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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Do 12. Nov 2015, 14:44

Aria hat geschrieben:
guenni hat geschrieben: i.ü. gab es früher unter den jugendlichen schon strengere kleiderordnungen.
Stimmt. Und das ist eben, was ich sage: Wir kehren langsam zu diesen strengeren Kleiderordnungen wieder zurück.


Das glaube ich nicht.

Neulich hatte ich eine Dokumentation über die 68-er gesehen.
Nett, wie sich die Leute über "die Jugend" aufregten. Über die möglichst fettigen, langen Haare, die zerrissenen Jeans und die speckigen Parker. An Schulen gab es schon damals Maßnahmen, um dem Treiben Einhalt zu gebieten. Die Bundeswehr stritt darüber, ob Haarnetze ausreichten etc.

Nach Deiner Interpretation, Aria, müssten die damaligen Versuche, wieder Zucht und Ordnung einkehren zu lassen, Zeichen des gesellschaftlichen Wandels sein. Einen solchen gab es zwar, aber mit umgekehrtem Vorzeichen

Heute ist es nicht anders. Du sagst, Aria, der Wandel ginge stets von der Jugend aus. Das mag sein. Doch nur weil irgendwelche betagten Lehrer gegen das Treiben der Jugend vorgehen wollen, stellt sich noch lange kein gesellschaftlicher Wandel ein.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von homo sapiens » Do 12. Nov 2015, 15:58

guenni hat geschrieben: [...] zunehmenden verlotterung
hehe - 'verlotterung', was fuer ein geiles wort. das stammt bestimmt noch aus dem letzten jahrhundert, aehnlich wie 'sittsam' oder 'keusch', 'zucht und ordnung' und aehnliche. kaum zu glauben, dass sich einige noch mit diesen begriffen anfreunden koennen.


i.ü. gab es früher unter den jugendlichen schon strengere kleiderordnungen.
ich liebe ja das "frueher". denn frueher gab es auch noch die pruegelstrafe und so andere tolle sachen.

ja, frueher war eben alles besser...(?)

:lol:



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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Do 12. Nov 2015, 16:13

nein, früher war nicht alles besser. ich wollte damit nur zum ausadruck bringen, dass sich die dinge immer wieder ändern, verschwinden und wiederkehren.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Do 12. Nov 2015, 16:18

Aria hat geschrieben:
guenni hat geschrieben: i.ü. gab es früher unter den jugendlichen schon strengere kleiderordnungen.
Stimmt. Und das ist eben, was ich sage: Wir kehren langsam zu diesen strengeren Kleiderordnungen wieder zurück.


das sehe ich nicht. eine seit langen immer legerer werdende kleiderordnung wird lediglich von stillosen auswüchsen bewahrt. in bezug auf frauen und leggins funktioniert das leider nicht immer.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 12. Nov 2015, 17:00

Tim007 hat geschrieben:Neulich hatte ich eine Dokumentation über die 68-er gesehen.
Nett, wie sich die Leute über "die Jugend" aufregten. Über die möglichst fettigen, langen Haare, die zerrissenen Jeans und die speckigen Parker. An Schulen gab es schon damals Maßnahmen, um dem Treiben Einhalt zu gebieten. Die Bundeswehr stritt darüber, ob Haarnetze ausreichten etc.

Nach Deiner Interpretation, Aria, müssten die damaligen Versuche, wieder Zucht und Ordnung einkehren zu lassen, Zeichen des gesellschaftlichen Wandels sein. Einen solchen gab es zwar, aber mit umgekehrtem Vorzeichen.
Ja, die Jugend hat sich damals durchgesetzt – und sie wird sich auch diesmal durchsetzen.


Tim007 hat geschrieben:Heute ist es nicht anders. Du sagst, Aria, der Wandel ginge stets von der Jugend aus. Das mag sein. Doch nur weil irgendwelche betagten Lehrer gegen das Treiben der Jugend vorgehen wollen, stellt sich noch lange kein gesellschaftlicher Wandel ein.
Ich habe es zitiert, aber du hast das nicht richtig gelesen: Es ist die Mehrheit der Jugend, die hinter diesen Maßnahmen steht.

Merke: Die Argumente für einen gesellschaftlichen Wandel sind zweitrangig.

Damals hat man gesagt, die Freiheit eines Menschen erstreckt sich auch auf die Art, wie er sich kleidet, diesbezügliche Vorschriften widersprechen per se dieser Freiheit. Dagegen konnte und kann man wenig sagen.

