CHICO hat geschrieben:Ich meinte es wäre verständlich gewesen, in welchem Zusammenhang ich Anonymität ablehne. Es ging um Meinungsäußerung.
Nun ja, ihr Satz "Anonymität gehört nicht zu einer Demokratie." klang da wesentlich absoluter.
Aber selbst im oben genannten Zusammenhang kann ich Ihnen nicht zustimmen sondern würde mich klar Hannes' Aussage "Gerade für eine ehrliche, offene Diskussion kann Anonymität eine gute Voraussetzung sein." anschließen. N.B. streng genommen sind die Forenteilnehmer, die nicht unter ihrem Realnamen auftreten, nicht anonym, sondern pseudonym. Aber das nur am Rande.
Aber da das Thema des Threads ja "gereizte Stimmung" ist, möchte ich vor allem darauf hinweisen dass, empirischen Beobachtungen zu Folge, eine Klarnamenpflicht
nicht zwangsläufig zu einer zivilisierten Diskussionskultur führt. Klassisches, aber nicht einziges, Beispiel ist sicherlich Facebook. Und Hasspostings bis hin zu strafrechtlich relevanten Drohungen unter Klarnamen des Absenders sind im Internet generell keine Seltenheit - fragen sie einen beliebigen Politiker.
PS. Ich bin auch etwas erstaunt, so starke Argumente gegen die Anonymität in sozialen Medien von jemandem zu lesen, der sich qua Berufung auf Popper eigentlich als liberal positioniert - bisher kannte ich solche Forderungen primär aus konservativen und / oder autoritären Kreisen.