Zur Frage von Mecki "... dann eher ein Gerücht? Oder ist es Wissen, ..." noch:
- Einen Teil der Antwort hat Aria schon geschrieben in Bezug auf die Lüge des Autismus durch Impfungen.
Es gibt aber andere Aspekte, so dass differenziert werden muss:
- Es gibt Zusatzstoffe in manchen Impfungen, die als Wirkverstärker eingesetzt werden, aber Nebenwirkungen haben, dass sie mit vollem Recht angeprangert werden. Auch wenn dann eine solche Impfung ohne den Zusatz nicht mehr als einfach-Impfung geht, sondern in gewissem Abstand zwei Mal geimpft werden muss, wäre es auch aus meiner Sicht richtig, auf diese Zusätze zu verzichten. Hier geht es allein um das Kostenargument, zwei Mal zum Arzt zu gehen, oder alternativ den Zusatzstoff im Impfstoff zu haben.
- Die Nebenwirkungen dieser Stoffe werden nun von den Impfgegnern in übertriebener Form als Beispiele für die Gefährlichkeit dargestellt und verallgemeinert behauptet, die Stoffe seien bei allen Impfungen darin.
- Also ein zunächst kritikwürdiger wahrer Hintergrund wird einerseits übertrieben (das wäre noch akzeptabel, weil es alle tun um ihre Ansicht zu erhärten) und andererseits falsch verallgemeinert (letzteres zählt schon in den Bereich "Lüge")
- Dann werden seltene Nebenwirkungen so dargestellt, als seien sie an der Tagesordnung und Nebenwirkungen aus den 1950ger und 1960ger Jahren, die es heute nicht mehr gibt, weil die Impfstoffe weiterentwickelt wurden, werden nach wie vor als Beispiele für die Gefährlichkeit hingestellt (eine selektive Informationsauswahl mit falscher Faktenzuordnung zähle ich auch in den Bereich der Lüge, wenn auch ursprünglich mal ein wahrer Hintergrund da war). Beispielsweise hatte auch die Pocken-Reihenimpfung in den 1950ger Jahren noch häufig unklare Krankheitsausbrüche mit hohem Fieber zur Folge. Das hat man aber später durch Änderungen des Impfstoffs voll in den Griff bekommen.
- Von den Impfgegnern werden sogar die natürlich erheblichen Nebenwirkungen von Antikörperbehandlungen nach gefährlichen Infektionen nicht geimpfter Personen als Impf-schäden angeführt. Diese Antikörperbehandlungen als Notrettung gegen eine Infektion (z.B. bei Tollwut und Tetanus) ist vergleichbar mit einer Serumspritze gegen Schlangengift. Dies wird aber fälschlicherweise auch als "Passiv-Impfung" bezeichnet, hat aber mit einer Impfung nichts zu tun, denn der Körper wird nicht angeregt zur eigenen Immunabwehr, sondern bekommt die Abwehrstoffe aus dem Blut eines vorher immunisierten Tieres (z.B. Pferdeserum) gespritzt. Nebenwirkungen dieser Notbehandlung nun als Impfschäden aufzuführen ist natürlich auch derart falsch, dass es in den Bereich "Lüge" gehört, wenn damit gegen Impfungen Stimmung gemacht wird.
- Dann gibt es noch die berechtigte Argumentation, dass in manchen Fällen das Erkrankungsrisiko recht gering ist, aber die Impfung gegen die entsprechende Krankheit häufige Nebenwirkungen hat (wie FSME). Auch das darf nicht verallgemeinert werden, sondern gilt für diese Impfung speziell und manche Impfungen gegen Tropenkrankheiten. Deshalb sind die nur dann zu empfehlen, wenn man in das Risikogebiet reist und die FSME wenn man z.B. im Schwarzwald häufig mit ungeschützten Beinen (klar bei unserer Spezies in diesem Forum
) durch hohes Gras geht, und nicht die beste Immunabwehr hat (Komplikationen in ca. 10% der Krankheitsfälle, 90% verlaufen harmlos wie ein leichter grippaler Infekt).
- Die Verallgemeinerung von solchen Impfungen (wie letztgenannte) ist auch beliebt in der Argumentation der Impfgegner.
- Die falsche Auswertung richtiger Zahlenreihen wurde hier bereits mehrfach erwähnt. Da wird die Korrelation zwischen den Zeiträumen der Impfkampagnen und den Verlaufskurven der Krankheitshäufigkeiten falsch dargestellt und in manchen der Bücher auch falsche Daten über den Impfbeginn und Impfkampagnen geschrieben (immer wieder wird das falsche Datum für den Beginn der Masernimpfung in Westdeutschland zitiert).
- Dann noch das duerhafte "Totschlagargument": War gegen Grippe geimpft und habe eine Erkältung bekommen, wie nie zuvor ...
Das war dann nie die Grippe mit dem Influenzavirus! Gegen die vielen anderen Viren der grippalen Infekte hilft eben die Grippeimpfung nicht. Das kapieren sehr viele Leute nicht. Wenn aber zum Impfzeitpunkt schon eine Infektion mit so einem anderen Virus da war, nur noch nicht ausgebrochen, dann kommt diese andere Infektion besonders heftig, weil man nach der Impfung etwas geschwächt ist.
Ich lasse mich z.B. nie wieder wenige Tage vor dem Urlaub gegen Grippe impfen. Das hatte ich vor einigen Jahren so gemacht - war echt nicht gut, dann die erste Urlaubswoche... (Infektionsgefahr Flughafen, Schwächung durch die höhere Belastung der Reise, das kommt alles zusammen).