Campingliesel hat geschrieben:In meinem link, den ich im Thread "Was FKK ist und nicht ist" reingestellt habe,
http://www.dfk.org/fkk/index.php/der-ve ... -ueber-unssteht im Kapitel: "Was ist FKK?" (etwas weiter unten auf der Seite)
genau ein Hinweis darauf:
Der schwierige Weg vom Zerrbild zur Wirklichkeit
Um es vorweg zu sagen: was man heute im Internet über FreiKörperKultur findet, ist ein Zerrbild. Sucht man in Google nach FKK,
erhält man ein großes Sammelsurium von Ergebnissen,
Was da jemand im Namen des DFK geschrieben hat entspricht in vielem dem Geschwafel von einer natürlichen Nacktheit, die für gesunde FKKler kein Problem sei. FKKler sind immer lieb, lieben die Natur und ihre Kinder, haben keine sexuellen Probleme, werden immer schöner, stehlen nie, können auf eine hundertjährige Heldensage zurückblicken, waren auch immer Verfolgte der NSDAP, machen am liebstens alles im Kreis der Familie.
Solche Darstellungen entsprechen den Botschaften von Religionsgemeinschaften, die behaupten, wenn man sich nur ihren Regeln unterziehe, werde man gesund, glücklich und kommt in den FKK-Himmel. Leider bieten viele Vereine auf ihren Seiten solche Lee(h)rstunden an. Wen hofft man damit zu überzeugen? Möchte man die dann wirklich als Mitglieder haben?
Wie wäre es mit Interviews mit ein bis 3 Mitgliederinnen oder Außenstehenden, das unterschiedliche Sichtweisen zeigt. Da ginge es nicht mehr um die Behauptung eines geschlossenen Bildes sondern um FKK als interessantes Thema.
Gefragt wäre dann nicht, was denn nun FKK sei. Stattdessen ginge es um die persönlichen Gründe und erste Erlebnisse mit Nacktheit, um aktuelle Nachrichten zur Nacktheit, wann und warum man sich doch etwas anziehe usw. Auch aktuelle Themen, wie die AFD-Forderungen gegen Sexualerziehung, die Angst von Eltern vor Pädophilen und Nacktfotos ihrer Kinder, was Christen oder Muslime vom FKK-Verein in ihrer Nachbarschaft denken, warum Sexseitenanbieter eigentlich den Begriff, FKK verwenden, was sagt jemand, der gern am FKK-Strand sexuell aktiv wird. Was halten Mitglieder von der Ehe für alle?
Ich finde auch, es wäre Zeit, der DFK würde die NS-Zeit der FKK-Bewegung historisch aufarbeiten lassen. Was geschah in den Vereinen eigentlich mit jüdischen Mitgliedern? Warum konnten sich einige Vereine halten? Was bedeutet das für deren gesellschaftspolitischer Ausrichtung? Auch die rassistische, völkische oder sozialistische Vorgeschichte und der Versuch, FKK nach dem Krieg zu entpolitisieren, könnten lohnende Themen sein, mit denen der DFK manchen Mythos entzaubern könnte. Er zeigte sich dann endlich auch offen für die Auseinandersetzung mit sich selbst und der Gesellschaft.