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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Do 12. Nov 2015, 00:36

@ friedjof
Ich kann nur Aussagen nicht einfach stehen lassen wie "das Lohnniveau in Deutschland ist sehr hoch" oder ähnlich. Das ist Augenwischerei wenn man sieht, dass Deutschland innerhalb der EU im Niedriglohnsektor ein miserables Bild abgibt.
Auch wenn es dir ausgesprochewn schwer fällt, diese deine beiden Sätze widersprechen sich nicht. Deutschland ist ein Hochlohnland und dieses trotz des sehr hohen Anteils des Niedriglohnssektors. Die Summe des Niedriglohnes senkt zwar das Lohnniveau und dennoch bleibt das Lohnniveau im Hochlohnbereich.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » Do 12. Nov 2015, 01:37

Das ist so ja auch korrekt. Nur wird dieses Argument "uns gehts doch gut" oder "wir Deutschen können doch wirklich nicht klagen" immer dann gern angebracht, wenn es in Diskussionen um niedrige Löhne und Mindestlohn geht. Das Lohnniveau in Deutschland ist so hoch, weil die Arbeitnehmer im Niedriglohnbereich zu wenig verdienen. Politik und Gesellschaft lassen sie nicht teihaben an unserem Wohlstand. Die Anzahl der Arbeitnehmer, die früher mit ihrem Einkommen noch ihre Familie ernähren konnten aber heute zusätzlich auf Hartz IV Leistungen angewiesen sind, wird immer größer. Hartz IV oder früher Sozialhilfe ist für viele Menschen und Familien, für die diese Begriffe früher Fremdworte waren zur Realität geworden, obwohl sich an ihren Beschäftigungs- und Einkommensverhältnissen nichts geändert hat. Die folgende Aussage wäre ehrlicher: "Das Lohnniveau in Deutschland ist auf Kosten der unteren Einkommensschichten recht hoch".

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » Do 12. Nov 2015, 02:01

Eule hat geschrieben:Einen realen Einfluss auf das Tragen der entsprechenden Mode in den Schulen hat es real nicht zwingend und durchgängig gegeben.

Das musste es auch nicht. So soll es Zeiten gegeben haben, wo die Eltern ein Donnerwetter losgelassen hätten, wenn der Sohnemann morgens mit einer 4,95 Euro verspeckten Schlotter-Jogginghose oder das Töchterchen mit ner langen Unterhose (mit nix drüber), auch Legging genannt, zur Schule hätten gehen wollen. ;)

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von FKKpaar-BaWü » Do 12. Nov 2015, 02:04

@Eule
Der Trend zu Outsourcing und Leihfirmen spricht leider für niedrige Löhne. Selbst mit einer Festanstellung können sich viele nicht viel leisten sobald Miete etc. abgezogen wurde.
Lange waren für uns regelmäßige Besuche in der Badewelt nicht möglich, obwohl wir beide berufstätig sind.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Do 12. Nov 2015, 10:43

Friedjof hat geschrieben:So soll es Zeiten gegeben haben, wo die Eltern ein Donnerwetter losgelassen hätten, wenn der Sohnemann morgens mit einer 4,95 Euro verspeckten Schlotter-Jogginghose oder das Töchterchen mit ner langen Unterhose (mit nix drüber), auch Legging genannt, zur Schule hätten gehen wollen. ;)


genaus o war es!

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » Do 12. Nov 2015, 11:30

Wenn zunehmend an Schulen ein Dresscode eingeführt wird, sollten auch die Hintergründe hierfür nicht unter den Tisch gekehrt werden. Es geht nicht einfach darum, dass die Schüler "ordentlich" gekleidet zur Schule gehen. Der Dresscode ist lediglich eines von mehreren möglichen und erforderlichen Mitteln, der Schule wieder einen gewissen Stellenwert zu verschaffen. Schule wird von nicht wenigen Kindern als auch deren Eltern als etwas Lästiges und Unnötiges gesehen.
Die Schule ist weder ein Laufsteg noch ein Badestrand sondern vielmehr ein Arbeitsplatz. Zuhause können die Schüler sich ja gern in ihrer sackförmigen Schlabberhose oder Unterhose auf dem Sofa räkeln. Die Schule hingegen soll den Schülern etwas für das Leben mitgeben. Dazu gehört auch die Vorbereitung auf das Berufsleben. Immer wieder beklagen Arbeitgeber, in welchem äußeren Aufzug manche Jugendliche zu einem Vorstellungsgespräch erscheinen. Dabei entscheidet sehr häufig der allererste Eindruck über den begehrten Ausbildungsvertrag. Aber wie heißt es so schön? "Was Hänschen nicht lernt lernt Hans nimmermehr".
Ich habe während eines Beratungsgespräches in der Bank jedenfalls lieber einen Mann im blauen Anzug mir gegenüber als einen Angestellten in einer ausgebufften Jogginghose der mich etwa so begrüßt: "Was willst du Alter?"