Heute wird gesagt, man müsse ein „mindestmass an umgangsformen“ wahren. Auch dagegen kann man kaum was sagen. Das mit der Freiheit kann man zwar auch heute bringen, aber das wird jetzt anders gewertet.

Mit der geänderten Wertung von gleichen Dingen beginnt der gesellschaftliche Wandel.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Fr 13. Nov 2015, 01:23

@ Friedjof
Willst du mir unbedingt beweisen, dass du ein dogmatischer "Dummkopf" bist?
Das Lohnniveau in Deutschland ist so hoch, weil die Arbeitnehmer im Niedriglohnbereich zu wenig verdienen.
Wie kann das Lohnniveau so hoch sein, weil im Niedriglohnbereich so wenig verdienst wird? Das Lohnniveau ist die Zusammenfassung aller Lohnbereiche.
Die folgende Aussage wäre ehrlicher: "Das Lohnniveau in Deutschland ist auf Kosten der unteren Einkommensschichten recht hoch".
Nein, diese Aussage wäre nicht ehrlicher. Sie wäre ein Beweis vom jeglichen Fehlen logischen Denkens und der Unwissenheit über das, was Gegenstand der Aussage sein soll.

Für dich zum Nachdenken. Wenn A + B = C ist, dann kann C nicht so hoch sein, weil B so klein ist.

So soll es Zeiten gegeben haben, wo die Eltern ein Donnerwetter losgelassen hätten, wenn der Sohnemann morgens mit einer 4,95 Euro verspeckten Schlotter-Jogginghose oder das Töchterchen mit ner langen Unterhose (mit nix drüber), auch Legging genannt, zur Schule hätten gehen wollen.
Ich sagte schon, du neigst zu Übertreibungen und veränderst gerne den Aussagesatz, damit du nach deiner Meinung immer Recht haben kannst. Aber ich kann dich beruhigen, ich habe in meiner langen Schullaufbahn, die nicht nur in verschiedenen Schulen stattfand, sondern auch in verschiedenen Orten, welches auch Kontakte zu anderen Schulen einschloss, in denen ich kein Schüler war, die von dir beschriebene Kleidungsvariante niemals gesehen und von einer solchen gehört. Dein Beispiel ist mal wieder nicht real, sondern entspringt nur deinem etwas sonderbaren Vorstellungsvermögen.

@ Aria
guenni hat geschrieben: i.ü. gab es früher unter den jugendlichen schon strengere kleiderordnungen.
Stimmt. Und das ist eben, was ich sage: Wir kehren langsam zu diesen strengeren Kleiderordnungen wieder zurück.
Ich sehe da keinen Wandel. Mal mault die eine Seite und dann wieder die andere. Im Grunde genommen, ändert sich nichts.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » Fr 13. Nov 2015, 12:19

Eule hat geschrieben:@ Friedjof
Das Lohnniveau in Deutschland ist so hoch, weil die Arbeitnehmer im Niedriglohnbereich zu wenig verdienen.
Wie kann das Lohnniveau so hoch sein, weil im Niedriglohnbereich so wenig verdienst wird? Das Lohnniveau ist die Zusammenfassung aller Lohnbereiche.

Du willst es nicht begreifen. Ja, das Lohnniveau bezeichnet den durchschnittlichen Lohn aller Lohnbereiche. Der sich aus allen Lohnbereichen ergebene Durchschnitt sagt aber nichts darüber aus, wie groß der Anteil derer ist, die unterhalb der Armutsgrenze leben und Leistungen gem. Hartz IV erhalten. Die Spitzenverdiener einer Gesellschaft treiben das Lohnniveau, also den Durchschnitt, der Gehälter in die Höhe. Und weil Deutschland nun einmal sehr viele Spitzenverdiener hat ist auch das Lohnniveau bei uns recht hoch. Damit wird ja auch in Deutschland immer so gern argumentiert. Entsprechende Zahlen verschleiern dabei allerdings, dass sich der prozentuale Anteil derer, die unterhalb der Armutsgrenze leben und Hartz IV-Ansprüche geltend machen, stetig vergrößert. Hierzu trägt entscheidend bei, dass immer mehr Betriebe und ganz besonders öffentliche Dienstleister (Behörden) alle nur erdenklichen Arbeitsbereiche „aussourcen“ um Geld einzusparen. Diese Vorgehensweise schafft immer mehr Niedriglöhner mit Hartz IV-Anspruch. Egal, ob Müllabfuhr, Straßenreinigung, Grünpflege in öffentlichen Anlagen, Reinigungskräfte usw. Alle diese Tätigkeiten wurden in Betrieben und Behörden früher von fest Angestellten erledigt. Diese profitierten in aller Regel von den Tarifbestimmungen ihrer Arbeitgeber (zumindest im öffentlichen Dienst). Jetzt aber wischen und putzen weibliche und männliche Kräfte im Auftrag einer Arbeitsvermittlung die Flure und Büroräume, von denen nicht wenige der deutschen Sprache mächtig sind. Ich habe mich mit vielen dieser Menschen unterhalten (beruflich bedingt). Wenn diese Menschen überhaupt den Mindestlohn von 8,50 Euro/Stunde erhalten, haben sie noch Glück. Beschweren tut sich keiner. Jeder bangt um seinen Job.

