Ärgert es dich manchmal, daß dir FKK gefällt?

[ynda]

Aber meine Kinder sehen das völlig anders

Oh ja, da ist es häufig umgekehrt, da gelten Eltern, vor allem die eigenen, mitunter als peinlich und Ahnung
haben sie ohnehin nicht.
Außer sie wollen was von dir, die Wänste, dann ...
Kannst du dir aber mein breites, leicht gehässiges Grinsen vorstellen, als ich mitbekam wie eine Freundin meiner
(Stief)Tochter, in meiner Gegenwart zu ihr sagte: "Dein Daddy ist ja cool drauf, ich wünschte meiner wär auch
so und nicht so von gestern"
Ging mir runter wie warmes Öl und ich muss heute noch grinsen.

Aber um die Frage des Themas zu beantworten:
Nein, ich ärgere mich nicht! Im Gegenteil, ich bin froh vor langer Zeit zu dem gefunden zu haben, was man
gemeinhin FKK nennt. Und ich lasse es mir von niemanden vermiesen.
Es wurde auch noch nie wirklich versucht es mir zu vermiesen.

[nacktwolf62]

Noch so ein komischer Vogel, wie der mit dem Mentor!

[NeuerWind]

Als alleinstehender Mann ist es schwer genug, Kontakte zu knüpfen. Wenn man dann auch noch als der komische Typ angesehen wird, "der da nackt badet", ist das nicht hilfreich. Es mag viele Menschen geben, die das akzeptieren, aber nur in öffentlichen Umfragen, weil man das so sagen soll. Doch auch sie befürchten Ausgrenzung, wenn bekannt wird, daß sie mit jemandem befreundet sind, der dieses Hobby auslebt.

[ynda]

Ich frag mich jetzt wirklich mit was für Menschen du Umgang hat, bzw könnte es sein, dass du hier
extra so was schreibst wie:

Doch auch sie befürchten Ausgrenzung, wenn bekannt wird, daß sie mit jemandem befreundet
sind, der dieses Hobby auslebt.

um irgendwie zu provozieren oder aufzufallen.

So etwas hab ich in über 50 Jahren FKK noch nie gehört!!!
Ich hab in all den Jahren nirgendwo ein Geheimnis daraus gemacht FKKler, bzw Nudist zu sein. Alle mit
denen ich einigermaßen regelmäßig Kontakt habe, wissen das, alle! Und nie gab es eine irgendwie negativ
geartete Reaktion, nie!
Früher, zu Anfang, ab und zu mal Verwunderung, aber wenn ich erzählt hab wie es dazu kam, wie toll das
auch ist, und dass ein FKK Strand nichts anderes wie jeder andere Strand, nur halt ohne Badesachen ist,
war es gut.
Von daher glaub ich dir deine provokante Aussage nicht, das ist Bullshit! Wo lebst du den?

[Fenrir]

Nein ich praktiziere Nacktheit (bisher hauptsächlich Strand + Badesee, Sauna, daheim) schon seit ich ein kleines Kind war. Das hat damals schon im Planschbecken mit den Nachbarskindern und Kindergartenfreunden angefangen. Als Schulind hat es mich oft gestört, daß meine damaligen Freunde teils sehr prüde waren was Nacktheit anging. Beispielsweise haben 2 Kumpel die damals mit im Miramar waren sich geweigert in den FKK-Bereich zu gehen und als dann ab ner bestimmten Uhrzeit im ganzen Schwimmbad FKK war die Badehose anbehalten. Aber das ist immer nur das Verhalten der anderen gewesen. Das ich gerne nackt bin hat mich nie gestört.

[Pete68]

Nö überhaupt nicht, viel mehr ärgert es mich, dass ich zu wenig Zeit dafür habe. Oder mir Möglichkeiten fehlen, wie z.B. ein See oder Teich in der nähe, hier gibt's nur Freibäder oder Anglergewässer.... spazieren oder radeln ist nach langen Arbeitstagen nicht immer Entspannung und zu Hause sind die Kinder nicht davon begeistert, was ich respektiere und akzeptiere.

[Der-Andy]

Bei mir ist leider auch die Zeit die mir fehlt, allerdings auch das Unverständnis. Vorallem wenn die Partnerin oder Partner nicht verständnisvoll genug ist.

[BOeinNackter]

Als ich vor über 60 Jahren zuerst von FKK erfuhr, las ich machmal Berichte über den Nudismus, bei denen ich mich fragte, ob da jemand an so etwas wie eine Krankheit gedacht hatte. Heute würde man vielleicht von Identität reden.
Gern nackt zu sein, ist aber etwas, das erlebt werden kann, wenn die individuellen Schwellen in sich selbst ignoriert oder überwunden wurden. Dieses gute Gefühl, das da empfunden wird, ist ja kaum zu ergründen. Es ist auch sehr persönlich.
Viele Menschen, die vielleicht mal im Urlaub gerne nackt baden, werden sich bei dem Gedanken, nackt durch einen Wald zu wandern kaum gute Gefühle vorstellen können. In meinem früheren FKK-Verein konnte sich kaum jemand vostellen, nackt Yoga, Qigon oder Tanz zu probieren. Wenn wer es probiert, solche Schwellen zu überschreiten, wird immer wieder über ähnliche Glücksgefühle berichtet. Auch jeder Versuch, Menschen davon zu erzählen, kann eine solche Überwindung sein. Ein bisschen Risiko ist immer dabei.

[NeuerWind]

Hallo NeuerWind,
ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir mit deiner Leidenschaft zur FKK geht.
Hin und hergerissen, zwischen dem Bedürfnis, es allen zu sagen, um die Freude darüber
mit ihnen zu teilen und den Bedenken, dann vielleicht komisch angeguckt, oder sogar ausgegrenzt zu werden.
Auch das Gefühl, als "Exot" angesehen zu werden, ist nicht wirklich schön, wenn man gerne "dazugehören" möchte.

(...)Je älter du wirst, umso weniger interessiert es dich
zumindest in dieser Angelegenheit, was andere darüber denken!
Denn das Bewustsein, dass das Leben endlich ist und wir uns diese kurze Zeit so angenehm wie
möglich machen sollten, wird im Laufe deines Lebens immer größer.
Außerdem wirst du, wenn du aufmerksam bist und an den passenden Stellen von deiner Lust
berichtest, immer mehr Menschen kennenlernen, denen es genauso geht und die dich gut
verstehen und gar nicht komisch aus der Wäsche gucken, sondern die Freude mit dir teilen.

Das sind doch eigentlich ganz gute Aussichten, oder?

Und komme ab und zu hierher zurück, um mir diesen Beitrag anzusehen, weil er mir sehr gut gefällt.