Dieses dein Unverständnis bezüglich des "Aufstandes" um die Gleichberechtigung der Frau teilst du mit vielen Menschen, die in der damaligen Zeit die politischen Fragen nicht so hinterfragen konnten oder wollten.Ich habe nie verstanden, warum um die Gleichberechtigung der Frau ein solcher Aufstand gemacht wurde.
Ja, dieses mag individuell zutreffen, war aber so nicht gesellschaftlicher Konsens. Ich erinnere mich noch deutlich an die Diskussionen mit Eltern von Mädchen aus nicht Akademikerfamilien, die laut Meinung der Schule die Fähigkeit hatten ein Gymnasium besuchen zu können und die Eltern die Meinung vertreten: "Warum soll ein Mädchen aufs Gymnasium? Die heiraten doch und dafür braucht man kein Abitur!"Bei uns wäre mein Vater nie das gewesen, was er war, hätte es nicht die Frauen (Mutter, Ehefrau, Tochter, Schwiegertochter, Enkelin) gegeben.
Ich war auch nicht immer damit einverstanden, was und wie Alice Schwarzer etwas sagte und veröffentlichte. Trotzdem habe ich mit einem kritischen Respekt die Meinung dieser Frau entgegen genommen. Und nur um dieses geht es hier.Unter anderem aus dem Grund haben wir in unserer Familie die Essenzen, die Tiraden, die Eskapaden einer Alice Schwarzer kritisch betrachtet.
Es erschließt sich für mich nicht, was du hiermit sagen willst.Mag sein, dass Männer Frauen gefesselt haben.

So ist es, leider auch noch heute.Mag sein, dass es galt, Bewusstsein zu öffnen.
Sie hat es zumindest versucht, wenn auch auf eine sehr militante Art und Weise, die nicht immer zielführend war. Jedoch hat die Frauenrechtsbewegung, auch in Deutschland, nicht mit Alice Schwarzer begonnen.Ob allerdings das die Schwarzer gemacht hat?
Kannst du den Inhalt dieses Buches hier einmal kurz wiedergeben? Ich habe jetzt nicht die Zeit, dieses Buch gründlich zu lesen.Ich verweise hier einmal auf das Buch von Miriam Gebhardt: "Alice im Niemandsland".
Um es deutlich zu machen, ich verteidige hier nicht die Position von Alice Schwarzer. Ich halte es für nicht angebracht, sich derartig respektlos über diese Frau zu äußern.
@ Aria
Wenn man sich als Speerspitze einer Entwicklung sieht oder empfindet, dann läuft man immer Gefahr, zu überzeichnen. Ja, dieses ist Alice Schwarzer oft unterlaufen. Es stellt sich jedoch die Frage, ob Alice Schwarzer dieses nicht so tun musste, um überhaupt eine öffentliche Diskussion in Gang zu bringen?Es ist eine Ironie der Geschichte, dass gerade Alice Schwarzer mit ihren Gleichgesinnten, die viel für die Emanzipation der Frauen getan haben, hier versagten. Sie versagten, weil sie die Definition der Mehrheit „Nacktsein ist schlecht und gehört daher nicht in die Öffentlichkeit, nicht einmal als Bild“ übernommen haben.
Diese Kampagne war zu einseitig und zu eng angelegt. Das habe ich seinerzeit ebenso kritisiert. Jedoch war dieses aus ihrer nur weiblichen Sicht heraus verständlich, trotzdem war dieses so nicht zutreffend...., aber ihre anschließende PorNo-Kampagne entlarvte sie als zutiefst prüde Menschen - ...
Der Vatikan hatte und hat heute immer noch eine andere Sicht auf diese Problemlage. Es mag sich für dich gleich anhören, aber es waren und es sind zwei völlig unterschiedliche Begründungsstränge.... es war daher kein Wunder, dass sich ihre Argumente anhörten, als kämen sie direkt aus dem Vatikan.
Es ist wirklich lustig, wie falsch du Eule einschätzt. Mehr dazu sehe im Thread über die Unterscheidung der Nacktheit von der Sexualität.