Aktuelle Zeit: Do 28. Mär 2024, 21:10

FKK-Freunde.info

Das deutsche FKK-Forum

Moderne Definition von FKK

Alles rund um das Thema FKK
Benutzeravatar
 
Beiträge: 4340
Registriert: 29.03.2010
Wohnort: Limbach-Oberfrohna
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 63

Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Zett » Mo 8. Jan 2018, 11:17

Evi hat geschrieben:
Zett hat geschrieben:Ist es doch das allererste und wichtigste, dass man in einem FKK-Forum ersteinmal weiß, was denn FKK ist.
Die Definition müsste natürlich von einem Experten genehmigt werden.
Ja, das sehen tatsächlich manche Forentrolle so, dass sie eine Definition erst genehmigen müssen - furchtbar solche Menschen.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4340
Registriert: 29.03.2010
Wohnort: Limbach-Oberfrohna
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 63

Re: Der kleinste gemeinsame Nenner

Beitrag von Zett » Mo 8. Jan 2018, 11:20

Evi hat geschrieben:
Zett hat geschrieben:Zum "kleinsten gemeinsamen Nenner" (dem einzigen Inhaltlichen auf dieser Seite): Der Thread nennt sich nun aber gerade nicht "Der kleinste gemeinsame Nenner", sondern "Moderne Definition von FKK".
Das lässt sich ja leicht ändern.
Warum sollte man es ändern? Wäre es da nicht einfacher und ehrlicher, einen neuen Thread "Der kleinste gemeinsame Nenner von FKK" aufzumachen? Der wäre allerdings mit dem ersten Beitrag erschöpfend ausdiskutiert.
Übrigens kleine Anmerkung: Man muss sich hier nicht zwingen, einen Beitrag zu schreiben!

Benutzeravatar
 
Beiträge: 59
Registriert: 07.12.2015
Wohnort: Erkelenz
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 69

Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von derTräumer » Mo 8. Jan 2018, 22:01

Da war ich also längere Zeit nicht im Forum und darf dann sofort über ein derartig interessantes Thema stolpern.
Danke, Zett.
Dann bin ich aber genauso schnell über die erste Aussage gestolpert, die spontanen Widerspruch in mir auslöste:
[quote]Freikörperkultur (im engeren Sinne) ist - wie es das Grundwort sagt - eine bestimmte Kultur und damit ein Regelwerk von Richtlinien und Einstellungen und darüber hinaus dessen gelebte Umsetzung.
/quote]
Und ich hatte doch immer geglaubt, Kultur sei so etwas wie die Gesamtheit dessen, was die Menschen miteinander tun, erschaffen, Leben ... .
Und ich hatte immer geglaubt, das Freiheit und Kreativität neben Selbstachtung und der Achtung des Mitmenschen zu den wesentlichen Immanenzen dessen gehören, was Kultur ausmacht.
Und jetzt soll ich glauben, dass es in Wirklichkeit ' ... ein Regelwerk von Richtlinien und ... ' ist.
Nein! Ich glaube immer noch, dass die Regeln die existieren ein Ergebnis der Auseinandersetzung unterschiedlicher Meinungen, Wünsche und Einstellungen ist. Vor dem Hintergrund der Achtung des Selbst und des Anderen. In dem Wunsch und Willen mich selbst zu verwirklichen ohne dem Anderen, der mit einer anderen Einstellung unterwegs ist Gewalt anzutun.
Nein, Zett, du überzeugst mich nicht.
Aber auch die Freiheit, die ich lebe und erlebe ist kein Selbstzweck. Ich bin nicht nur frei von ... (z.B. Kleidung), ich bin auch frei für ... . Wenn ich zum Beispiel nackt durch die freie Natur gehe bin ich frei dafür, diese Natur mit meinem ganzen Körper zu erfahren. Ich erlebe Natur im eigentlichsten Sinn dieses Wortes hautnah.
Bei einer Nacktwanderung im vergangenen Jahr mussten wir auch erfahren, wie es sich anfühlt wenn Mitmenschen die das nicht mögen lautstark negativ reagieren.
Da war sie dann. Die Grenze zwischen mir und den Anderen. Die Frage nach Achtung und Selbstachtung.
Soll ich zurückstecken, weil andere ein Problem damit haben, was ich tue?
Oder soll ich, sollen wir nicht lieber die Freiräume, die uns gesetzt werden nicht lieber auch nutzen, besetzten? (!) So, wie das Nacktwandern, das sich in vielen Gegenden verbreitet immer mehr toleriert wird.
Wo beginnt also das Moderne einer Definition der FKK ?
Ich bin dafür, bei der Freiheit zu beginnen. Freiheit von Kleidervorschriften (denn darum geht es), Freiheit für eine Neue Wahrnehmung der Natur und der Umwelt und Freiheit für einen neuen, achtsamen, Verantwortungsvollen und Liebevollen Umgang mit den Mitmenschen.
Ob sich dann zwei nackte Menschen auch mal mit einem erotischen Interesse anschauen, wird dabei ganz schnell Bedeutungslos.
Nicht bedeutungslos ist dabei aber, dass bei einem derartigen Umgang miteinander die Angst kleiner wird. Die Angst vor dem 'da schaut mich einer an', 'was denkt dir jetzt über mich', 'die müssen mich alle hässlich finden' ...
Wie wär's ?
Ihr könnet euch aber auch in kleinlichem Gezänk verstricken. Ich mach solange alleine weiter.

