Juhu,
Und letzten Sonntag gab es dann tatsächlich die erste Nacktwanderung in Berlin mit mehr als einer Person. Und um es gleich vorwegzunehmen, an alle die nicht dabei waren, ihr habt was verpasst
Ich muss ja gestehen, dass meine Teilnahmebereitschaft am Abend zuvor auch sehr stark gesunken war, als ich auf dem kalten Balkon saß, den grauslichen (und im Nachhinein völlig falschen) Wetterbericht las, eine Absage nach der anderen eintrudelte (verständlich aufgrund des fälschlicherweise als korrekt angenommen Wetterberichtes), und ich dann auch noch feststellen musste, dass die S-Bahn nicht fährt und ich mit 4 verschiedenen Bussen anderthalb Stunden zum Treffpunkt brauchen werde.
Zum Glück hat Manne mich wieder motiviert, am Sonntag Früh schien die Sonne, und ich habe die Strecke in 45min mit dem Fahrrad geschafft.
Auf dem Parkplatz haben wir dann überrascht festgestellt, dass wir uns schon kennen von der Wanderung in der Sächsischen Schweiz letztes Jahr. So klein ist die Nacktwanderwelt.
Wir haben noch pflichtgemäß eine halbe Stunde auf kurzentschlossene Spontanmitwanderer gewartet, dann ging es los. Da auf dem Parkplatz einiges los war, haben wir uns erst ein Stück in den Wald rein umgezogen. Ich laufe sonst ja immer ganz ohne Klamotten los, so musste dann halt mein Radtrikot in den Beutel.
Wie Manne schon geschrieben hat, startete die Wanderung über den Lehrpfad Teufelsseekabinett, und den Gipfel der Müggelberge (mit verdienter Pause nach dem anstrengenden Aufstieg). Die FKK Badestelle an der Dahme war wie immer gut besucht, obwohl es noch recht früh war.
Ein erfrischender Sprung ins kühle Nass und eine ausführliche Brotzeit später gingen wir zum Ausgangspunkt meiner Wanderung vom letzten Sonntag, um meine dort vergessene Sonnenbrille zu suchen, leider habe ich sie nicht wiedergefunden.
Noch nicht mal die Hälfte der Wanderung war um, und das Gewitter lies immer noch auf sich warten. Jetzt wurde es spannend, denn es ging in für mich unbekannte Gefilde. Wir erwanderten die Kanonenberge, die wir nur knapp verfehlten, dann ging es auf die andere Seite der Landstraße hoch zum Müggelsee zu einer weiteren Badestelle. Zwar kein FKK, aber es hat sich auch niemand daran gestört.
Dort gibt es auch ein Lokal in einem einzelnen Haus mitten auf dem Wasser, die Gäste werden mit einem motorisierten Fährfloss abgeholt. Nette Idee, kannte ich bisher gar nicht.
Es war immer noch kein Gewitter zu sehen, aber nach 14km machten wir uns dann doch mal auf den Rückweg zum Parkplatz. Und so hatten wir zum Schluss fast 19km auf dem Tacho stehen.
Was sonst noch so passiert ist. Als wir aus dem Wald auf die Straße kamen, kamen uns 2 Radfahrer entgegen und meinten fröhlich: "Ach, macht ihr ne Nacktwanderung?" Und wir haben einen Baum gesehen, in den Stamm war ein kreisrundes Loch gebohrt, und darin saß ein kleiner junger Specht und hat einen Höllenlärm veranstaltet.
Schön war's. Die Gegend gibt noch ne ganze Menge her für weitere Wanderungen, ich habe immer noch nicht alles gesehen. Und man ist nie wirklich weit vom Ausgangspunkt entfernt, falls man doch mal spontan von einem Kälteeinbruch überrascht wird.
Bis zum nächsten Mal, bei hoffentlich besserer Wettervorhersage und genauso schönem Wetter.
Marc