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Nacktheit und Sexualethik

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Eule » Mo 28. Apr 2025, 11:18

@ BOeinNackter
Irgendwann hatte ich hier mal was zur Sexualethik geschrieben, mit der Betonung der Notwendigkeit, zu lernen, offener und ungehemmter darüber zu sprechen.
Wir könnten heute ungehemmter darüber sprechen, wenn nicht immer wieder so unreife "lustige" Kommentare kommen würden.
Leider sind, wie man gerade sieht, schon die Begriffe, Sexualität, Geschlechtlichkeit und Erotik nicht ohne weiteres für alle gleich verständlich.
In der heutige verflachten Sprache und Sprachverständnis, dem die Einträge in den Lexika folgen, wird leider nicht mehr differenziert gedacht und argumentiert. Daher verstehen einige nicht mehr, wofür die einzelnen Begriffe stehen wirklich stehen.
Sexualität ist z.B. ein Wort, das sehr unterschiedlich verwendet wird.
Sexualität ist ein Überbegriff, eine Überschrift für unterschiedliche Gegenstände, die mit der Geschlechtlichkeit des Menschen direkt und indirekt zu tun haben. Es ist eben mehr als nur der Geschlechtsakt.
Der Verzicht auf Kleidung, besonders auf die Bedeckung der Sexualorgane, wird von fast allen anderen Menschen mit Sexualität in Verbindung gebracht. Wer erklären möchte, dass man das in bestimmten Fällen etwas anders sehen könnte, kann das sicher nicht einfach mit der platten Leugnung bewerkstelligen.
Bei der FKK geht es eben nicht darum, die äußeren Geschlechtsorgane freizulegen. Daher geht es hier nicht um die Leugnung oder optischen Reize durch die äußeren Sexualorgane, es geht um die Befreiung des Körpers insgesamt. Diese Befreiung muss thematisiert werden. So wird die Sicht auf einen begrenzten Körper auf den gesamten Körper ausgeweitet.
Es könnte aber sein, dass andere allein den Gedanken daran hoch erregend finden.
Es ist nicht wichtig, was andere empfinden, kommuniziere nur, was du empfindest. So wird der befreite Körper insgesamt zur Normalität.
Menschen, die gerne nackt sind, brauchen Akzeptanz, auch von Menschen, die das eigentlich als Überschreitung ihrer Schamgrenzen empfinden.
Die Forderung nach der Akzeptanz überfordert viele, hier sollte man sich mit einer Duldung begnügen.
Sicher geht es auch darum, welche Aktivitäten eher in einen intimen Raum gehören. Welche Berührung, welche Blicke und welche Haltungen und Bewegungen werden in einer Gemeinschaft oder in einer Öffentlichkeit akzeptiert?
Hier bin ich voll und ganz bei dir. Es ist jedoch eine Frage der Erziehung und der Reife, die hier zum Tragen kommt. Ethik ist eine Frage der Haltung zur entsprechenden Handlung.
Eine Welt, in der jeder Mensch mit oder ohne Kleidung in Freiheit leben kann, mit Respekt füreinander und für die Umwelt.
und für den Körper. Dieses ist das Credo der FKK.
Die menschliche Geschichte war lange geprägt durch den Kampf gegen die Natur. Dazu passte auch, dass Menschen nicht so gern wahrnehmen wollten, wie sehr sie zu dieser Natur gehörten. Nacktheit öffnet den Blick auf diese Natur und heute ist vielleicht die Zeit gekommen, mehr daran zu denken, mit der Natur, deren Teil wir sind, zu leben. Wie können wir gut leben, ohne so viel anderes Leben um uns herum zu zerstören. Wie können wir lernen, wie wertvoll und wichtig all dieses Leben ist, wozu auch die Sexualität, in ihrer ganzen menschlichen Vielfalt gehört. Auch das, was wir Kultur nennen ist schließlich eine Folge unserer Natur.
Hier bin ich voll und ganz bei dir. :D :D

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von BOeinNackter » Mo 28. Apr 2025, 23:09

Tim007 hat geschrieben:Auch wenn ich immer noch nicht weiß, was hier konkret unter "Sexualethik" verstanden wird, halte ich es mit Puistola:
"FKK ist ohne Höschen." Ohne ideologischen Unterbau, wie es früher üblich war.

