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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von riedfritz » Mi 13. Jun 2018, 21:00

Bummler hat geschrieben:

Mecki hat geschrieben:
Dass Europa "Milliarden"-Handelsüberschüsse erwirtschaftet - worauf ist das zurückzuführen?

Auf den Sozialabbau in Europa. Dadurch werden die europäischen Güter billiger.
Mit den sozialen Standards der USA (siehe z.B. Krankenversicherung!) kann Europa auch noch bei weiterem Abbau mithalten.

Bitte dieses Beispiel nicht vergessen: BMW ist der größte Autoexporteur der USA, wer hat die AMIs daran gehindert qualitativ hochwertige Autos zu bauen? Anfangs wurden alle in Spartanburg gebauten Autos in Regensburg nachgearbeitet.


Viele Grüße,

Fritz

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Do 14. Jun 2018, 08:10

Aria hat geschrieben:
Bummler hat geschrieben:Davon, also von den Gründen mal abgesehen, hat so ein Handelsbilanzdefizit für die USA natürlich Folgen, meist sogar Negative.
Insofern ist eine Regierung natürlich angehalten so ein Defizit zu bekämpfen und auf eine ausgeglichene Bilanz hinzuarbeiten.
Auch das ist Blödsinn – siehe diesen Artikel aus der Süddeutschen vom 11. Juni 2018, 19:37 Die USA haben gar kein Defizit mit der EU.



Ja was denn nun? Noch vor drei Tagen hatte Europa einen Bilanzüberschuss und jetzt plötzlich ein Defizit. Irgend einer verarscht mich hier.

Nimmt man nun noch das sogenannte Primär- und Sekundäreinkommen hinzu, kippt die Bilanz endgültig.


Ich habe ja eigentlich von nichts Ahnung, aber wenn ich so was lese "nimmt man noch … hinzu", dann weiß ich schon das hier wird ein Rechenspiel. Mit Betonung auf "Spiel". So kann man sich Probleme freilich schön rechnen.
Und dann muss man sich noch auf der Zunge zergehen lassen, dass Europa deswegen kein Defizit mit den USA hat, weil US-Konzerne (!!!) hier in Europa (in den Niederlanden) ihre Gewinne versteuern. Europa also eine Steueroase ist. Gratulation.

Da hat ja der Donald schon das nächste Thema auf der Liste.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Kartunger » Do 14. Jun 2018, 08:35

@ Bummler - passend zum Thema:

https://www.stern.de/wirtschaft/news/ha ... 23826.html

Gruß
Kartunger

PS: Das eigentliche Thema ist aber "Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels" ;)

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Do 14. Jun 2018, 09:48

Danke Kartunger, sehr interessant.

Aria hat geschrieben:Umweltbewusste Amerikaner kaufen sogar deutsche Waschmaschinen, weil sie...


Hihihi, was man da so im Internet findet ist witzig. Da versteht man auch warum die Amis so anders sind:
https://howtoguide.org/albtraum-waschma ... n-den-usa/

Ich habe eine Theorie: Amerikanische Waschmaschinen und Trockner machen mit Absicht Klamotten kaputt, damit sie immer wieder nachgekauft werden müssen. Der Einzelhandel läuft damit rund um die Uhr, beschäftigt täglich schlecht bezahlte Mitarbeiter, die genau wie Kunden essen müssen. Das wiederum bringt auch den Food Courts in den Malls Umsatz.
Das Ganze erklärt, warum Klamotten in den USA billiger sind. Wären sie teurer, würde ein komplettes Business Modell zusammenbrechen: Kunden würden bessere Waschmaschine und Trockner kaufen; Klamotten würden länger halten; Ramschmarken verschwinden; Geschäfte zu machen; Arbeitslosenzahl steigen; etc etc.


Die Theorie hat was. Die Märkte sind eben unterschiedlich. Whirlpool würde solche Waschmaschinen in Europa wohl nicht loswerden, aber die produzieren wohl auch hier.

Witzig auch das letzte Zitat von Steve Jobs:

“It turns out that the Americans make washers and dryers all wrong. The Europeans make them much better – but they take twice as long to do clothes! It turns out that they wash them with about a quarter as much water and your clothes end up with a lot less of detergent on them. Most important, they don’t trash your clothes. They use a lot less soap, a lot less water, but they come out much more cleaner, more softer, and they last a lot longer.”


