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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Hans H. » So 31. Jan 2016, 19:25

@Mecki: Mit gesundem Menschenverstand kannst du doch keine Mehrheits- oder Minderheitsmeinung einschätzen! Mit gesundem Menschenverstand hätte ich z.B. nicht angenommen, dass die AfD, wie sie sich in den letzten Jahren entwickelt hat, noch mehr als 3% der Stimmen für sich gewinnen könnte.

Und noch eine sachliche Bemerkung zu "wenn es die gäbe":
Doch! Das wäre bei einer qualifizierten Stichprobe von ca. 4000 Personen statistisch so abgesichert, dass die Fehlerabweichung vom (nie bekannten) "wahren Wert" deutlich kleiner als 5% wäre.

Der Begriff "Dunkelziffer" ist bei Statistiken mit repräsentativer Stichprobenauswahl fehl am Platz. Dunkelziffern gibt es bei Hochrechnungen über Meldungen, wie Arbeitslosenquote, meldepflichtige Krankheiten etc., weil die Meldungen eben nicht einer repräsentativen Stichprobe entsprechen, sondern einer asymmetrischen, durch bekannte Effekte beeinflussten Auswahl, und damit als Basis für Statistiken ungeeignet sind - ganz im Gegensatz zu einer solchen, die ich meinte.

Klar, die wird es nie geben. Aber deshalb wissen wir auch nicht, wie die mehrheitliche Meinung in dieser Sache aussieht. Ich schätze, dass wir zwischen 20% und 80% keinen Wert allein mit gesundem Menschenverstand einschätzen können. Erfahrungen aus dem eigenen Umfeld besagen auch gar nichts. Andere Anhaltspunkte haben wir nicht. Das ist so, wie damals bei dem Richter Schleef, der einfach zur Quote der Leute, die öffentliche FKK nicht tolerieren würden sagte, die 7% glaube ich nicht, es sind auf jeden Fall über 50%. Auch das war Spekulation, geprägt von der eigenen Anschauung, also total entfernt von jeglichem Wissen.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » So 31. Jan 2016, 22:47

Eisbär hat geschrieben:Der Mensch will nicht denken, sondern jetzt sofort von vermeintlichen Bedrohungen befreit werden.
Anders kann ich mir nicht erklären, dass im Jahr 70 nach Adolf eine Parteivorsitzende fordert an der Grenze auf unbewaffnete Menschen zu schiessen, Ihre Vize dazu auch auf Nachfrage vertieft, dass das ausdrücklich auch für Schusswaffengebrauch gegen Frauen mit Kindern gelte. Anders ist auch nicht zu erklären, dass aktuell 12% der Deutschen diese beiden und ihre Partei wählen würden.
Ja, das ist schon ein starkes Stück, was die Vorsitzende der AfD, Petry, dem Mannheimer Morgen gesagt hat – Zitat:

Was passiert, wenn ein Flüchtling über den Zaun klettert?
Petry: Dann muss die Polizei den Flüchtling daran hindern, dass er deutschen Boden betritt.

Und wenn er es trotzdem tut?
Petry: Sie wollen mich schon wieder in eine bestimmte Richtung treiben.

Noch mal: Wie soll ein Grenzpolizist in diesem Fall reagieren?
Petry: Er muss den illegalen Grenzübertritt verhindern, notfalls auch von der Schusswaffe Gebrauch machen. So steht es im Gesetz.

Es gibt in Deutschland ein Gesetz, das einen Schießbefehl an den Grenzen enthält?
Petry: Ich habe das Wort Schießbefehl nicht benutzt.


Natürlich hat sie das Wort Schießbefehl nicht benutzt, aber das gleiche gemeint – ihre Worte lassen keine andere Deutung zu. Einen Kommentar dazu hat Heribert Prantl von der Süddeutschen verfasst – Zitat:

Wenn AfD-Spitzenfunktionäre dafür eintreten, dass an der deutschen Grenze gegen Flüchtlinge von der Schußwaffe Gebrauch gemacht werden kann, ist das nicht populistisch, auch nicht rechtspopulistisch, sondern nur verabscheuungswürdig; es ist dies der Prolog zur Unmenschlichkeit. Dagegen sträubt sich alles, was diesen Staat ausmacht.

