Warum ich dieses Thema hier beginne: Zumindest teilweise war die Diskussion über die Temperaturen in der Sonne und im Schatten gar nicht so uninteressant und ist in manchen Fällen zum Verständnis nicht unbedeutend, warum nackte Bewegung im Freien manchmal bei recht niedrigen Luft-Temperaturen im einstelligen Bereich möglich ist, und manchmal bei knapp zweistelligen Temperaturen eher nicht.
Im Thread "Fkk ... ... wann geht es wieder los?" war diese Diskussion nun mal fehl platziert und ist deshalb jetzt gesperrt. Aber ich meine, hier unter einem eigens dafür formulierten Titel kann dazu durchaus noch Manches eingebracht werden.
@Horst: meinetwegen könnte auch der im anderen Thread unpassende Verlauf ab Seite 7 hierher verschoben werden, falls Du diese Beiträge dort entfernen, aber nicht löschen willst.
Zur gefühlten Temperatur:
In diesem Thread: viewtopic.php?f=2&t=9462 hatte ich schon mal erwähnt, dass ich bei einer Schitour mal bis zu Lufttemperatur im Schatten von -8 Grad aber bei Windstille und kräftiger Sonneneinstrahlung aufgestiegen war. Unten hatte ich bei knapp über Null Grad begonnen und in der Sonne fühlte es sich schwülwarm an. Oben bei fast 2300 m war die Sonneneinstrahlung durch die Reflexion auf dem Schnee sehr intensiv und kräftige Wärmestrahlung hatte ich von allen Seiten abbekommen, dass ich mich nicht kalt fühlte. Es war zwar dort nicht mehr zum Schwitzen warm, sondern inzwischen die Haut trocken, aber eben nicht kalt. Wie ich in dem verlinkten Thread geschrieben hatte, kam plötzlich Wind auf und eine dicke Wolke über den Berg. Noch bevor alle Sachen angezogen waren, hatte ich beißende Eisfinger und fühlte mich extrem der Kälte ausgesetzt. Dass es dort zu dieser Zeit im Schatten -8 Grad waren, hatte ich im Nachhinein noch erfahren können. Die damals gefühlte Temperatur in der Sonnenstrahlung bei Windstille würde ich auf etwa 14 Grad schätzen, also eine Temperatur, bei der man bei einem anstrengenden Aufstieg nicht friert, aber auch nicht schwitzt.
Ein anderes Mal, bei einem meiner Versuche des nächtlichen Aufstiegs auf den Teide (Ziel: Sonnenaufgang auf dem Gipfel) war oben Sturm. Im Nachhinein erfuhr ich, dass oben an der Seilbahnstation Windgeschwindigkeiten von 150 Km/h gemessen wurden und Spitzenböen durchaus noch um 30 Km/h höher. Ein weiterer Aufstieg war wegen des Windes ohnehin unmöglich, da man an ausgesetzten Stellen unkontrolliert über die Lavafelsen geblasen worden wäre, aber ich hatte dick eingepackt und mit Schihandschuhen etc. das Gefühl, es wären -20 Grad. Nun, wie ich dann auch erfuhr, waren es aber nur -4 Grad!
Es kommt also sehr wenig auf die "richtige" Temperatur an, also die Temperatur, die die Luft im Schatten hat, ob ich mich nackt draußen bewegen oder hinsetzen kann, sondern darauf, ob mir viel Wärme über die Sonne zugeführt oder viel Wärme über den Wind und die Feuchtigkeit entzogen wird. Hinzu kommt, dass zu berücksichtigen ist, wie viel Wärme der Mensch bei seiner aktuellen Aktivität produziert. Ich denke, wenn man das berücksichtigt, versteht man auch, warum manche Dinge hier als möglich beschrieben werden, bei denen ein Leser vielleicht bereits beim Lesen friert.
Bei starker Wärmestrahlung durch die Sonne und insbesondere, wenn Schnee rundherum ist, der die Wärme reflektiert, fühlt es sich nicht nur wärmer an, als die Luft eigentlich ist, sondern dann hat die Haut durch die Wärmestrahlung tatsächlich eine höhere Temperatur, als die umgebende Luft. Deshalb erwärmt sich ja auch das im anderen Thread erwähnte dunkle Thermometer-Gehäuse auf eine höhere Temperatur als die der umgebenden Luft. Aber alle drei Temperaturen sind "richtig", die kältere der Luft, die wärmere der Haut und die noch wärmere eines dunklen von der Sonne bestrahlten Gehäuses mit einem Thermometer, denn alle drei Temperaturen existieren ganz real jeweils an ihrer Stelle.
Es gab in der Vergangenheit noch andere Berichte von meinen Aktivitäten, bei denen die gefühlte Temperatur eine große Rolle gespielt hatte. Einen weiteren Fall eines Temperatursturzes hatte ich ja auch in dem oben verlinkten Thread im zweiten Eintrag noch erwähnt. Vielleicht finden sich hier noch andere Beiträge zu Erlebnissen, bei denen die gefühlte Temperatur sehr stark von der tatsächlichen Temperatur abwich.