Das heutige Streiflicht der Süddeutschen – für die, die es nicht wissen: Das Streiflicht ist der Name einer Glosse, die täglich auf der ersten Seite der gedruckten Ausgabe erscheint – behandelt das Thema Nacktwanderweg in Brandenburg. Wie sich das für eine Glosse gehört, wird anfangs recht launisch über Brandenburg und Brandenburger hergezogen – Zitat:
„Was nutzen die schönsten Seen, wenn sich an ihren Gestaden nur Mücken und Nazis verlustieren? Da sieht man, wie schlimm Vorurteile sein können, denn immer wieder werden an diesen Seen auch glückliche Familien beim Dosenbier-Picknick sowie der ein oder andere auswärtige Besucher gesichtet.“Doch dann wird das eigentliche Thema angesprochen – Zitat:
„Nun aber steht Brandenburg vor einem Ansturm, der deutlich gefestigtere Gemeinwesen in Verzweiflung und Trübsinn versetzen könnte, und es sind nicht die Wölfe: Es soll die Entblößten dieser Erde locken. Eine Naturisten-Initiative will einen großen Nackt-Wanderweg durch die Region anlegen.“ Und da auf Wölfe kein Verlass sei, bleiben als die letzte Hoffnung die Stechmücken, schließt der Text.
Zu Brandenburgischen Stechmücken kann ich persönlich was sagen. Neulich, im Mai, waren wir zu einer Hochzeit eingeladen. Untergebracht wurden wir im Seehotel Rangsdorf, wunderschön direkt am Rangsdorfer See gelegen. Was soll ich sagen: Die Tür zum Balkon öffnen war nicht drin – wir haben es einmal versucht und sind nach einer Minute zurück ins Zimmer geflüchtet.
Zum Glück gehörte zum Programm auch eine Kahnfahrt mit Kaffee und Kuchen von Lübbenau zum Freilandmuseums Lehde. Das kann ich tatsächlich weiter empfehlen, auch gab es da so gut wie keine Mücken!
PS: Wir kamen auf dem Weg nach Lübbenau auch durch Lübben, wo mir auf einer Hauswand ein Bild auffiel, auf dem eine Frau barbusig dargestellt war, und eine andere ohne Höschen. Da kann ich nur sagen: Für eine Kleinstadt ganz schön mutig – da wird es auch mit dem geplanten Nacktwanderweg wohl auch keine Probleme geben.