Die Konsequenz: auch ohne Badekleidung sollte man sich so verhalten, wie man es mit Klamotten getan hätte.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.


Dein letzter Satz stellt in meinen Augen eine Verweigerung der Auseinandersetzung dar. Wie hätte man sich denn mit Kleidung verhalten und wäre das wirklich ethisch vertretbar gewesen?
Sexualethik beschäftigt sich mit der Frage, was ethisch vertretbar ist beim Umgang mit Sexualität. Ethik beschäftigt sich mit der Frage, was denn gut oder schlecht ist, am menschlichen Handeln. Was ist gut? Das was einem Gott gefällt, was mich gesund erhält, was unsere Gesetze erlauben, was mich und/oder alle glücklich macht?
Homosexualität wurde im 19. Jahrhundert definiert, als Krankheit, wurde dann aber auch ein Verbrechen und eine Sünde. Erst in jüngerer Zeit wurde entschieden, es nicht mehr als Krankheit oder Straftat zu behandeln. Nur manchen Gläubigen gilt sie weiterhin als Sünde. Dazu ab es eine lange dauernde ethische Diskussion.
Auch die Frage, ob Menschen ihre Sexualorgane bedecken sollten ist eine solche sexualethische Frage. Die Antworten reichen vom Verbot, sich selbst nackt zu sehen bis zur Forderung, nackt in der Öffentlichkeit akzeptiert zu werden. In einer Ethik, die das Beste für alle Menschen anstrebt, wäre die Frage, welche Schäden, Glücksmomente, Ängste, Freiheitsgefühle usw. durch die einen oder durch die anderen Regeln entstehen könnten. Wer gern ohne Hose lebt, könnte zu der Diskussion einiges beitragen.

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von BOeinNackter » Di 29. Apr 2025, 00:06

@Eule

Danke für deine Kommentare. Ich hatte mich schon lange nicht mehr an diesem Forum beteiligt. Dieses Thema, mit dieser Überschrift, finde ich aber einen guten Ansatz. Es geht nicht mehr um die Frage wie sexuell oder erotisch Nacktheit sei sondern darum was Naturismus mit Sexualethik zu tun hat. In diesem Bereich könnten alle Menschen, die gern nackt sind etwas beitragen, was besonders ist, weil sie in unserer Gesellschaft immer noch Ausnahmen sind. Die meisten Menschen sind lieber immer angezogen.
Ich habe als Jugendlicher die Sexwelle der 60er erlebt und ich sah eine wachsende Akzeptanz für Nackheit. Ich fand beides großartig. Lange wurde in meinen Bekanntenkreisen allerlei Aufklärungsbücher gelesen und diskutiert und immer mehr Leute erzählten von ihren FKK-Urlauben.
Plötzlich, als Krankenpfleger in einer Psychiatrie, wurde ich konfrontiert mit lauter jungen Menschen, meist Frauen, die unter Mißbrauchserlebnissen in der Familie litten. Was war da geschehen? Heute denke ich, dass zu viele Menschen, Eltern, Angehörige oder Nachbarn, mit den neuen Freiheiten in Bezug auf Sexualität nicht zurecht kamen. Ich hatte es nie so problematisch gefunden, dass meine Eltern oder die Eltern von Gleichaltrigen, wenig zur Sexualerziehung beitragen konnten. Diese Überforderung wurde zuwenig ernst genommen. Ich laube heute, dass Eltern sich selbst über ihre eigene Sexualität klar werden sollten, über ihr eigenes Verhältnis zu ihrem Körper, bevor sie sich mit ihren Kindern über dieses Thema unterhalten. Sicher ist es richtiger, zu eigenen Befangenheiten und Wissenslücken zu stehen, als zu versuchen, sch als allwissend und frei von Hemmungen zu präsentieren.
Kindern die mit Eltern und Großeltern nackt auf Vereinsgeländen oder im FKK-Urlaub Zeit verbringen, wünsche ich sehr offene Gesprächspartner*innen, die auch wissen warum sie, anders als viele Andere, gern nackt sind und was sie mit diesen Kindern über Sexualität besprechen können. Wo es diese offenen Ohren und Münder gibt, gibt es nur wenig Möglichkeiten für Sexualverbrechen. Dazu gibt es heute viel gute Literatur, in der aber immer die Beispiele aus der FKK fehlen.

