Eule hat geschrieben: Die "völkische FKK-Bewegung" spielte im Kaiserreich und in der Weimarer Republik keine Rolle.
Diese Aussage ist falsch.
Ich zitiere: "Die FKK-Bewegung im Kaiserreich war ...; die Zahl ihrer Gruppierungen belief sich auf etwa höchstens ein Dutzend, wobei ... die Zeitschrift 'Schönheit', die Nudo-Natio-Loge von Max Ferdinand Sebaldt, der Bund um Richard Ungewitter und der Berliner Verein für vernünftige Leibeszucht bzw. Verein für Körperkultur (VfK) ... sowie der einzelgängerische Heinrich Pudor, wohl die einflußreichsten waren.47"
47: "Der Antisemit Heinrich Pudor hatte die Nacktkultur mit seinem Aphorismusband 'Nackende Menschen' (1893) literarisich eingeleitet und 1906 mit seinem dreibändigen Werk 'Nacktkultur' (im Selbstverlag) einen weiteren ergänzenden Beitrag geleistet." (Der neue Mensch, S. 199)
Ungewitter steht ja ebenfalls als typisch völkischdenkende Person. Es fallen in seinem Zusammenhang Begriffe wie "rassentheoretische Publikationen" (S. 202)
Außerdem: "Der völkische Lebensreformer und FKKler Richard Ungewitter ... konnte dabei die meisten zeittypischen Strömungen mit einer derartigen Zielstrebigkeit und Effektivität für sich ausnutzen, dass seine lebensreformerische FKK-Loge erfolgreicher und langlebiger sein sollte als die übrigen Vorkriegsbünde; sie zerfiel erst um 1933."
Von Sebaldt ist zu lesen: "Sebaldt initiierte ab 1905 in der 'Schönheit' eine rege Diskussion um die Gründung einer bündisch organisierten 'Aristokratischen Nudo Natio Allianz' .... Diese 'Nackt-Genossenschaft' sollte auf der Basis einer Menschenauslese die Keimzelle eines neuen Geschlechts begründen und auf sexualpolitischem Weg die 'Degeneration' bekämpfen."
Ohne Zweifel spielte das "völkische" Gedankengut (auch)
in der jungen FKK- (ober besser: Nacktkultur-) Bewegung (wie wahrscheinlich im gesamten Denken zu dieser Zeit)
eine bedeutende Rolle.Eule hat geschrieben:Der FKK-Begriff wurde in der Weimarer Republik formuliert. Hier hast du dich in der Zeitschiene vertan.
Einzigen Hinweis, den ich bisher gefunden habe, ist die Randbemerkung, dass es eine Zeitschrift "Die Freikörperkultur" gab, mit Jahrgang 1 von 1927. Hast Du weitere Hinweise?
Außerdem habe ich mal gelesen (Quelle nicht mehr auffindbar), dass amtlich (bei Gerichtsverfahren) zumindest bis 1933 von "Nacktkultur" gesprochen wurde, nicht von "Freikörperkultur".
Eule hat geschrieben:@ alle
Hoffentlich berücksichtigt ihr den Hinweis von Horst und bleibt wieder beim Thema.
»Beiben« und »wieder« schließen sich gegenseitig aus.
Allerdings - wie ich geschildert hatte - sind wir immer beim Thema geblieben, da »Sucht« ein wesentlicher Bestandteil ist, wenn man über eine »moderne« Definition von FKK reden will.
Deshalb kann es nur heißen: "Bleibt
weiter beim Thema!"