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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Di 15. Sep 2015, 09:57

Tim007 hat geschrieben:
Auch das ist ein Wandel, dass Verbrechen kaschiert werden.


Wieso? Welches Verbechen wird kaschiert? Gysi sagt doch:

Unrecht habe es in der DDR gegeben,...


Das er (als Jurist?) irgendein Problem mit dem Begriff "Unrechtsstaat" hat, heißt doch nicht, dass er Verbrechen relativiert.
Was aber mit diesem Begriff relativiert wird ist die Tatsache, dass sich ein Großteil der Bevölkerung und eben auch ein Teil der Behörden oder Verantwortlichen an die Gesetze gehalten und damit kein Unrecht begangen haben.

Es ist die Absolutheit des Begriffes, die keinen Raum für menschliches Verhalten innerhalb des Unrechtssystem zulässt, wenn man den Begriff uneingeschränkt benützt. Neben denen, die tatsächlich ihre Macht ausgenutzt haben, gab es doch auch noch viele die nach den Idealen einer besseren Gesellschaft gestrebt und gehandelt haben. Diese Leute, egal ob Lehrer, Polizisten, Staatsanwälte oder Mitarbeiter der Stasi, die eben keine Verbrechen begangen haben, wohl aber Verantwortung hatten, werden durch diese Bezeichnung kriminalisiert. Aber sie haben sich nichts vorzuwerfen, weil sie niemanden ins Unglück gestoßen haben.

Letztendlich ist die Debatte über diesen Begriff "Unrechtsstaat" auch eine Kompensation, nämlich die der missglückten juristischen Aufarbeitung der Verbrechen in der DDR.

http://www.welt.de/geschichte/article13 ... rsagt.html

Was die Justiz nicht geschafft hat, sollen jetzt die Medien richten. Ob das rechtsstaatlich ist?

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Di 15. Sep 2015, 10:05

Was winden wir uns heute wieder ...

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Di 15. Sep 2015, 10:06

:mrgreen: Habe ich etwa recht?

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Di 15. Sep 2015, 13:25

Bummler hat geschrieben:Es ist die Absolutheit des Begriffes, die keinen Raum für menschliches Verhalten innerhalb des Unrechtssystem zulässt, wenn man den Begriff uneingeschränkt benützt.
Der Artikel ist von 2014 als Gysi noch Fraktionschef der Linken im Bundestag war. Inzwischen ist er das nicht mehr und nur noch ein einfacher Abgeordneter.

Interessant bei Tim ist, dass er einerseits froh sei, dass es in der evangelischen Kirche* beim führenden Personal keine Einheitsmeinung gibt, aber andererseits will er den Linken das nicht zugestehen: Die haben gefälligst einer Meinung zu sein!

* Am Do 3. Sep 2015, 14:58 hat Tim in diesem Thread gesagt – Zitat: Ich bin froh, in einer Kirche zu sein, in der es keine Einheitsmeinung gibt.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Di 15. Sep 2015, 14:01

Aria, erst lesen, worauf sich mein Einwand bezog.
Dann schreiben.

Kleiner Tipp.
Unter uns.

Na gut, weil Du es bist, ein kleiner Tipp:
Eule hatte geschrieben:

Die DDR war ein Unrechtsstaat. Ja, das ist bekannt und dieses wird nicht mehr bestritten.


Ist Gysi "niemand"?
Und ändert sich was, wenn er einfacher Abgeordneter ist? ("Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?")

Richtig ist allerdings: der Sympathiewert einer Partei, die aus der SED hervorgegangen ist, ist nicht übermäßig groß.
Aber ich will natürlich auch kein Spielverderber sein.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Di 15. Sep 2015, 18:14

Tim007 hat geschrieben:Aria, erst lesen, worauf sich mein Einwand bezog.
Dazu muss ich nur dich zitieren:
Tim007 hat geschrieben:Was winden wir uns heute wieder ...

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Di 15. Sep 2015, 18:53

@ Tim
Der Artikel ist jetzt nahezu 1 Jahr alt und überholt. Gregor Gysi räumt offen ein, dass es in der DDR Unrecht gegeben hat und er bezieht seine Äußerungen jetzt auf das Staatsrecht. Du musst bitte hier bedenken, dass die DDR als Staat weder von der Bundesrepublik noch von anderen Staaten anerkannt wurde. Gysi macht in seinem Artikel darauf aufmerksam, dass die Sowjetunion ebenso berechtigt sei, einen deutschen Staat zu gründen, wie dieses die Westmächte getan haben. Den Begriff des Unrechtstaates hat er jetzt auf die Staatsgründung und Staatsführung im Staats- und Völkerrecht bezogen.

Gysi ist ein großer Rhetoriker und er versteht es wirklich gut, Begriffe so umzudeuten, dass diese einen anderen Sinn erhalten.

Dass die Regierung der DDR Verbrechen an das eigene Volk begangen hat, dieses hat Gysi schon als PDS-Vorsitzender nicht bestritten.

Natürlich gibt es bei den Linken Personen, die jegliches Unrechtshandeln der Staats- und Parteiführung bestreiten, weil sonst ihr gesamtes Lebensbild in sich zusammen fällt. Geh bitte davon aus, dass selbst Gysi weiss und akzeptiert, dass die DDR ein Unrechtsstaat war, im Sinne von nicht nach den Prinzipien eines Rechtsstaates handeln der Regierung. Also von einer generellen Verharmlosung würde ich hier nicht ausgehen.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Di 15. Sep 2015, 19:59

Glaub's mir, Eule, ich kenne die Definitionsschwindeleien.

Was ist das Gegenteil von "Unrechtsstaat"?
"Rechtsstaat".
Richtig?

Wenn nicht einmal die Justiz unabhängig war, Wahlen gefälscht und Andersdenkende verfolgt wurden:
Trotzdem "Rechtsstaat"?
Oder Unrechtsstaat?

Wenn das keine Verharmlosung ist, Eule ...

Und dann Den Kommentar:
Also, warum dein so negativ unkritischer Reflex der DDR gegenüber?

Auch ein Wandel: Annäherung durch Verharmlosung.
Die nächste Generation wird von den Verbrechen nichts mehr wissen.
Dank Gysi. Und Eule.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Garfield » Di 15. Sep 2015, 23:09

@Tim

Nenne mir doch mal einen Rechtsstaat auf unserer Erde. Deutschland/EU mit den feuchten Träumen seiner Politiker, ala Vorratsdatenspeicherung, Kennzeichenscanning, megageheime Handelsabkommen, wo der Inhalt, soweit bekannt, nur negative Auswirkungen für den Verbraucher hat, der Geheimdienst Daten seiner Bürger an ausländische Geheimdienste liefert und und und?

Die USA mit Guantanamo Bay, Todesstrafe etc?

Ich kenne nicht alle politischen Systeme, aber mir ist kein Rechtsstaat auf der Erde bekannt, nur manche machen es offener und manche perfider.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Di 15. Sep 2015, 23:51

Garfield, Du weißt gar nicht, wie gut es Dir geht.

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