 
Beiträge: 13258
Registriert: 01.09.2005
Wohnort: Gunzenhausen
Geschlecht: Weiblich ♀
Alter: 65

Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Campingliesel » Mo 8. Jan 2018, 22:23

an den Träumer:

Finde ich sehr gut, was du schreibst. Das ist wirklich das Wesentliche bei der FKK.

 

Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Eichbaum » Mo 8. Jan 2018, 22:31

Ein wirklich guter Beitrag @der Träumer.
Danke dafür.

Gruss, Uwe

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4340
Registriert: 29.03.2010
Wohnort: Limbach-Oberfrohna
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 63

Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Zett » Di 9. Jan 2018, 11:29

Ich kann mich insoweit anschließen, als dass der Beitrag von Träumer ein interessanter ist und eine Grundlage, über die man sprechen kann. Also, danke!
Und endlich wieder mal ein inhaltlicher Beitrag und kein Versuch, den Thread oder bestimmte Personen anzugreifen.

Ich gehe später darauf ein. Ich muss ersteinmal das herrliche Wetter nutzen und gönne mir mein tägliches Nacktjoggen!

 

Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Mecki » Di 9. Jan 2018, 14:17

@

der Beitrag von "der Träumer" ist wirklich sehr interessant - er kappt Spitzen, schüttet mögliche Gräben
zu.

Dass die meisten FKK´ler das Ansinnen von "der Träumer" haben, sehe ich gegeben. Ob die wenigen
sich weiter öffnen wollenden FKK´ler - meist Jüngere - sich dem anschließen können/wollen, ist eine
Frage, die nicht unbedeutend erscheint. Jedem das Seine?
Es braucht aber nicht nur die eigene Version im Umgang mit der FKK - es gibt nun mal die andere Seite,
die eine andere Richtung vertritt, die Gegner der FKK sind. Und auch FKK´ler, die sich gegen bestimmte
Neuerungen innerhalb der FKK stellen.

Ach so... sich gegen ein Thema zu stellen, heißt nicht, Thema und/oder Personen "anzugreifen"!

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4340
Registriert: 29.03.2010
Wohnort: Limbach-Oberfrohna
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 63

Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Zett » Di 9. Jan 2018, 16:38

derTräumer hat geschrieben:Da war ich also längere Zeit nicht im Forum und darf dann sofort über ein derartig interessantes Thema stolpern.
Danke, Zett.
Dann bin ich aber genauso schnell über die erste Aussage gestolpert, die spontanen Widerspruch in mir auslöste:
Zett hat geschrieben:Freikörperkultur (im engeren Sinne) ist - wie es das Grundwort sagt - eine bestimmte Kultur und damit ein Regelwerk von Richtlinien und Einstellungen und darüber hinaus dessen gelebte Umsetzung.

