Petition für Nacktheit in freier Natur

[NackteBohne]

Nachtrag zu meinem Beitrag vom 03.09.2022:

Offensichtlich hatte die Polizeistreife harmloses Nacktwandern mit Exhibitionismus (§ 183 StGB) gleichgesetzt.

Genau das selbe hatte ich auch kürzlich.

Mit Belehrung der Beamten hat man in der Situation wahrscheinlich immer Pech. Ich bekam als Beispiel die Antwort, sie würden nicht bewerten, sondern hätten einen Exhibitionisten gemeldet bekommen und behandeln das dann auch so. Punkt. Die Bewertung obliegt dann der Staatsanwaltschaft.

[Wäller]

Mit Belehrung der Beamten hat man in der Situation wahrscheinlich immer Pech. Ich bekam als Beispiel die Antwort, sie würden nicht bewerten, sondern hätten einen Exhibitionisten gemeldet bekommen und behandeln das dann auch so. Punkt. Die Bewertung obliegt dann der Staatsanwaltschaft.

Klar, wenn man andere belehrt, dann besteht immer die Gefahr, das der/die andere sich angegriffen fühlt und dann eine Abwehrhaltung einnimmt.
Andererseits sollte man im Eigeninteresse aber auch sicherstellen, dass die Polizei den Vorgang richtig aufnimmt, damit nicht die falschen "Fakten" an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden. Und da ist es dann schon wichtig, die Polizei darauf hinzuweisen, dass die eigene Nacktheit keinen sexuellen Bezug hat und daher die Grundvoraussetzung für Exhibitionismus nicht gegeben sind. Wenn dieses Detail von Anfang an in der Meldung an den Staatsanwalt enthalten ist, dürfte die Wahrscheinlichkeit steigen, dass man später nichts mehr davon hört.

[NackteBohne]

Richtig. Aber das macht man als Nacktwander*in sicher sowieso

[Detlev]

Heute hatte ich den ersten Kontakt mit der Polizei.
Hab heute Spätschicht und wollte bei dem tollen Wetter noch ne Runde laufen. Da die Zeit eben morgens sehr knapp ist wollte ich nicht so weit fahren. Ich fand in der Nähe eine Stelle, die ich für geeignet hielt. Leider hat sich schnell herausgestellt, das meine Laufrute durch einen Bachlauf stark eingeschränkt war. Also lief ich die kleine Runde zweimal. Auf halbem Weg kam mir dann eine Fußgängerin entgegen, die mir aber mit gebührendem Abstand an der nächsten Wegkeuzung auswisch. Etwa 20 min. später sah ich wie ein Polizeiauto in den Feldweg einbog. Da ich auf einem Querweg zu diesem Feldweg lief und der Polizei entgegen lief drehte ich um und lief allerdings gemütlich wieder zurück. Als ich sah das die Polizei in meinen Weg einbog blieb ich stehen und wartete bis sie da waren. Sie fragten im freundlichen Ton warum ich hier nackt rumlaufe. Ich sagte das ich einfach das tolle Wetter genießen möchte un deshalb hier spazieren gehe. Worauf sie erwiderten ich könne das ja auch angezogen tun. Ich erklärte ihnen dann das ich es lieber nackt mache und das es ja nicht verboten sei. Sie widersprachen mir nicht, wandten aber ein,das eine Frau Angst hatte als sie mich sah und deshalb die Polizei gerufen hat. Sie klärten mich dann auf, das es dardurch zu einer Ordnungswidrigkeit käme und ich dann eine Geldbuße von 50€ zahlen müsste. Diesesmal würden sie es allerdings bei einer mündlichen Verwarnung belassen. Dann baten Sie mich eine Hose anzuziehen wünschten mir einen schönen Tag und fuhren wieder davon. Ihre Bitte in Zukunft nicht mehr nackt spazieren zu gehen lehnte ich ab, versprach aber an diesem Ort nicht mehr zu laufen.

Gruß Detlev

[Liberté 53]

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Also:
Bitte keine Petitionen, die bestehendes Recht ohne Anlass ausgerechnet von stets opportunistischen PolitikerInnen neu erflehen wollen, insbesondere dann nicht, wenn von einem 90% zu 10% Verhältnis auszugehen ist.

"Bestehendes Recht" meint auch: das Nichtvorhandensein gegenteiliger Rechtsnormen!
Öffnet lieber nicht "die Büchse der Pandora": Es kann auch Shitstorm daraus dampfen.

Herzliche Ostergrüße aus Wien!
Birgit und Volkmar

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen! Wer außer FKK-Anhängern sollte sich dafür stark machen wollen? Welcher Politiker, welches Medium glaubt, mit der Unterstützung eier derartigen Petition einen Blumentopf gewinnen zu können? Leute bleibt realistisch! Chancen haben in dieser Gut- bzw. Bessermenschengesellschaft nur Themen, wo es um vermeintlich Schwache geht. Initiiere doch mal jemand eine Petition gegen das unselige "gendern" beim Sprechen und Schreiben, wäre sicherlich auch zum Scheitern verurteilt.