Manchmal haben die Amis wirklich einen an der Klatsche.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von guenni » Do 14. Jun 2018, 10:08

Bummler hat geschrieben:Ja was denn nun? Noch vor drei Tagen hatte Europa einen Bilanzüberschuss und jetzt plötzlich ein Defizit. Irgend einer verarscht mich hier.


keine verarsche, nur eine frage, was betrachtet wird.
in der handelsbilanz hat die eu einen überschuss, die dienstleistungsbilanz (dazu gehören auch die geschäfte von amazon, google, facebook u.a.) ist aber deutlich negativ.
der saldo bleibt auch negativ, wenn man beide bilanzen, die i.w. die leistungsbilanz bilden, zusammenfasst.
diese bilanz ist für die beurteilung der ökonomischen beziehungen aber maßgeblich.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von riedfritz » Do 14. Jun 2018, 10:16

Bummler hat geschrieben:Noch vor drei Tagen hatte Europa einen Bilanzüberschuss und jetzt plötzlich ein Defizit. Irgend einer verarscht mich hier.
Gestern hat die "Verarsche" der Chef des IFO-Instituts erklärt: Insgesamt (wenn Waren und Dienstleistungen gegeneinander gerechnet werden) dürfte Europa ein Bilanzdefizit von ca. 4 Milliarden € haben. Diese Angaben stehen aber auf tönernen Füßen, da Niederlande und Irland nur mangelhafte Zahlen liefern, gerade die beiden Länder, wo die größten US-Dienstleister ihre europäischen Gewinne versteuern.

Viele Grüße,

Fritz

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Do 14. Jun 2018, 14:39

Die Gesellschaft insgesamt reagiert mittlerweile hysterisch auf Pädophile und die Medien passen sich dem mit reißerischen Geschichten an. Das hat Folgen, zuletzt jetzt in Bremen: Nach einem Bericht in der RTL-Sendung am Mittag („Punkt 12“) haben Unbekannte einen Mann in seiner eigenen Wohnung so zusammengeschlagen, dass er zeitweise in der Lebensgefahr schwebte. Sie meinten irrtümlich, ihn in der Sendung erkannt zu haben und schritten umgehend zur Tat.

Siehe dazu auch diesen Artikel in der Süddeutschen: Lynchjustiz nach TV-Bericht über Pädophile

Interessant auch, dass auf der RTL-Seite ein Bericht steht, in dem ebenfalls von dem Fall berichtet wird, nur nicht darüber, dass jener TV-Bericht von RTL kam: Lynchjustiz in Bremen: Unbeteiligter nach TV-Beitrag über Pädophilie lebensgefährlich verletzt. Fühlt sich der RTL vielleicht doch schuldig?

Ich bringe das hier, um auf die Medien hinzuweisen, die eine Verstärkerrolle innehaben. Vor allem private Medien, die auf Werbeeinnahmen angewiesen sind, sind nicht besonders zimperlich, wenn es darum geht, Quoten in die Höhe zu treiben. Je skrupelloser, desto besser, heißt die Devise wohl, und die Zuschauerzahlen scheinen das zu beweisen: RTL ist der meistgesehene TV-Sender in Deutschland.

PS: Im Zusammenhang mit diesem Fall wird auch von einem ähnlichen Fall auf Usedom berichtet, bei dem bisher noch keine körperliche Gewalt angewandt wurde, doch für den zu Unrecht Beschuldigten gleichwohl mit fatal Konsequenzen – Unbescholtener Mann wird bedroht – Zitat:

Netz-Panik um Exhibitionisten führt zu falscher Verdächtigung. Unbekannte bedrohen seit Tagen einen 32-Jährigen von der Insel Usedom.