Und ich hatte doch immer geglaubt, Kultur sei so etwas wie die Gesamtheit dessen, was die Menschen miteinander tun, erschaffen, Leben ... .
Und ich hatte immer geglaubt, das Freiheit und Kreativität neben Selbstachtung und der Achtung des Mitmenschen zu den wesentlichen Immanenzen dessen gehören, was Kultur ausmacht.
Und jetzt soll ich glauben, dass es in Wirklichkeit ' ... ein Regelwerk von Richtlinien und ... ' ist.
Die Sprache ist das wichtigste Mittel für den Menschen, sich mitzuteilen. Die deutsche Sprache gilt als eine der schwierigsten, ich gehe davon aus, auch deshalb, weil man mit ihr besonders differenziert ausdrücken kann, was man mitteilen möchte. Leider wird sie - wie z.B. durch das allgemeine Getrenntschreiben von Verben in der neuen Rechtschreibung zunehmend auf die primitivere englische Sprache heruntergebügelt.
Die Substantive hat man zum Glück noch nicht der Getrenntschreibung unterworfen und so ist die »Freikörperkultur« immer noch ein zusammengeschriebenes Wort. Im Deutschen unterscheidet man dabei zwischen Grundwort, hier »Kultur« und Bestimmungswort, hier »Freikörper« (was sich noch einmal in Grund- und Hauptwort auftrennen liese).
»Freikörperkultur« heißt also, es ist vom Grund her eine Kultur, die näher bezeichnet wird mit dem Zusatz »Freikörper...«.
Es gibt nun aber neben dem, was man ganz allgemein unter »Kultur« versteht - und was Du auch aufgeführt hast, verschiedene, spezielle Kulturen. Dies können ganz große sein, wie die »abendländische« Kultur, ganz kleine wie die »Essenskultur« bei Familie Meyer, es kann »Arbeitskultur« im Betrieb x oder y sein - und es kann die »Freikörperkultur« im deutschsprachigen Raum sein.
Die FKK ist eine sogenannte Subkultur, also eine Unterkultur innerhalb eines größeren Kulturkreises (z.B. des abendländischen oder der Weltkultur).
Und für eine Subkultur macht es Sinn, das Spezielle dieser Subkultur hervorzuheben. Weniger Sinn macht es, alles, was darüberstehende Kulturen ausmacht, mit in die Beschreibung der Subkultur hineinzupacken, da man ja gerade das Besondere hervorheben will.
Deshalb stellst Du mit Deinem Beitrag das andere Ende der extremen Beschreibungen von FKK dar. Einige haben sich hier schon gemeldet, die in den Begriff »FKK« nichts weiter hineinpacken wollen als nur das Adjektiv »nackt«. Sie sagen, dass FKK einzig und allein ein Synonym für »nackt« sei - und gestatten noch nicht einmal, dass andere mehr darin sehen möchten.
Ich meine, dass ich mit meiner Definition einen vernünftigen Mittelweg gegangen bin: »Freikörperkultur« ist nicht alles, was irgendwie mit Kultur zu tun hat aber es ist doch auch wesentlich mehr, als nur ein Synonym für »nackt«. Dabei verheimliche oder unterdrücke ich aber nicht, dass es viele (wahrscheinlich eine große Mehrheit) gibt, die zumindest im umgangssprachlichen Gebrauch tatsächlich FKK nur als Synonym für nackt benutzen.


derTräumer hat geschrieben:Aber auch die Freiheit, die ich lebe und erlebe ist kein Selbstzweck. Ich bin nicht nur frei von ... (z.B. Kleidung), ich bin auch frei für ... . Wenn ich zum Beispiel nackt durch die freie Natur gehe bin ich frei dafür, diese Natur mit meinem ganzen Körper zu erfahren. Ich erlebe Natur im eigentlichsten Sinn dieses Wortes hautnah.
Es erlebt wohl kaum jemand so sehr Natur wie ich: An 365 Tagen im Jahr bin ich jeweils 1-3 Stunden nackt draußen, ich bin 3/4 des Jahres barfuß, die Hälfte des Jahres habe ich Körperkontakt zu natürlichem Wasser (Teiche, Bäche). In meiner Definition schreibe ich: "Die Freikörperkultur beinhaltet den Aufruf, sich mit der Natur auseinanderzusetzen, sich möglichst oft und möglichst gering- oder unbekleidet in ihr aufzuhalten und sie passiv und aktiv zu schützen und/oder in Teilen wiederherzustellen." Hier geht Deine Kritik wohl fehl oder Du hast es einfach überlesen.


derTräumer hat geschrieben:Bei einer Nacktwanderung im vergangenen Jahr mussten wir auch erfahren, wie es sich anfühlt wenn Mitmenschen die das nicht mögen lautstark negativ reagieren.
Da war sie dann. Die Grenze zwischen mir und den Anderen. Die Frage nach Achtung und Selbstachtung.
Soll ich zurückstecken, weil andere ein Problem damit haben, was ich tue?
Oder soll ich, sollen wir nicht lieber die Freiräume, die uns gesetzt werden nicht lieber auch nutzen, besetzten? (!) So, wie das Nacktwandern, das sich in vielen Gegenden verbreitet immer mehr toleriert wird.
Wo beginnt also das Moderne einer Definition der FKK ?
Ob Du zurücksteckst oder glaubst protesieren zu müssen, musst Du selbst entscheiden. Ich gehe jedoch davon aus, dass wir (Textillosen) als Minderheit gegenüber den Texilos nicht allzu sehr auftrumpfen sollten - das Ansehen der FKK ist ohnehin nicht mehr das Beste.
Bei dem Ausdruck "die Freiräume, die uns gesetzt werden [zur Verfügung stehen], nicht lieber auch nutzen [und] besetzten" kann ich voll mitgehen - und da darf ich mich glaub ich mit meinem Nacktjoggen als Pionier bezeichnen.