Möglicherweise hat die größere Aufgeklärtheit in unserer Gesellschaft dazu geführt, dass es überhaupt zu dieser Aufdeckung der vielen Verbrechen kam. Wer weiß schon, was in viel sittenstrengeren Zeiten geschehen ist, von dem wir nur wenig erfahren werden. Fakt ist, dass der Beginn der Sexualforschung nd die heraufsetzung des Ehealters auch durch die vielen Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten bei Kindern und Jugendlichen, hervorgerufen wurde. Manche, nicht alle, lebten von Prostitution. Die guten alten Zeiten waren nur für Wenige gut.

 
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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Tim007 » Di 29. Apr 2025, 22:19

BOeinNackter hat geschrieben:
Dein letzter Satz stellt in meinen Augen eine Verweigerung der Auseinandersetzung dar. (...)
Sexualethik beschäftigt sich mit der Frage, was ethisch vertretbar ist beim Umgang mit Sexualität. Ethik beschäftigt sich mit der Frage, was denn gut oder schlecht ist, am menschlichen Handeln. Was ist gut?


Vielen Dank für Deine Erläuterungen.
Der Begriff der "Ethik" ist mir durchaus bekannt, aber nicht in diesem Zusammenhang.

Ich möchte nicht als Spielverderber erscheinen. Wahrscheinlich hast Du es sogar auf den Punkt gebracht: mir fehlt das Problembewusstsein. Versichernd, dass ich die Beiträge vieler hier, und dazu zählen Deine auch, sehr schätze, ist es mir ein Rätsel, wie man seitenlang über etwas schreiben kann, was einfach zu beantworten ist.

Für mich ist es keine offene Frage, wie ich mich in Badebekleidung oder nackt zu verhalten habe. Es gibt keinen Unterschied, von einer etwas größeren Diskretion Nackten gegenüber vielleicht abgesehen (Abstand, Blicke, Berührungen). Es gibt ausdrückliche oder konkludente Spielregeln, am Familienstrand ebenso wie am Schweinchenstrand. Und die sollten eingehalten werden.

 
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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Trixi » Di 29. Apr 2025, 22:43

Tim007 hat geschrieben:.... ist es mir ein Rätsel, wie man seitenlang über etwas schreiben kann, was einfach zu beantworten ist.

Gaaaaaaanz wichtiger Punkt.

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Hannes 2.0 » Di 29. Apr 2025, 23:39

Ich finde, es geht hier nicht um eine einfache und für alle gültige Antwort auf eine
ebenso einfache Frage. Das zeigt ja schon der Eingangsbeitrag von HTJ.
Deshalb finde ich kann man sich schon auch seitenlang darüber austauschen, wenn man es denn möchte.
Für dich und einige andere User ist es eine einfache Antwort auf eine einfache Frage.
Für andere aber eben nicht.
Da sollte es auch möglich sein, sich etwas differenzierter darüber auszutauschen.

Aber wie sagte Sascha Lobo neulich in einem Interview:
"Differenziertheit ist keine Spezialität der sozialen Medien."
Das verstehe ich nicht als Vorwurf an die Urheber, sondern als eine Tatsache, die dieses spezielle Medium mit sich bringt.

Es gibt keinen Unterschied, von einer etwas größeren Diskretion Nackten gegenüber
vielleicht abgesehen (Abstand, Blicke, Berührungen).
Es gibt ausdrückliche oder konkludente Spielregeln, am Familienstrand ebenso wie am Schweinchenstrand.
Und die sollten eingehalten werden.


Das ist allerdings unbestritten beschreibt aber nicht die ganze Thematik.

 
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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Tim007 » Mi 30. Apr 2025, 00:25

Hannes 2.0 hat geschrieben:
Das ist allerdings unbestritten beschreibt aber nicht die ganze Thematik.


