Aktuelle Zeit: So 28. Sep 2025, 11:41

FKK-Freunde.info

Das deutsche FKK-Forum

Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Kurioses, Lustiges, Aufmunterndes was unsere Forengemeinschaft interessieren dürfte
Benutzeravatar
 
Beiträge: 3261
Registriert: 05.12.2005
Wohnort: Lübben im Spreewald
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 69

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Mo 23. Feb 2015, 11:12

guenni hat geschrieben:stimmt, auch mit den jugendwerkhöfen, in denen es

....

gab.


Auch wenn es das gab, es war trotzdem illegal. Warum führst Du das jetzt an?
Ärgert es Dich, dass die Verantwortlichen in der DDR eher als die in der BRD erkannt haben, dass die körperliche Züchtigung von Kindern nicht in Ordnung ist?

Wobei das eigentliche Problem ja das ist, dass sich die fortschrittlichen Gedanken infolge des demokratischen Systems so schwer durchsetzen lassen. Wenn jeder so frei ist selbst entscheiden zu können, was gut und schlecht ist, dann wird eben weiter geprügelt.

 
Beiträge: 3637
Registriert: 29.11.2005
Wohnort: Bremen

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Mo 23. Feb 2015, 11:30

Ach, Bummler.

Lies Dir die DDR-Verfassung durch.
Und lass Revue passieren, wie die Realität aussah.

Merkst Du was?
Recht und tatsächliche Verhältnisse sind nicht immer deckungsgleich.
In einem Unrechtsstaat ohnehin nicht.

Übrigens: ich bin in der Schule auch nicht geschlagen worden.

Wir können uns ja darauf einigen: der gesellschaftliche Wandel muss nicht immer negativ sein.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3261
Registriert: 05.12.2005
Wohnort: Lübben im Spreewald
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 69

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Mo 23. Feb 2015, 11:32

Nackidei hat geschrieben:Grundsätzlich halte ich Kinder- und Jugendorganisationen für eine pädagogisch wertvolle Sache, wenn keine Indoktrination in eine bestimmte politische oder religiöse Richtung erfolgt.


Träumer. Jede Organisation wird Kindererziehung dafür nutzen um die eigenen Werte zu vermitteln und sich den Nachwuchs heran zu ziehen. Das geht gar nicht, dies apolitisch oder areligiös zu tun.
Freilich ist es ein Unterschied, ob man in diesen Organisationen freiwillig mitmacht oder dies gezwungener Maßen macht. Wobei ich mich jetzt nicht daran ernnern kann, dass ich bei den Pionieren oder der FDJ (außer den Fahnenappellen) irgend etwas machen musste, dass ich nicht wollte. Im Gegenteil. Die Pionierleiterin hat sich immer große Mühe gegeben uns Racker zu bespaßen. Mit wechselndem Erfolg.

Bei der FDJ haben wir dann ohnehin schon gesagt was wir machen wollten und was nicht. Jeder, der etwas anderes behauptet, hat keine Ahnung.


Tim007 hat geschrieben:Übrigens: ich bin in der Schule niemals geschlagen worden.


Wieso nicht? Warst Du immer der Stärkste? :D

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3261
Registriert: 05.12.2005
Wohnort: Lübben im Spreewald
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 69

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Mo 23. Feb 2015, 11:34

Tim007 hat geschrieben:Recht und tatsächliche Verhältnisse sind nicht immer deckungsgleich.


Es gibt immer wieder Sätze von Dir, die ich vollinhaltlich unterschreiben kann. :mrgreen:

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Mo 23. Feb 2015, 11:52

Bummler hat geschrieben:
Tim007 hat geschrieben:Recht und tatsächliche Verhältnisse sind nicht immer deckungsgleich.


Es gibt immer wieder Sätze von Dir, die ich vollinhaltlich unterschreiben kann. :mrgreen:


na also, geht doch :mrgreen:

gab es in der ddr ein gesetz, dass akademikerkindern das studium verbat oder christen karriereewege versperrte? mißbrauch in jugendwerkhöfen, schüsse an der mauer, alles illegal.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Nackidei » Mo 23. Feb 2015, 12:17

Bummler hat geschrieben:Träumer. Jede Organisation wird Kindererziehung dafür nutzen um die eigenen Werte zu vermitteln und sich den Nachwuchs heran zu ziehen. Das geht gar nicht, dies apolitisch oder areligiös zu tun.