Es scheint, wir haben seit den Hexenprozessen in früher Neuzeit nichts gelernt.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Kartunger » Do 14. Jun 2018, 16:49

@Aria

Bad news are good news - diese alte Weisheit führt zu überdurchschnittlich vielen schlechten Nachrichten - bzw. man nimmt überdurchschnittlich viele wahr:

http://www.perspektive-mittelstand.de/M ... /3159.html

Vielleicht sollten wir uns darauf verlegen den guten Nachrichten mehr Platz einzuräumen und z. B. vermehrt solche Angebote lesen und unterstützen:

https://nur-positive-nachrichten.de/gute-nachrichten

Viele Grüße
Kartunger

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Mecki » Fr 15. Jun 2018, 22:54

@

was wird mit NUR "positiven" Nachrichten denn erreicht? Die Welt wird/ist "rosarot und himmelblau",
Himmel voller Geigen, gebratene Tauben fliegen durch die Luft, es gibt keinen Streit, keinen Ärger,
keine Wut, alle lieben sich?

was wird mit NUR "negativen" Nachrichten denn erreicht? Krieg? Mord? Totschlag? Rache? Terror?

Beide Richtungen von Nachrichten sind ungesund....denn - es gibt nicht nur Positives auf der Welt,
wie es nicht nur Negatives auf der Welt gibt!

Was machen "wir" Menschen denn mit den jeweiligen Nachrichten - das ist doch das entscheidende.
Wie gehen "wir" Menschen mit den positiven und negativen Nachrichten um? Was machen "wir" Menschen
aus den positiven Nachrichten, aus den negativen Nachrichten? DAS ist der Knackpunkt.

Negative Nachrichten lassen sich nicht vermeiden - Positive Nachrichten werden nicht vermieden werden
können? Das ist im ständigen Wechsel des Weltgeschehens.

Nur positiv fixiert zu sein - wie geht ein Mensch dann mit negativen Nachrichten um? Kommt ein durchweg
positiv eingestellter Mensch überhaupt noch mit negativen Meldungen klar? Wie geht ein solcher Mensch
mit einem heftigen gesundheitlichen Schicksalsschlag um, einem wirtschaftlichen Desaster, einer familiären Problemstellung, dem Tod eines Familienmitglieds?

REIN positives Denken....macht krank! Die negativen Komponenten des Lebens gehören zum Leben dazu.
Wer sich dieser Komponenten verweigert, lebt irreal!
Leben - Tod. Gesundheit - Krankheit. Schwarz - weiß. Heiß - kalt. Sonne - Regen. Hitze - Kälte. usw.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Kartunger » Sa 16. Jun 2018, 00:21

Mecki hat geschrieben:@

....

Was machen "wir" Menschen denn mit den jeweiligen Nachrichten - das ist doch das entscheidende.
Wie gehen "wir" Menschen mit den positiven und negativen Nachrichten um? Was machen "wir" Menschen
aus den positiven Nachrichten, aus den negativen Nachrichten? DAS ist der Knackpunkt.

...


Hier stellt sich meiner Meinung nach viel mehr die Frage:

Was machen die jeweiligen Nachrichten mit uns - denn positive wie negative Nachrichten beeinflussen uns im Unterbewusstsein.

Wenn die Anzahl der negativen Nachrichten das tatsächliche Geschehen nicht mehr Wiederspiegeln entstehen Ängste und diese führen dann zu Reaktionen:

Beispiel: Wir haben rund 20 Todesopfer aus Terroranschlägen in Deutschland (keine Frage, jedes einzelne Opfer ist ein Opfer zu viel) gleichzeitig haben wir rund 3000 Todesopfer im Straßenverkehr.

In der Presse sind die Terroranschläge tagelang und Wochenlang auf der Titelseite, etc. etc. - die Folgen sind verschärfte Sicherheitsvorkehrungen, in Bayern wurde das Polizeigesetz verschärft, Veranstaltungen sind mit Betonpoller gesichert, Millionen werden für die Aufstockung der Polizei ausgegeben und und und.

Letzte Woche starb ein 16 jähriger Junge gleich bei uns um die Ecke bei einem Autounfall, weitere 3 Insassen sind schwer verletzt. Es war kein Artikel in der Zeitung, niemand nimmt Anteil.

Würden wir die Gefahr rein nach den Tatsachen einschätzen dürften wir jede Großveranstaltung ohne Angst besuchen aber nicht mehr mit dem Auto fahren, da viel zu gefährlich. Aber der Mensch lässt sich von seinen Gefühlen leiten - und da liegt das Problem der unverhältnismäßig negativen Berichterstattung.

Grüße
Kartunger

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