Und wenn jetzt Aria oder sonstwer mich als einen Spießer bezeichnet, dann bin ich gern einer. ;)

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 12. Nov 2015, 12:39

Friedjof hat geschrieben:Und wenn jetzt Aria oder sonstwer mich als einen Spießer bezeichnet, dann bin ich gern einer. ;)
Für mich bist du das schon, als du im alten wie neuen Forum noch als Nackidei geschrieben hast. Und weil du immer das schreibst, was die Mehrheit denkt, bist du nicht nur Spießer, sondern auch Konformist: Nur nicht anecken, immer mit dem Strom schwimmen. Aber immerhin bist du fähig, dich selbst halbwegs richtig einzuschätzen. Gratulation.


Friedjof hat geschrieben:Wenn zunehmend an Schulen ein Dresscode eingeführt wird, sollten auch die Hintergründe hierfür nicht unter den Tisch gekehrt werden.
Ah, Dresscode wird zunehmend an Schulen eingeführt? Vor ein paar Monaten wurde hier noch behauptet, dass das alles nur Einzelfälle seien und keineswegs Anzeichen einer sich ändernden Gesellschaft auf dem Weg zu mehr Regeln und Kontrolle.

Leben und leben lassen, das war mal – Zitat aus einem Interview der Süddeutschen mit Sandra Vöhringer, Leiterin der Glemstalschule in Schwieberdingen:

Sandra Vöhringer: Die Schüler gehen nicht auf die Barrikaden, im Gegenteil. Ein großer Teil meiner Schüler sagt sowieso: Jogginghosen sind assi, schau mal, wie der rumläuft. Es gibt hier einen Konsens darüber, dass diese Kleidung in den Sportunterricht gehört. Und die Jungs wollen nun auch über die Leggings der Mädchen diskutieren, das ist ja auch Sportkleidung.

Aha: Nicht Lehrer, sondern Schüler wollen diese Änderungen. Das ist ein deutliches Zeichen, dass sich die Zeiten ändern, denn es ist immer die Jugend, die Änderungen in der Gesellschaft bewirkt und letztlich durchsetzt.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Do 12. Nov 2015, 12:53

Aria hat geschrieben:Aha: Nicht Lehrer, sondern Schüler wollen diese Änderungen. Das ist ein deutliches Zeichen, dass sich die Zeiten ändern, denn es ist immer die Jugend, die Änderungen in der Gesellschaft bewirkt und letztlich durchsetzt.


was heisst hier "änderungen"?

in diesem fall geht es um stilfragen. wenn die schüler einer zunehmenden verlotterung der kleidung entgegentreten, ist das kein gesellschaftlicher wandel, sondern ausdruck einer wünschenswerten beachtung von einem mindestmass an umgangsformen.
i.ü. gab es früher unter den jugendlichen schon strengere kleiderordnungen.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 12. Nov 2015, 13:25

guenni hat geschrieben: i.ü. gab es früher unter den jugendlichen schon strengere kleiderordnungen.
Stimmt. Und das ist eben, was ich sage: Wir kehren langsam zu diesen strengeren Kleiderordnungen wieder zurück.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » Do 12. Nov 2015, 13:46

Aria hat geschrieben: Das ist ein deutliches Zeichen, dass sich die Zeiten ändern, denn es ist immer die Jugend, die Änderungen in der Gesellschaft bewirkt und letztlich durchsetzt.

Aria hat geschrieben:Wir kehren langsam zu diesen strengeren Kleiderordnungen wieder zurück.

Ich finde diese Form der Selbstregulierung begrüßenswert, auch wenn der Anstoß dazu häufig von den Erwachsenen erfolgt.

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