Aria hat geschrieben:
Leider gibt es auch in diesem Forum einige, die die Zeichen der Zeit nicht erkennen wollen.
So ist es. Allerdings sind wohl diejenigen blind, die nicht erkennen dass die Demokratie deshalb in Gefahr ist, weil die Freiheitsrechte (jeder darf alles was nicht verboten ist) dazu genutzt werden, die Geselschaft auszunutzen und die freiheitlichen Abmachungen (kategorischen Imperativ) zu unterlaufen.
Das ist das Problem.
Insofern ist ein Gegensteuern nicht nur akzeptabel, sondern erforderlich. Im Kern geht es bei bei der Kritik an dem neuen Polizeigesetz wohl um die Frage, was denn eine drohende Gefahr wäre, die jetzt die Polizei abwenden dürfe.
Mir fielen da etliche Situationen ein.
Auch die Überwachung mit Kameras einschließlich dem Gesichtsscannen ist für mich überhaupt kein Problem, im Gegenteil, ich würde es begrüßen, wenn dadurch nur eine einzige Straftat verhindert oder aufgeklärt werden kann.
Denn, die eigentliche Frage ist doch, warum müssen solche Gesetze verschärft werden?
Die Antwort:
Weil in unserer freiheitliche Gesellschaft der Samen von Kriminalität nicht nur liegt, sondern auch keimen und wachsen kann.
Ursache ist letztendlich der Fokus auf der Individualität, der die Interessen des Einzelnen über die Interessen der Gesellschaft stellt.
Dieser Konflikt zwischen der Freiheit des Einzelnen und der Demokratie in der Gesellschaft verschärft sich momentan. Deshalb ist der Titel vom "gesellschaftlichen Wandel" auch korrekt. Freilich sind diejenigen, die nicht begreifen, das genau diese Freiheitsrechte eine Gefahr für die Demokratie sind, die Betonköpfe.
Interessant übrigens in diesem Zusammenhang, der Untergang der römischen Republik und der Übergang zum römischen Kaiserreich ca. 30 vor unserer Zeitrechnung unter Octavian.
Aus Wikipedia:
Unter der Devise der Wiederherstellung der Republik – restitutio rei publicae – betrieb er in Wirklichkeit deren dauerhafte Umwandlung in eine Monarchie in Form des Prinzipats. Damit setzte er dem Jahrhundert der Römischen Bürgerkriege ein Ende und begründete die julisch-claudische Kaiserdynastie. Seine Herrschaft, nach außen durch zahlreiche Expansionskriege geprägt, mündete im Inneren in eine lang anhaltende Konsolidierungs- und Friedensphase, die als Pax Augusta verklärt wurde.
Fettschrift durch mich. Ich fürchte, genau das steht uns auch bevor. Aber muss man sich vor einer "Friedensphase" wirklich fürchten?