Das "Moderne" meiner Definition besteht z.B. darin, dass
a) es als einzige Definition darauf hinweist, dass Sex im öffentlich zugänglichen Raum bei der FKK nichts zu suchen hat. Dies ist eine unbedingt notwendige Ergänzung, um die FKK im Ansehen der Bevölkerung nicht immer weiter in die Schmuddelecke treiben zu lassen.
b) es darauf verzichtet, für FKK eine Gruppe vorzuschreiben (wie bei der INF-Definition). Gerade aufgrund der Ergänzung a) ist es überflüssig, Sexuelles ausschließen zu wollen, indem man eine Gruppe vorschreibt.
c) es eine, die FKK-betreffende gesellschaftliche Entwicklung kritisiert: die, die FKK schädigende und in immer mehr Bereiche des Lebens eindringende Pornowelle und Sexualisierung.

Das kann man aber doch eingentlich alles recht einfach selber herauslesen!

Alles in allem glaube ich aber, dass sich unsere Vorstellungen nicht allzu sehr unterscheiden.

Wie wäre es, wenn Du einmal eine kurz-prägnante aber trotzdem ausreichend umfassende Definition vorstellen würdest, wie Du speziell den Begriff »Freikörperkultur« beschreiben würdest?!

 

Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Mecki » Mi 10. Jan 2018, 00:31

@

jeder hat eine andere Form im Umgang mit der FKK - es gibt kein "falsch" und auch kein "richtig"!
Wer das zu werten beginnt. Es gibt keine Parameter dafür, die bindend sein könnten.

Wer nicht die Gelegenheiten hat, z. B. 365 im Jahr der FKK in der Natur nachzugehen, ist nicht
weniger bedacht, der FKK ihren Sinn zu geben. Dieser Mansch macht das dann, wenn er Gelegenheit
dazu hat....egal in welcher Weise.

Das Absolute der Darstellung und dem Ausleben der FKK, ist nicht das Maß der Dinge.

Und wer in die neue Definition der FKK eine Unterscheidung zwischen nackt und FKK zu implmentieren
versucht, wird keine neuen Interessenten gewinnen können....

 
Beiträge: 5352
Registriert: 08.07.2009
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Eule » Mi 10. Jan 2018, 02:25

Es gibt die alte Aussage:
Nackt oder Nudismus ist dann, wenn es darum geht, sich der Nacktheit als solches hinzugeben. Weitere Ansprüche werden nicht gestellt.
Als Naturismus wird es genannt, wenn neben der Freude an der Nacktheit als solches noch ein direkter Kontakt zur Natur gesucht wird, die eigene Nacktheit in Bezug gesetzt wird mit den natürlichen Abläufen.
Von FKK wird dann gesprochen, wenn neben der Freude an der Nacktheit und dem Bezug zur Natur und seinen natürlichen Abläufen noch ein weiteres zielgerichtetes Handeln hinzu kommt. Als Beispiel dient hier die Reformbewegung mit all ihren Untergruppen. Um es mal mit den Worten von Zett auszudrücken, neben dem Genuß der Nacktheit als solches und der Einbindung an die Natur kommt ein weiteres, meist erzieherischen, Element hinzu. So z. B. ein bewusstes und gesundes Ernähren, das Weglassen von körperschädigenden Stoffen, die Auswahl der Kleidung (ja, auch soetwas gehört zum FKK dazu!), u.s.w..

Nach dem II. Weltkrieg ist in beiden Deutschlands der FKK-Gedanke nicht wieder aufgegriffen worden. Dieses hatte wohl unterschiedliche Gründe, die wir hier nicht diskutieren müssen. Übrig geblieben ist der Nudismus und der Naturismus. Die DFK-Vereine vertstehen sich mehrheitlich als ein Verein von Naturisten. Ich habe jedoch den Eindruck, dass dieses oftmals nur Campingvereine von Nudisten sind.

In der Wertigkeit gibt es keinen Unterschied zwischen diesen drei Begriffen. Der Unterschied in der Begriffsbedeutung liegt nur in dem Umfang begründet, was als Ziel des eigenen Handelns angesehen wird.

VorherigeNächste

Zurück zu FKK Allgemein

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 44 Gäste