@ Hans H.
Damit ist bereits der Beginn falsch: "Auf einem FKK-Platz ist eben das Schamgefühl, daß einem normalerweise verbietet, nackt vor anderen zu sein, nicht notwendig." Das Wissen, ob irgendwo das Schamgefühl notwendig ist, oder nicht, kann nicht beeinflussen, ob es da ist.
Nein, das ist sicher nicht falsch. Ich kann das Schamgefühl sehr wohl als nötig oder unnötig empfinden, jenachdem wo es der Fall ist. Man kann das eben mit dem Verstand beeinflussen. Am FKK-Platz brauche ich mich nicht der Nacktheit zu schämen, aber woanders ist das eben nicht angebracht, z.B. nackt durch die Stadt zu laufen etc.
Natürlich ist das erlernbar. Und wenn es erlernbar ist, weiß man eben dann auch, wo es angebracht ist und wo nicht. Ist ja wohl logisch.
Und natürlich gibt es auch vernünftige Gründe, mal nicht nackt zu sein, auch wenn man es gerne wäre. Ist auch logisch.
Wenn sich mal jemand dazu überwunden hat, dann hat er eben diesen Schritt getan. Egal, wie lange es dauerte oder wie schwierig es war.
Wenn man weiß, wo sexuelle Dinge und Handlungen nicht angebracht sind, dann sagt einem das auch das gesunde Schamgefühl. EBenso, wo sich ausziehen angebracht ist und wo nicht.
Das Schamgefühl zu überwinden, wo man sich ausziehen darf, bedeutet ja nicht, daß man es ganz abschaffen muß. Es braucht einen aber nicht daran zu hindern, sich auszuziehen, wo es eben angebracht ist.
Das sagt einem dann der Verstand, das zu unterscheiden. Man kann das also nicht mit einem LIchtschalter vergleichen.
Beim Schamgefühl gibt es nicht einfach "an" oder "aus".
Auch wenn ich am FKK-Platz das Schamgefühl soweit überwunden habe, daß ich kein Problem damit habe, nackt zu sein, habe ich trotzdem noch genug Schamgefühl, wenn es um andere Dinge geht, die eben am FKK-Platz nicht erwünscht und angebracht sind, z.B. eben bei unerwünschten sexuellen Handlungen, Annmachen, Belästigugnen und das ist egal, ob ich betroffen bin oder andere. Und daß man da nicht gleichgültig drüber wegschaut und denkt: "was gehts mich an?"