[regenmacher]

Initiiere doch mal jemand eine Petition gegen das unselige "gendern" beim Sprechen und Schreiben, wäre sicherlich auch zum Scheitern verurteilt.

Gott sei Dank. Denn ein Erfolg einer solchen Petition würde die Freiheit "gendern" zu dürfen, einschränken. Freiheitsbeschränkungen führen in die falsche Richtung.

Zurück zur vorgeschlagenen Petition, in der unverständlicherweise der StGB 183a "Erregung öffentlichen Ärgernisses" aus dem Sexualstrafrecht im Zusammenhang mit einfacher Nacktheit in der Natur genannt wird, wo doch mehrfach .. auch durch hohe Gerichte ... bestätigt wurde, daß einfache Nacktheit nicht gegen die Norm StGB 183a verstößt.

Als Politiker hätte ich mit einer solchen Petition "leichtes Spiel". Ich bräuchte nur auf entsprechende Urteile und die erfreuliche Stellungsnahme des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages verweisen ... mit dem Hinweis, dass bereits jetzt einfache Nacktheit in der Natur nicht unter 183a fällt.

Was also soll eine Petition, die Änderungen / Klarstellungen fordert, die "bereits erfüllt sind" ???

Um die Absurdität zu verdeutlichen:
Was soll eine Petition, die fordert, dass Weihnachten im Dezember gefeiert werden soll ??? Oder was soll eine Petition, die versucht durchzusetzen, dass demnächst auf den Wochentag "Dienstag" der Wochentag "Mittwoch" folgt ??
Es ist leicht zu erkennen : Solche Petitionen sind sinnlos.

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[Liberté 53]

Initiiere doch mal jemand eine Petition gegen das unselige "gendern" beim Sprechen und Schreiben, wäre sicherlich auch zum Scheitern verurteilt.

Gott sei Dank. Denn ein Erfolg einer solchen Petition würde die Freiheit "gendern" zu dürfen, einschränken. Freiheitsbeschränkungen führen in die falsche Richtung.
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Mit Verlaub, man kann heutzutage alles falsch dastellen und sich keine Mühe machen. Aussagen verstehen zu wollen.
Es ging in dem Beispiel
erstens um die Frage, was überhaupt Chancen auf einen Erfolg hätte: eine "anti-gender-Petition" würde derzeit kaum dazu gehören;
zweitens ginge es natürlich nicht um ein Verbot dieser schrecklichen Sprache, sondern umgekehrt darum, sie nicht vorzuschreiben, auch wenn sie sich in den Besserlinksmedien schon stark durchgesetzt hat. Regenmacher dürfte von mir aus so falsch reden und schreiben, wie er will.

[regenmacher]

zweitens ginge es natürlich nicht um ein Verbot dieser schrecklichen Sprache, sondern umgekehrt darum, sie nicht vorzuschreiben

Nach meinem Wissensstand kann niemand Änderungen der Sprache vorschreiben bzw. die Verwendung selbiger - im Sinne des Strafrechts oder des Ordnungsrechts - unter Strafe stellen. Es steht also z.B. auch jeder Redaktion frei, ihre Ergebnisse in jeder von ihr gewählten Sprache zu veröffentlichen. Somit wäre eine hypothetische Petition, die sich gegen einen vermeintlichen Zwang zum "Gendern" ausspricht, ohne Sinn. Oder in Kurz: Sinnlos.

So sinnlos, wie die hier im Thread vorgestellte Petition. Wie die nun schon über 2 Jahrzehnte reichende Erfahrung lehrt, ist sie schon allein deshalb sinnlos, weil die darin aufgestellte Forderung schon lange erfüllt ist - wie übrigens auch die Geschichte um die damaligen Verfahren um Peter Niehenke zeigen, in denen es nie um den StGB 183a "Erregung öffentlichen Ärgernisses" aus dem Sexualstrafrecht sondern allenfalls um den Vorwurf einer Ordnungswidrigkeit ging.

regenmacher
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[Klaus]

Habe da auch unterschrieben

[regenmacher]

Habe da auch unterschrieben

Das ist schade - weil dies unnötigerweise und unberechtigterweise "Nackt in freier Natur" in den Bereich sexualstrafrechtlicher Normen (§183a "Erregung öffentlichen Ärgernisses") bringt, woran du vermutlich kein Interesse hast. Vermutlich hast du "Erregung öffentlichen Ärgernisses" mit "Belästigung der Allgemeinheit" verwechselt.

Es ist natürlich auch immer eine Frage des Interesses, aber ich kann mir unmöglich denken, dass Nacktwandernde die Petition unterschreiben.

regenmacher
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