Nach dem Motto: Die Lösung habe ich schon, nur das Problem dazu fehlt mir noch. :-)

Sorry, ich möchte das nicht ins Lächerliche ziehen.
Für mich ist der Erkenntnisgewinn zu gering. Mir fehlt aber vielleicht auch die Geduld.

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Hannes 2.0 » Mi 30. Apr 2025, 00:57

@Tim007

ist doch ok, du bist da eben schon etwas weiter, Gratulation zu deiner Erkenntnis.
So what - wir sind doch alle unterschiedlich unterwegs und das macht es ja häufig auch so spannend.
Aber ich finde es wichtig, dass man nicht versucht, den Anderen zu diffamieren,
oder die Aussagen und Meinungen desjenigen ins Lächerliche zu ziehen um damit die
Disskusion in eine Sackgasse zu führen.

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von ynda » Mi 30. Apr 2025, 01:01

Tim007 hat geschrieben:ist es mir ein Rätsel, wie man seitenlang über etwas schreiben kann, was einfach zu beantworten ist.

Und dabei (bei den Worten oben) fällt mir ein:
Wolf Schneider, ehemals Journalist und Leiter der Hamburger Journalistenschule, schrieb ja einige
Bücher über den Umgang mit der deutschen Sprache.
In einem, ich glaube in "Deutsch für Profis", beschreibt er eindrücklich, wie man mit sehr vielen und
sich sehr intelligent anhörenden Worten, wenig, manches mal sogar nichts, aussagen kann.

Von daher finde ich die Formulierung von Tim007 im Prinzip als völlig ausreichend, nämlich:
Für mich ist es keine offene Frage, wie ich mich in Badebekleidung oder nackt zu verhalten habe. Es gibt keinen
Unterschied, von einer etwas größeren Diskretion Nackten gegenüber vielleicht abgesehen (Abstand, Blicke, Berührungen).
Es gibt ausdrückliche oder konkludente Spielregeln, am Familienstrand ebenso wie am Schweinchenstrand.
Und die sollten eingehalten werden.


Aber Bitte, das ist jetzt keine Kritik an dem Inhalt sehr vieler vorheriger Beiträge !
Ich wollte damit nur ausdrücken, dass für den normalen durchschnittlichen Besucher einer wie auch immer
gearteten FKK Badestelle o.ä., nicht mehr als diese Formulierung wichtig ist.
Sollte ein FKK Neuling sich hier durchgelesen haben, könnte er auf die Idee kommen, man muss
FKK-Ethik studieren, um an einen FKK Strand gehen zu dürfen.
OK, das war jetzt ein wenig polemisch, macht aber nix, gern geschehen. ;) :D

 
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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Eule » Mi 30. Apr 2025, 22:05

Zwischen der Nacktheit als solches, also die natürliche Nacktheit, im Sinne des Fehlens der Kleidung und der Sexualität und dem Schweinchenstrand besteht die gleiche inhaltliche Verbindung wie zwischen dem Textilstrand und der Sexualitätund dem Schweinchenstrand, nämlich keine. Für mich gibt es keinen Unterschied, ob ich mich auf einem Textilstrand, einer FKK- oder CO-Fläche aufhalte. Die Ethik meines Verhaltens ist überall die gleiche, um nicht zu sagen dieselbe. Wenn Personen sich nicht zu benehmen wissen, dann benehmen diese sich in allen drei Flächen daneben.
Dass es Personen gibt, denen die Einsicht, das Wissen oder die zu einem Fähigkeit zu einem differenziertem Denken und Begreifen fehlt, ist mir durchaus bekannt. Aber wir hier unter uns sollten hierzu in der Lage sein und ich gehe davon aus, dass wir es hier auch sind.
Die Ethik der Nacktheit im Sinne der natürlichen Nacktheit spiegelt sich nicht in der Sexualethik. Es handelt sich hier also um zwei unterschiedliche Sachverhalte innerhalb der Ethik. Die Ethik wird vom Handeln bestimmt und nicht von der Frage der Kleidung. Ja, es gibt auch eine Ethik der Kleidung, aber diese ist nicht Gegenstand unserer Erörterung hier.

