Bummler hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Was wir aber können, ist, darauf zu wirken, sowohl die Nacktheit als auch die Sexualität als etwas zu betrachten, dessen man sich nicht schämen und deswegen auch nicht verstecken muss.
Können wir das wirklich?
Und wollen wir das überhaupt?
Denn: Wer sagt denn das mit der Liberalisierung der Sexualität auch Nacktheit normal wird?
In Gegenden wo es heute einen relativ entspannten Umgang mit Sexualität gibt, z.B. in Dänemark, ist nun nicht zu beobachten das dort mehr Leute nackt rumlaufen als hierzulande.
Ich glaube nicht das man die Akzeptanz von Nacktheit befördern kann, indem man Sexualität veröffentlicht. Im Gegenteil, dadurch wird der Bezug von Nacktheit zur Sexualität noch verstärkt.
Als ich vor ca 45 Jahren in Dänemark war, wurde dort an normalen Stränden häufig nackt gebadet. Ich war dabei.
Gewisse Hochzeiten der deutschen Nacktkultur fallen mit Zeiten liberalisierter Sexaualität zusammen. So war es nach dem 1. Weltkrieg, als für kurze Zeit die Zensur aufgehoben war und sich allerhand freizügige Unternehmen etablierten, besonders in Berlin, wo auch die Nacktkultur blühte.
Ende der 60er Jahre entwickelte sich die sog. Sexwelle in der BRD. Gleichzeitig stiegen die Mitgliederzahlen der FKK-Vereine.
Zumindest hatte sexuelle Provokation nicht total negativ gewirkt.
Die FKKler wollten dem naheliegenden Verdacht, sie ritten auf einer jener Sex-Wellen mit, entgegenwirken. So ist heute für FKKler Sexuallität immer noch fast gleichbedeutend mit Sünde. (eine zugegeben etwas verkürzte Geschichtsinterpretation)
Aria hatte recht. Sexualität und Nacktheit müssen wir aus der Schmuddelecke befreien. Wenn nackte Menschen gesehen werden wollen, wie sie sind, sollten sie so aufrichtig sein, zu ihrer Sexualität zu stehen.
Wenn wir denken, das der Mensch als Ganzes mehr ist als die Summe seiner Teile, sollten wir ihn auch nicht in anständige und unanständige Teile aufspalten.