vorher vor allem an die Ostsee.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Wäller » Fr 7. Apr 2023, 10:41

Butterfly hat geschrieben:Ich wüßte nicht, dass ich irgendwann mal nach Badehosen Schlange stehen mußte, als ich noch welche angezogen habe. Und dass die so lächerlich aussahen, dass ich mich deswegen geschämt hätte, daran kann ich mich auch nicht erinnern.

Als Wessi kann ich das selbst nicht beurteilen. In einer von diesen Dokusendungen (ZDF-History etc.), in denen in den letzten Jahren das Leben in der DDR "rekonstruiert" wurde, wurde die Verfügbarkeit von Bademonde in der von mir genannten Richtung aber angesprochen.
Aber Bummler wird jetzt vermutlich wieder einwenden, dass diese Sendungen ohnehin nur eine interessengeleitete Geschichtsverklärung durch die Medien der Siegermächte sind.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Butterfly » Fr 7. Apr 2023, 10:47

Wäller hat geschrieben:
Butterfly hat geschrieben:Ich wüßte nicht, dass ich irgendwann mal nach Badehosen Schlange stehen mußte, als ich noch welche angezogen habe. Und dass die so lächerlich aussahen, dass ich mich deswegen geschämt hätte, daran kann ich mich auch nicht erinnern.

Als Wessi kann ich das selbst nicht beurteilen. In einer von diesen Dokusendungen (ZDF-History etc.), in denen in den letzten Jahren das Leben in der DDR "rekonstruiert" wurde, wurde die Verfügbarkeit von Bademonde in der von mir genannten Richtung aber angesprochen.
Aber Bummler wird jetzt vermutlich wieder einwenden, dass diese Sendungen ohnehin nur eine interessengeleitete Geschichtsverklärung durch die Medien der Siegermächte sind.


Kann schon sein, dass sie da in der Planung den Bedarf von Bademode irgendwann reduziert haben und damit auch die Produktionszahlen, weil ja in den letzten DDR-Jahren immer weniger Bademode gebraucht wurde. Da ist jetzt die Frage, was war eher da. Das mangelnde Angebot oder die mangelnde Nachfrage. Und so wie ich es erlebt habe, war es wahrscheinlich eher die mangelnde Nachfrage. Weiß ich aber persönlich nicht, weil ich nie Nachfrageprobleme hatte.

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