Bummler hat geschrieben:Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzbuch_KapitalismusFür den insgesamt sehr lobenden Beitrag der Zeit ist das Buch „ein großer Wurf, ein wahrhaft notwendiger Protest“, zu dessen wichtigsten Erkenntnissen es gehöre, „dass es immer nur relativ kurze Phasen waren, in denen ein expandierender Kapitalismus so etwas wie Massenwohlstand hervorbrachte, und auch das nur in Westeuropa, Angloamerika und Japan.
Das muss man doch auch sehen, oder besser sehen wollen!
Also es kann sich hier jeder selbst an die Nase fassen, irgendwo liegt da eine Leiche im Keller und es ist völlig müßig aus der Vergangenheit heraus irgend etwas beweisen zu wollen.
Ja, die einen Loben Kurz, die anderen Kritisieren ihn – Zitat aus dem gleichen Wikipedia-Artikel:
Auf der Gegenseite wird bereits die Grundlage der Argumentation von Kurz deutlich kritisiert: Problematisch sei insbesondere schon seine Verwendung von 'Kapitalismus'. Er – so übereinstimmend die stark ablehnende Süddeutsche Zeitung sowie der kritische Beitrag in der Zeit – definiere den Begriff nicht, verwende ihn undifferenziert als „Kampfbegriff“ und – wie die grundsätzlich eher lobende FR kritisiert – behaupte, dass der Kapitalismus an allem Schuld sei.Ähnlich verhält es sich mit Hauke Ritzs Artikel, auf den Garfield verweist:
Garfield hat geschrieben:Dazu habe ich heute einen schönen Artikel bei Heise gelesen. Viel Lesestoff, aber es lohnt sich.
http://www.heise.de/tp/artikel/47/47578/1.htmlDarin wird schön erklärt was es mit unserem Wirtschaftssystem, TTIP ect. auf sich hat und warum wir, wie die gesamte westliche Welt, nur eine Scheindemokratie haben und die Presse nicht frei ist und es in Zukunft noch mehr Beschränkungen für die Medien geben wird.
In dem Artikel wird z.B. gesagt – Zitat:
Teils durch die Strukturen, die von den Alliierten nach 1945 geschaffen wurden und die auch nach 1990 noch fortbestanden, wie z.B. ein starker Einfluss der USA auf die deutsche Presse. Teils aber auch durch die allgemeine Schwächung der Staatlichkeit im Zuge der Globalisierung und der EU- und NATO- Osterweiterung.Dass es einen „starken Einfluss der USA auf die deutsche Presse“ gebe, wird nur behauptet, nicht mit Beispielen bewiesen. Denn der Gegenteil ist wahr: Als Georg W. Bush den Irak-Krieg vom Zaun brach, war die gesamte deutsche Presse dagegen, jetzt von einigen CDU/CSU-nahen Publikationen abgesehen, die die damalige Oppositionsführer Angela Merkel stützten, welche wiederum die Kriegspolitik Bushs gut geheißen hatte.
Weiter sagt Ritz in seinem Artikel:
Rückblickend muss man sagen, dass der Westen nur solange republikanisch verfasst gewesen ist, solange das östliche Konkurrenzmodell existierte. Seitdem dieses weggebrochen ist, wurden auch im Westen neben dem Sozialstaat vor allem die Presse- und Wissenschaftsfreiheit abgebaut.Dass der Sozialstaat abgebaut worden ist, ist zwar wahr, aber dass „vor allem die Presse- und Wissenschaftsfreiheit abgebaut“ worden seien, kann ich nicht sehen. Ritz bringt auch hier keine Belege für diese Behauptung.
Auch eine bloße Behauptung ist dies:
Demokratie und Liberalismus sind für diese Generation zu einer politischen Religion geworden, zu reinen Glaubensinhalten, die, weil sie geglaubt werden, nicht mehr an der Realität überprüft werden müssen. Und weil diese politische Religion im Kalten Krieg entstanden ist, fußt sie in einem ganz entscheidenden Maße auf dem Reflex, im Osten und damit vor allem in Russland das Böse zu sehen. Dass der Osten sich geändert hat, dass Russland nicht mehr die Sowjetunion ist, das kann oder will diese Generation der deutschen politischen Eliten nicht weiter reflektieren.Das Gegenteil ist wahr: Russland von heute ähnelt immer mehr der Sowjet Union von gestern – Beispiel: Die haltlosen Anschuldigungen des russischen Außenministers, die deutschen Behörden würden die Wahrheit über das 48-stundige Verschwinden einer 14-jährigen, währenddessen diese von einer Horde Asylanten vergewaltigt worden sei, verschweigen, könnten aus der alten SU mitten im kalten Krieg stammen.
Zu einer ordentlichen Kapitalismus- und USA-Kritik gehört für Ritz natürlich auch die Kritik an TTIP. Dabei werden Untersuchungen der verschiedenen Wirtschaftinstitute nicht erwähnt, die vom TTIP allesamt eine positive Wirkung auf den Handel voraussagen. Es ist einfach absurd, dass heute noch Zoll- und andere administrative Hemmnisse den Handel zwischen den USA und EU behindern, obwohl allgemein bekannt sein dürfte, dass die Vorschriften über die Zulassung von Lebensmitteln oder anderen Wirtschaftsgüterm sich ziemlich ähneln – was fehlt, ist die gegenseitige Anerkennung dieser Vorschriften. Das war auch der Zustand in Europa vor der EU.
Anlässlich dieses Artikel haben ich mich an eine Rezension eines Ritz-Buches erinnert, in dem dieser allen Ernstes behauptet, schuld an den desaströsen Weltkriegen des 20. Jahrhunderts war die Säkularisierung. Also genau jene Bewegung, die uns vom Joch der Religion und der mit ihr verbundenen Moral befreit hatte, und die der Islam zu unseren Bedauern noch nicht durchgemacht hat, wie man das an rückständigen Ansichten der Moslems unschwer ablesen kann. Sie stehen nach wie vor unter dem Joch ihrer Religion – wie wir vor der Aufklärung, ohne die es auch bei uns keine freie Presse und wahrscheionlich auch keine FKK gegeben hätte.