Das ist deine Sicht der Dinge. Vielleicht lässt deine Biografie keine andere Sichtweise zu? Natürlich gibt es Jugendgruppen, beispielsweise innerhalb von Vereinen, deren Bestreben es ist, ihren Schützlingen bestimmte Dinge zu vermitteln. Ich denke da mal an die Jugendgruppe unseres Hundesportvereins. Auch wenn es nicht um das wöchentliche Training mit den Hund geht sondern z.B. eine Wochenendfahrt (Zeltlager) geplant ist, so ist das Thema Hund nicht völlig vom Tisch. Na und?
Beispiel Pfadfinder: Richtig, da werden Werte vermittelt. Aber welche, die nicht wenigen Kindern und Jugendlichen heute fremd sind. Die Verpflichtung gegenüber den Mitmenschen und gegenüber sich selbst ist Bestandteil des Pfadfinderversprechens. Nun kommst du evtl. mit dem Einwand, dass das Pfadfinderversprechen auch noch die Verpflichtung gegenüber Gott beinhaltet. Dies trifft aber nur für die religiös orientierten Verbände zu.
Der Spruch „Jeden Tag eine gute Tat“ zählt bei den Pfadfindern übrigens heute noch.
Und nochmals Kirche: Federführend für meine Finnlandfreizeiten für Kinder und Jugendliche, die ich seit vielen Jahren organisiere und begleite ist die Ev. Kirche. Ja, es werden auch dort Werte vermittelt. Aber Werte, die heute nicht wenigen jungen Menschen von ihren Eltern nicht mehr vermittelt werden aber wichtig sind für ein friedliches und Miteinander in unserer Gesellschaft.

Ich streite nicht ab, dass die Pionierorganisationen in der DDR auch derartige „gute“ Werte den Kindern und Jugendlichen vermittelten. Im Vordergrund stand aber doch wohl eindeutig die Erziehung der Jugend zu "sozialistischen Persönlichkeiten" im Sinne und gemäß Vorgaben der SED. Man könnte diese Form der Erziehung und Gleichschaltung auch als Gehirnwäsche bezeichnen. Diese dort erfolgte Zwangsindoktrination willst du doch wohl nicht mit der Vermittlung von Werten in unseren Vereinen und Jugendorganisationen gleichsetzen?

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3261
Registriert: 05.12.2005
Wohnort: Lübben im Spreewald
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 69

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Mo 23. Feb 2015, 13:30

Nackidei hat geschrieben:Man könnte diese Form der Erziehung und Gleichschaltung auch als Gehirnwäsche bezeichnen. Diese dort erfolgte Zwangsindoktrination willst du doch wohl nicht mit der Vermittlung von Werten in unseren Vereinen und Jugendorganisationen gleichsetzen?


Also was in euren Vereinen da so getrieben wird, das weiß ich wirklich nicht.
Ich staune nur immer darüber, dass das was ich damals erlebt habe alles eine Illusion war.
Ich hatte gar keine fröhliche Kindheit, sondern Gleichschaltung, Gehirnwäsche und Zwangsindoktrination.

Mir scheint deine Sicht auf die Dinge irgendwie zwanghaft. Aber wahrschenlich sehe ich das auch falsch.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5114
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mo 23. Feb 2015, 13:46

Nackidei hat geschrieben:Ich streite nicht ab, dass die Pionierorganisationen in der DDR auch derartige „gute“ Werte den Kindern und Jugendlichen vermittelten. Im Vordergrund stand aber doch wohl eindeutig die Erziehung der Jugend zu "sozialistischen Persönlichkeiten" im Sinne und gemäß Vorgaben der SED. Man könnte diese Form der Erziehung und Gleichschaltung auch als Gehirnwäsche bezeichnen. Diese dort erfolgte Zwangsindoktrination willst du doch wohl nicht mit der Vermittlung von Werten in unseren Vereinen und Jugendorganisationen gleichsetzen?
Doch, man kann das vergleichen: In manchen Orten gibt es nur einen Kindergarten, und weil der oft von der Kirche geführt wird, wird dort gebetet, ob die Kinder das wollen oder nicht. In diesem frühen Alter beginnt schon die Indoktrination, und wenn Eltern das spitz kriegen und sagen, ihr Kind solle bitte da nicht mitbeten, dann ist das Kind das Leidtragende, weil er diesen Ausschluss aus der Gemeinschaft nicht versteht.

