Zuerst geht es noch durch den Weiler durch. Nach knapp 500 Gehmetern kann die Kleidung in den Rucksack wandern.

Blick zurück aufs Zischgele. Die Überschreitung bin ich vor 2 Jahren gegangen (sehr alpin).
Vorbei an einer idyllischen Almsiedlung...

...beginnt dann die lange Querung Richtung Freihut.

Freihut ganz rechts im Hintergrund

Blick Richtung Lüsener Fernerkogel

Und Richtung Inntal.
Nach 2 Stunden ist das Hochplateau erreicht. Noch ca. 1 km bis zur Gipfelkuppe (2616 m). Daher kommt der Name: die kostenfreie Möglichkeit Vieh hier heroben zu hüten.


Die Gipfelkuppe
Lt. Av-Führer ist die Überschreitung (in die Gegenrichtung) 4 h und durchaus empfehlenswert mit Kletterstellen bis II angegeben. Sonst keine weiteren Angaben. Ich bin mir sehr unsicher ob ich es mir und meiner Schulter zutrauen kann. 2 ältere, einheimische Bergsteiger kennen die Überschreitung auch nicht - sind also keine Hilfe in der Entscheidungsfindung.
Unentschlossen mache ich mich auf den Weg zurück über die Hochfläche.

So sieht der erste Teil des Grates aus.

Nicht sehr scharf. Der eine und der andere Aufschwung. Nichts was wirklich schwierig ausschaut.
Wie von selbst wandere ich an der Abzweigung zurück ins Tal vorbei. Am Ende des Rückens dann diese große Steinpyramide.

Tatsächlich ist mit einiger Phantasie ein Steiglein zu erkennen. Es führt direkt am Grat hinauf. Bisweilen weicht es kurz rechts in die Flanke aus. Gegen Ende des Blockgrates sind ein paar Mal die Hände hilfreich und nach 200 hm stehe ich am Praxmarer Grießkogel (2712 m).

Der Blick zurück schaut deutlich steiler aus als es sich im Aufstieg angefühlt hat.
Weiter geht es über den breiten Kamm. Steigspuren weisen durch das Wirrwarr der Blöcke und Löcher.

Am nächsten Steilaufschwung geht es nach links hinunter. Es folgen Querungen auf Bändern unterhalb der Wand. Immer wieder müssen kurze Unterbrechungsstellen überklettert werden.
In die Gegenrichtung vermutlich deutlich schwerer zu finden (oder noch tiefer zu umgehen)
Die Sorgen bzgl. Machbarkeit haben sich (wieder einmal) als nicht gerechtfertigt herausgestellt.
Nochmals der doch sehr lange Grat:

Es folgen 200 hm Aufstieg (da schleppe ich mich bereits ziemlich hinauf) um nach 2h 30 min unmittelbar am Gipfelkreuz der Lampsenspitze (2875 m) anzukommen.

Da es bereits etwas später geworden ist, bin ich alleine am Gipfel.
Im Abstieg wieder mit den Bundschuhen, da die Fußsohlen nicht mehr so gut trainiert sind.

Rucksackdepot eines späten Wanderers, der Marscherleichterung für den Gipfelaufschwung wollte.
Nach dem ersten kurzen Winteereinbruch eine lange großteils einsame Runde. Ein bisschen Wegfindungsgefühl ist hilfreich.
Eine echte Genusstour