Eisbär hat geschrieben:Der Wandel ist in vollem Gange und keinen beunruhigt es.
Doch, mich und noch ein paar andere beunruhigt das. Aber es gibt in diesem Forum sicher auch Leute, die zu diesem Schießbefehl klatschen werden – wenn nicht offen, dann halt heimlich. Und sie werden diese Partei wählen - wenn nicht trotz der Aussage, dann gerade wegen ihr.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Mo 1. Feb 2016, 00:25

Die AfD als Beleg des Wandels?
Wenn es so einfach wäre ...

Der Wandel hatte zuvor in der Sozaldemokratisierung der CDU bestanden.
Oder gibt es mittlerweile nennenswerte Unterschiede zwischen SPD, CDU und den Grünen?
Letztlich ist es ein Einheitsbrei, was sich uns bietet.

Ist es dann nicht logisch, dass sich die ultrakonservativen und ultralinken Kräfte nicht mehr heimisch fühlen und nach neuen Wegen suchen?
Diese Strömungen gab es schon immer ... Man muss nur hoffen, dass es diese widerlichen Gesellen nicht schaffen, auf Dauer zu erstarken.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Mo 1. Feb 2016, 00:58

Tim007 hat geschrieben:Ist es dann nicht logisch, dass sich die ultrakonservativen und ultralinken Kräfte nicht mehr heimisch fühlen und nach neuen Wegen suchen?
Diese Strömungen gab es schon immer ... Man muss nur hoffen, dass es diese widerlichen Gesellen nicht schaffen, auf Dauer zu erstarken.


das hoffe ich auch. gerade parteien am rechten rand sind mit ihren dumpfen parolen und weltfremden forderungen im politischen alltag der parlamente meist schnell gescheitert.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Hans H. » Mo 1. Feb 2016, 01:01

Tim007 hat geschrieben:Oder gibt es mittlerweile nennenswerte Unterschiede zwischen SPD, CDU und den Grünen?

Da frage ich mich wirklich, ob es dasselbe Land ist, in dem wir leben.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Mo 1. Feb 2016, 02:28

@ Aria
Wenn du es so willst, vor 40 Jahren hätten sich nur die Erzkonservativen über ein Bild von einem Vater mit seiner Tochter in der Badewanne aufgeregt. Jetzt tun es die Hysterischen. Es hat lediglich eine Verschiebung in der Bezeichnung der betroffenen Untergruppe in der Gesellschaft gegeben. Gesamtgesellschaftlich sehe ich keine Veränderung.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mo 1. Feb 2016, 23:01

Wer hat heute Abend die Sendung Beckmann: Wie liebt Deutschland? Liebe, Sex und Treue heute gesehen?

Darin wurde u.a. gesagt, dass die heutige Jugend konservativer in Sachen Sex denkt als ihre Eltern. Die Alten experimentieren herum und scheiden sich ggf. auch nach 20 oder 30 Jahren Ehe, und den Jungen sind die echte Liebe und Treue wichtiger als alles andere. Das wird nicht nur behauptet, sondern auch gelebt: Eine Studie zeigte, dass in den 80er-Jahren ca. 30 % der 20-30-jährigen in fester Beziehung lebenden Frauen und Männer fremd ging, heute ist diese Quote für die gleiche Altersgruppe auf unter 10 % gesunken.

Auch das ist ein Zeichen des gesellschaftlichen Wandels.

PS: Wer die Sendung nicht gesehen hat, kann sie in der Mediathek sehen: http://mediathek.daserste.de/Beckmann/W ... d=26607604

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Mo 1. Feb 2016, 23:57

Wobei "Treue" für mich positiv besetzt ist.
Sollte es eine Rückbesinnung geben, wäre das zu begrüßen.

Man merkt: Wandel muss nichts Schlechtes sein.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Garfield » Di 2. Feb 2016, 00:02

Hans H. hat geschrieben:
Tim007 hat geschrieben:Oder gibt es mittlerweile nennenswerte Unterschiede zwischen SPD, CDU und den Grünen?

Da frage ich mich wirklich, ob es dasselbe Land ist, in dem wir leben.

Dann nenn doch mal die Unterschiede zwischen den Parteien die nicht nur im marginalen Bereich liegen!

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Hans H. » Di 2. Feb 2016, 19:08

Nein, denn politische Diskussionen sind hier nicht erwünscht! Außerdem ist es völlig unnötig, da jeder, der Augen hat zum Lesen, Ohren hat zum Hören und einen Kopf zum Denken, genügend Unterschiede kennt, die man nicht als marginal bezeichnen kann. Da ich nun die Mehrheit der Teilnehmer in diesem Forum so einschätze wäre es verschwendete Zeit, dazu auch nur einen einzigen Satz an Erklärungen zu schreiben.

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