@ BOeinNackter
Die Homosexualität gibt es seit dem Beginn der Menschheit. 5% der männlichen und der weiblichen Geburten werden mit der sexuellen Ausrichtung der Homosexualität geboren, und ebenso wie 90% der weiblichen und männlichen Geburten mit der sexuellen Ausrichtung der Heterosexualität geboren werden. Homosexualität ist ebenso wie die Heterosexualität eine normale und natürliche Sexualität. Die Homosexualität wurde schon im Alten Testament verteufelt, weil die weibliche Eizelle erst im Jahr 1817 als solche entdeckt und erkannt wurde. Dieses Unwissen vor dem Jahr 1817 führte zu einer Fehlbeurteilung der Homosexualität insgesamt und später nur der männlichen Homosexualität.
Bevor jetzt ein Schlaumeier kommt und meint, ich könne nicht rechnen, sei diesem gesagt, bei den fehlenden 5% der weiblichen und männlichen Geburten liegen andere und recht unterschiedliche Sachverhalte vor, die wir hier nicht weiter erörtern müssen. Wem dieses interessiert, der sei auf mein Buch verwiesen, welches sich jetzt in der Endprüfung befindet und in Kürze veröffentlicht werden wird.
Die Frage des sexuellen Missbrauches ist ebenfalls schon im Alten Testament erwähnt, wenngleich dieses dort nicht so offensichtlich erwähnt wird. Ja, unsere Eltern bzw. Großeltern, die in der vorindustriellen Zeit sozialisiert wurden, hatten oft große Probleme mit einem Gespräch über die Sexualität und somit auch mit der Aufklärung. Das Problem einer sach- und altersgemäßen Aufklärung finden wir heute noch. Beim sexuellen Missbrauch war stets das Opfer der Übeltäter und daher ein Tabu-Thema. Nur wenige wussten hiervon und konnten zudem meistens nichts unternehmen. Ja, der Täterschutz scheint auch heute noch wichtiger zu sein, als der Opferschutz. Die Behandlung dieses Themas aus der Sicht der Opfer ist immer noch nicht sowie die Empathie für die Opfer nicht ausreichend ausgeprägt. Deine persönlichen Erfahrungen innerhalb deiner Berufsausübung werden sicherlich in die gleiche Richtung gehen.
Möglicherweise hat die größere Aufgeklärtheit in unserer Gesellschaft dazu geführt, dass es überhaupt zu dieser Aufdeckung der vielen Verbrechen kam.
Ich denke, dass die Zeit endlich reif war, diese Verbrechen öffentlich werden zu lassen. Mir waren in meiner Jugendzeigt schon einige Fälle bekannt, auch wenn mir nähere Informationen vorenthalten wurden. Und mein 9. Lebensjahrzehnt startet in gut 14 Tagen.
Fakt ist, dass der Beginn der Sexualforschung nd die heraufsetzung des Ehealters auch durch die vielen Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten bei Kindern und Jugendlichen, hervorgerufen wurde.
Dieser Satz ist für mich nicht verständlich. Wann wurde das Ehealter heraufgesetzt? Und inwiefern wurden die ungewollten Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten bei den Kindern und Jugendlichen hierdurch beeinflusst? Mir ist ein derartiger Zusammenhang nicht bekannt. Was mir bekannt ist kann mit folgendem Satz beschrieben werden: „Früher musste man heiraten, weil man ein Kind bekam; heute bekommt man ein Kind, um heiraten zu können!“
Manche, nicht alle, lebten von Prostitution.
Kann man dieses so allgemein formulieren, um der Sache gerecht zu werden? Mir fehlen hierzu die persönlichen Erfahrungen. Wenn ich es beruflich mit Prostituierten zu tun hatte, waren diese alle älter und der Umstand, dass sie Prostituierte waren, spielte hierbei für mich keine Rolle, obgleich ich dieses wusste.
Die Themen des Schweinchenstrandes, der Prostitution und des sexuellen Missbrauches spielen in der Sexualethik eine Rolle, aber in der Ethik zur natürlichen Nacktheit und der FKK nicht.

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