Und so wie in der DDR die Erzieher/Lehrer geselleschaftspolitisch einwandfrei sein mussten, so dürfen in den entsprechenden kirchlichen Einrichtungen hierzulande nur Menschen arbeiten, die nach christlichen Grundsätzen leben – und sollten sie dagegen verstoßen, sich z.B. scheiden, so dürfen sie entlassen werden, was eigentlich gegen das Grundgesetz verstößt, aber aufgrund des Reichskonkordats, das Hitler 1933 mit dem Vatikan schloss, geduldet werden muss.

Wie in der DDR für die SED, so gibt es auch in dieser Bundesrepublik Sonderrechte für die christlichen Kirchen. Noch Fragen?

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Nackidei » Mo 23. Feb 2015, 13:49

@ Bummler:
Ich rechne gerade mal nach: Du gibst dein Alter mit 59 an. Der Mauerfall war 1989. Da warst du 33 Jahre alt. Na, da kann ich es verstehen, dass du so denkst bzw. denken musst. Du kannst gar nicht anders. Du gehörst schließlich zu den Systemkonformen. Eine Umerziehung erscheint da m.E. nicht mehr möglich. Deine Festplatte müßte formatiert und mit einem neuen Betriebssystem versehen werden. Das wäre eine (Rest)Lebensaufgabe. Tröste dich mit den Gegebenheiten. Sooo schlecht ist der Westen nicht, auch wenn sich zwei Mütter für ein paar Nackte schämen… :D

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Nackidei » Mo 23. Feb 2015, 14:24

Aria hat geschrieben:Doch, man kann das vergleichen: In manchen Orten gibt es nur einen Kindergarten, und weil der oft von der Kirche geführt wird, wird dort gebetet, ob die Kinder das wollen oder nicht. In diesem frühen Alter beginnt schon die Indoktrination, und wenn Eltern das spitz kriegen und sagen, ihr Kind solle bitte da nicht mitbeten, dann ist das Kind das Leidtragende, weil er diesen Ausschluss aus der Gemeinschaft nicht versteht.

Aria, du lebst im Gestern und bist nicht auf der Höhe der Zeit. Vielleicht ist es ja bei euch in Bayern noch so, wie du es beschreibst. Bei uns im hohen fortschrittlichen Norden sieht die Wirklichkeit ein wenig anders aus. Oder ist für dich das Mittagsgebet vor dem Essen bereits eine Indoktrination, welche die Kinder zeitlebens traumatisieren, sie zumindest aber keine selbstbestimmten Persönlichkeiten werden lassen? Sofern in unseren kirchlichen Kindergärten überhaupt noch gebetet wird (eher in katholischen) ist es eben noch das Mittagsgebet.
Hierzu noch etwas Interessantes: Ich schrieb an anderer Stelle, dass wir auf unseren Finnlandfreizeiten mit Kindern und Jugendlichen vor den Mahlzeiten ein Tischgebet sprechen. Eine Vorgabe der Ev. Kirche? Mitnichten! Es ist Jahre her, da kam eine jugendliche Teilnehmerin am Mittagstisch auf die Idee, ihre Tischnachbarn links und rechts an die Hand zu nehmen und ein Tischgebet zu sprechen. Sie tat dies, weil sie es von zuhause aus gewohnt war aber auch, weil es am Tisch nicht ruhig werden wollte. Wir Betreuer staunten damals nicht schlecht. Klar waren einige Kinder verwundert, weil sie das nicht kannten. Trotzdem machten aber alle mit.
Seitdem ist auf unseren Freizeiten das Tischgebet vor den Mahlzeiten ein Ritual und dient hauptsächlich dazu, zu einer gewissen Ruhe zu finden.
Ist das so verwerflich? Hast du Kinder? Würdest du diese an einer solchen Ferienfreizeit nicht teilnehmen lassen, eben weil dort gebetet wird?
Bei dir ist wirklich schon ein abgrundtiefer Hass gegenüber der Kirche zu spüren Aria. Ich denke, da kann man (du) einfach nicht mehr objektiv sein.

VorherigeNächste

Zurück zu Sonstiges

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste