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Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Hans H. » Sa 28. Jan 2017, 14:21

hajo hat geschrieben:Oder die Phallocrypte der Papua.
Schon interessant die Namensgebung... :)


Logischerweise sind bei dieser Art der Namensgebung alle anderen Kleidungsstücke "Dermacrypte" oder bei Vollverschleierung müsste man schon sagen "Anthropocrypte". :)

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Sa 28. Jan 2017, 16:07

Hans H. hat geschrieben:
hajo hat geschrieben:Oder die Phallocrypte der Papua.
Schon interessant die Namensgebung... :)


Logischerweise sind bei dieser Art der Namensgebung alle anderen Kleidungsstücke "Dermacrypte" oder bei Vollverschleierung müsste man schon sagen "Anthropocrypte". :)
Wobei ich mehr auf φαλλός als Bestandteil dieses Kompositums abhob... ;)


Ich versuchte, so den Bezug zum Thema aufrecht(!) zu erhalten.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Aria » Sa 28. Jan 2017, 17:13

Als Beitrag zu unserer Diskussion, hier ein Interview mit Oliver König aus dem KM-Magazin – Zitat:

Frage: Wenn es kulturelle Symbole sind, müssen diese ja entstanden sein bzw. von bestimmten Instanzen initiiert worden sein?

Antwort: Die Symbolik entwickelt sich als Überformung einer anthropologischen Gewordenheit des Menschen. In allen Kulturen wird der Umgang mit dem Körper, vor allem mit dem unbekleideten, reguliert. Das heißt aber nicht, dass Gesellschaften, die weiterhin mit dem nackten Körper leben, weniger kultiviert wären. Das ist eine christliche bzw. westliche Erfindung. In unserer Kultur spielt natürlich die christliche Tradition eine große Rolle mit ihrer körperdistanzierten bzw. körperfeindlichen Haltung.


Übrigens: Das ganze KM-Magazin (Kultur und Management im Dialog, Nr. 86, Januar 2014) beschäftigt sich mit der Nacktheit: http://www.kulturmanagement.net/fronten ... km1401.pdf

PS: Ich habe aus dem Buch „Nacktheit und Moral, Zur sozialen Normierung der Nacktheit“ von Oliver König in meinem Posting vom Fr 27. Jan 2017, 14:33 nur 2 Sätze zitiert. Das war offenbar ein Fehler, denn prompt wurden meine anschließenden Aussagen – u.a. die Aussage: Die FKK-ler sind in den Augen der Bevölkerungsmehrheit als sexfeindlich bzw. prüde verschrien. – angezweifelt. Deshalb zitiere ich hier noch 2 anschließende Sätze aus dem Buch (Seite 216) dazu – zur besseren Übersicht zitiere ich die 2 Sätze von oben noch einmal mit:

Dieser Rigorismus schlug sich in strikten Regeln auf den Vereinsgeländen nieder. Die Nacktheit war obligatorisch, Berührungen oder gar Zärtlichkeiten sogar unter Eheleuten verpönt. Selbst wenn bei kaltem Wetter das Tragen von Oberbekleidung unumgänglich war, trotze man mit entblößten Genitalien der Unbill der Natur. Neuaufnahmen wurden sorgfältig unter die Lupe genommen, alleinstehende Männer zumeist abgewiesen.

Dass das kein Phänomen aus den vergangenen Zeiten ist, zeigt gerade die jetzige Diskussion in diesem Forum: FKK-Verein – abgelehnt, weil ich Single bin.

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Sa 28. Jan 2017, 19:19

@ Aria
Selbst wenn bei kaltem Wetter das Tragen von Oberbekleidung unumgänglich war, trotze man mit entblößten Genitalien der Unbill der Natur.
Derartiges habe ich nicht gesehen. Ich zweifle dieses damit nicht grundsätzlich an, sage nur, dass ich es nicht gesehen habe. Aber dein Satz:
Die FKK-ler sind in den Augen der Bevölkerungsmehrheit als sexfeindlich bzw. prüde verschrien. – angezweifelt.
wird durch dein Zitat, auch nach seiner Erweiterung, weder bestätigt noch widersprochen. Ich halte diese deine Beweisführung für nicht zutreffend.

Neuaufnahmen wurden sorgfältig unter die Lupe genommen, alleinstehende Männer zumeist abgewiesen.
Wenn heute FKK-Vereine noch so verfahren, ja dann dürfen diese sich nicht über einen Mitgliedermangel beschweren. Es stellt sich die Frage, ob dieses Einzelfallentscheidungen sind oder ob dieses im DFK-Verband noch so gehandhabt wird und werden soll.

Und anderseits, Aria, solltest du bedenken: Wenn du die Nacktheit und die Sexualität so eng verbindest, dass jegliche Form der Nacktheit bei deinem Gegenüber oder gar bei dir sexuelle Impulse und Reaktionen auslöse oder auslösen könnte, dann darfst du dich auch nicht darüber wundern, wenn Vereine sich nicht als eine sexuelle Begegnungsstätte verstehen und nicht als solches verstanden werden wollen. Man muss solche Fragestellungen immer aus beiden Blickwinkeln heraus betrachten und dann erst eine Meinung bilden. Sonst läuft man Gefahr, mit seiner Meinung fehl zu gehen.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » So 5. Feb 2017, 15:12

Eule hat geschrieben:@ Aria
Wenn du die Nacktheit und die Sexualität so eng verbindest, dass jegliche Form der Nacktheit bei deinem Gegenüber oder gar bei dir sexuelle Impulse und Reaktionen auslöse oder auslösen könnte, dann darfst du dich auch nicht darüber wundern, wenn Vereine sich nicht als eine sexuelle Begegnungsstätte verstehen und nicht als solches verstanden werden wollen.
Zum einen verstehe ich nicht, warum Vereine darauf reagieren sollten, wie Aria "die Nacktheit und die Sexualität" verbindet, zum anderen verstand ich Aria so, dass sie darzustellen versuchte, die Verbindung von Sexualität mit Nacktheit als solcher könnte ja auch durch die rigorosen Vereinssatzungen und die Einforderung ihrer Einhaltung demonstriert werden...

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von FKK Bader » So 5. Feb 2017, 17:06

Sex bzw. Nacktsein sind doch zwei ganz natürliche Dinge für die man sich nicht schämen muß. Und beim Sex ist man normalerweise nackt, so daß beides schon etwas miteinander zu tun hat.

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von norbert » So 5. Feb 2017, 20:41

FKK Bader hat geschrieben:Sex bzw. Nacktsein sind doch zwei ganz natürliche Dinge für die man sich nicht schämen muß. Und beim Sex ist man normalerweise nackt, so daß beides schon etwas miteinander zu tun hat.


Das bedeutet aber nicht im Unkehrschluss, das man, wenn man nackt ist um so zu baden oder zu wandern, auch Sex machen will.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Aria » So 5. Feb 2017, 21:14

hajo hat geschrieben:... zum anderen verstand ich Aria so, dass sie darzustellen versuchte, die Verbindung von Sexualität mit Nacktheit als solcher könnte ja auch durch die rigorosen Vereinssatzungen und die Einforderung ihrer Einhaltung demonstriert werden...
So ist das.

Die meisten Menschen verbinden Nacktheit mit Sex, deshalb gibt es so viele Vorbehalte gegenüber uns Nackten. Das ist so, da gibt es nichts drum herum zu reden. Nicht umsonst geben Veranstalter von FKK-Reisen Hinweise, wie man sich auf dem FKK-Gelände zu verhalten hat.

So steht es bei Oböna-Reisen u.a. – Zitat:

Starren ist tabu. Unterhält man sich mit jemandem, schaut man ihm in die Augen.

Warum das extra gesagt werden muss, ist wohl klar.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von weidenfeld » So 5. Feb 2017, 21:58

Richtig Aria, Daumen hoch !!!!!

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Hans H. » So 5. Feb 2017, 23:20

Wenn ich diese Regeln so lese und überlege, wie es sich beim FKK auf den Kanarischen Inseln verhält, dann finde ich schon einige Unterschiede. Natürlich ist ein wesentlicher Unterschied, dass dort alle FKK-geeigneten Strände c.o. sind. Also gilt der erste Punkt schon vornherein dort nicht:
Nackt heißt nackt: Gäste müssen auf einem FKK-Strand vollständig entkleidet sein, Badehose und Bikini sind tabu.
Dort gilt die Freiheit: jeder läuft so bekleidet oder unbekleidet herum, wie es ihm gefällt.
Fotografieren und Filmen ist verboten. Nicht jeder Nacktbadende will sich im Internet wiederfinden.
Das lässt sich an offenen c.o.-Stränden nicht durchsetzen. Allerdings wird in der Regel beim Fotografieren sehr gut Rücksicht auf andere genommen, so dass diese nicht in der Nähe auf das Bild kommen. In der Regel heißt: Nicht ohne Ausnahmen. Manche achten da wenig auf die Leute im näheren Hintergrund. Dennoch habe ich mich bisher nicht im Internet wiedergefunden :-)
Der Strand ist keine erogene Zone: Gäste dürfen keine extremen Zärtlichkeiten austauschen, geschweige denn Sex haben.
Auch das wird da nicht von allen beachtet! Dazu hatte ich früher hier schon über einige in direkter Nähe des Strandes gesehene Dinge berichtet.
Starren ist tabu. Unterhält man sich mit jemandem, schaut man ihm in die Augen.
Das scheinen die FKK-Gäste anderer Länder bei Weitem nicht so eng zu sehen, vor Allem nicht die Einheimischen dort und die Spanier, die in den letzten Jahren FKK neu für sich entdeckt haben.

Die nächsten 5 Punkte würde ich auch dort als vollständig gültig betrachten, ohne dass ich jemals Abweichungen davon erlebt hätte.

Der letzte Punkt der Liste:
Wer den FKK-Strand oder die FKK-Zone verlässt, zieht sich wieder an.
Nun ja, das tun auch dort die Meisten, aber nicht alle. Die Fälle, dass ich am Playa de la Tejita Leute gesehen habe, die sich erst 20-30 m vor dem Parkplatz etwas angezogen haben, sind gar nicht mehr so wenige. In zwei Fällen gingen auch Leute nackt ganz bis zum Auto (Parkplatz parallel zur Straße, höchstens ca. 10 m von dieser entfernt), und wie ich sehen konnte, hatten die auch nichts zum Anziehen aus dem Auto mitgenommen. In dem einen Fall waren das übrigens zwei jugendliche Mädchen in bereits angezogener Begleitung. Das muss natürlich ergänzt werden, weil hier so oft die Meinung geäußert wird, nur Männer würden sich außerhalb der FKK-Zonen noch nackt zeigen.

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