ostfriesenpaar hat geschrieben:Ich denke, du gehörst auch zu denjenigen, die sich nicht vorstellen können bzw. wollen, in einem Mobilheim oder Wohnwagen zu wohnen
Mit einem Mobilheim hätte ich keine Probleme, ein Wohnwagen käme für mich nicht in Frage.
ostfriesenpaar hat geschrieben: und verstehst deshalb nicht im geringsten die Menschen, für die es entweder die Erfüllung ihrer Vorstellung vom Wohnen bedeutet
Doch, natürlich verstehe ich die. Das Problem Deiner gesamten Argumentation besteht in dem zweiten Teilsatz:
oder diejenigen, die aus finanziellen Gründen keinen anderen Ausweg mehr sehen.
Hier erklärst Du einen Wohnwagen zu einer zulässigen/zumutzbaren Unterkunft für Menschen, die sich nicht anderes mehr leisten können. Es ist völlig unbestritten, dass es Menschen gibt,die das für sich persönlich als vollkommen ausreichend ansehen und die mit dieser Wohnform absolut glücklich sind. Es gibt aber auch Menschen, und ich behaupte, das ist die Mehrheit, die empfinden das zum dauernden Wohnen als völlig unzumutbar. Mit Deiner Argumentation schaffst Du aber die rechtlichen Voraussetzungen, dass solche Menschen von den Sozialämtern in solche Unterkünfte gezwungen werden können. Um das mal ganz klar und grundsätzlich zu sagen: Es ist Aufgaben des Sozialstaates für ausreichenden bezahlbaren Wohnraum zu sorgen. Dem mangelnden bezahlbaren Wohnraum dadurch zu begegenen, dass die Mindeststandards immer weiter abgesenkt werden, ist nichts weiter als ein totales Staatsversagen.
Und bitte auch bedenken: Campingplätze befinden sich i.d.R. im Außenbereich, am liebsten noch in Bereichen mit viel Natur. In solchen Bereichen sind ständige Wohnungen nicht gewollt, um eine weitere Zersiedelung der Landschaft zu verhindern. Das hat was mit Naturschutz zu tun.
ostfriesenpaar hat geschrieben:Dein Szenario von der fehlenden Infrastruktur bezüglich Müll, Wasser, Abwasser, Strom, Chaos auf Zufahrtstrassen kann ich so auch nicht stehen lassen.
Die Infrastruktur kann entsprechend ausgebaut werden und wachsen, wie es bei anderen Wohnformen auch ist. (Hochhäuser, Reihenhaus-Siedlungen, mehrstöckige Wohnblocks...).
Auch hier bedenkst Du nicht, was das in der Konsequenz bedeutet. Die Infrastruktur ausbauen, geht nicht nur für einzeln Stellplätze, sondern wenn, muss das für alle Plätze gemacht werden. Das kostet viel Geld, das vom Platzbetreiber zu bezahlen ist und daher auf die Mieten umgelegt werden muss. Im Ergebnis würde die Mieten so hoch, dass die für Leute, die hier nach wie vor nur am Wochende wohnen wollen, uninteressant ist. Der ursprüngliche Campingplatz würde daher im Laufe der Zeit von Dauerwohnern in Besitz genommen und dann wäre es eben kein Campingplatz mehr, sondern ein allg. Wohngebiet.
ostfriesenpaar hat geschrieben:Die fehlende Infrastruktur war doch auch keine Frage, als durch den Zuzug unserer Neubürger ganz unbürokratisch Gewerbeflächen der Innenstädte in Wohnraum umgewandelt wurde.
Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. Eine Innenstadt ist i.d.R. ein Mischgebiet für Wohn- und Gewerbenutzug. Die Innenstadt ist also also für die Wohnnutzung ausgelegt und die Wohnungen, die dort entstehen, erfüllen die Mindeststandards. Das ist also etwas ganz anderes.
Ich sage ja nicht, dass dauerhaftes Wohnen auf einem Campingplatz unter allen Umständen und auf alle Zeit verboten bleiben soll. Aber eine generelle Freigabe, wie Du Sie forderst, lehne ich aus den o.g. Überlegungen heraus ab. Das müssen wirklich Einzelfallentscheidungen unter Berücksichtigung der speziellen örtlichen Verhältnisse sein.