Aber ich will hier jetzt nicht ausschweifen. Tatsache ist, dass unser Lohnniveau zwar hoch ist aber nicht darüber hinwegtäuscht, dass wir innerhalb der EU lediglich an siebter Stelle, d.h. im unteren Viertel, im Niedriglohnbereich stehen. Angesichts des Reichtums bzw. Wohlstands in unserem Land ist das beschämend.
Eule hat geschrieben: ich habe in meiner langen Schullaufbahn, die nicht nur in verschiedenen Schulen stattfand, sondern auch in verschiedenen Orten, welches auch Kontakte zu anderen Schulen einschloss, in denen ich kein Schüler war, die von dir beschriebene Kleidungsvariante niemals gesehen und von einer solchen gehört.

Ich denke, dass du ganz genau weißt, wie ich es gemeint habe. Guenni hat es ja auch verstanden. Ich wollte mit meinen Ausführungen sagen, dass unsere Elterngeneration uns Kinder nicht mit verlotterten Klamotten zur Schule hätten gehen lassen. Da hätte es tatsächlich geheißen "So gehst du mir nicht aus dem Haus". Sicherlich hing dies auch damit zusammen, dass die Schule seinerzeit noch einen anderen Stellenwert bei Eltern und Schülern hatte. Heute ist die Schule für viele Eltern und Schüler nur noch ein notwendiges Übel. Die einen interessieren sich nicht die Bohne dafür und für die Helikoptereltern hat die Schule nur noch zu funktionieren. Letztere spielen hier aber keine Rolle, weil deren Kinder nicht mit der Kick-Jogginghose für 4,99 Euro zur Schule gehen. Wobei es da sicher noch Schlimmeres gibt als eine ausgebuffte Jogginghose.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Fr 13. Nov 2015, 13:33

Eule hat geschrieben:
Für dich zum Nachdenken. Wenn A + B = C ist, dann kann C nicht so hoch sein, weil B so klein ist.



Nun ja, wenn aber A nur groß sein kann, wenn B klein ist, dann kann C tatsächlich nur groß sein, wenn B klein ist.

Und so ist es ja auch. Weil das Lohnniveau in bestimmten Bereichen gesenkt werden konnte, konnten die Lohnstückkosten gesenkt werden und damit wurden deutsche Produkte auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig. Anders hätte der Exportüberschuss gar nicht erreicht werden können.

Im Prinzip sind hohe Löhne nur noch in den Bereichen möglich, in denen starke Gewerkschaften, wie Verdi oder Cockpit existieren.
Durch das massenhafte Überangebot billiger Arbeitskräfte sind (markttypisch) gar keine hohen Löhne in den Bereichen, in denen Arbeitskräfte austauschbar sind, möglich.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Fr 13. Nov 2015, 15:49

Diese Diskussion ist nichtsbringend.

Die wirtschaftliche Situation in Deutschland ist "gehoben". Vielleicht können wir uns darauf einigen.

Sie ist vielleicht sogar einen Tick besser als in der DDR. Oder ist diese Aussage zu gewagt, Bummler?
(Nun ja, das Laub ist nicht mehr so grün und der Abendhimmel so rosa wie in der guten, alten Sozialistenzeit.
Und die Broiler sind nicht mehr so knusprig. Aber sonst ...)

Okay, der Zweitwagen muss verdient sein. Und der Karibikurlaub fällt auch etwas kürzer aus.
(Unbedingt ein Fall für den Menschenrechtsbeauftragten.) Aber sonst ...

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Garfield » Fr 13. Nov 2015, 17:27

Tim007 hat geschrieben:Die wirtschaftliche Situation in Deutschland ist "gehoben".
Es geht hier aber nicht um die wirtschaftliche Situation, sondern um die Gehaltssituation. Warum ist denn die wirtschaftliche Situation der Konzerne (und fast nur denen geht es so glänzend) so herausragend? Weil die Manager auf Kosten der Arbeiter wirtschaften.

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