Tim007 hat geschrieben:Es ist etwas anderes, was tatsächlich oft dazu führt, dass Akademikerkinder Akademiker und HARTZ IV-Kinder HARTZ IV-Bezieher (oder Bürgergeld-Bezieher) werden: die Prägung durch das Elternhaus.
Das mit der "Prägung" ist durchaus richtig. Aber hier muss man dann die Frage stellen, was zuerst da war - die Henne oder das Ei?
Kinder aus einem Haushalt, der schon zum Teil in der 2. Generation auf Sozialhilfe angewiesen ist - wie sollen die denn jemals den Glauben an sich selbst entwickeln, dass die sich durch harte Arbeit eine bessere Zukunft erarbeiten können?
Diese Kinder werden schon in der Grundschule abgehängt. Das ist doch schon wissenschaftlich belegt, dass die Lehrer die Kinder von Anfang an aufgrund ihres Elternhauses in Schubladen einsortieren. Bei einem Kind aus einem armen Elternhaus gehen die Lehrer von Anfang an davon aus, dass dieses Kind es eh nicht aufs Gymnasium schafft und dieses Kind wird dann auch von den Lehrern anders behandelt und benotet.
Am Ende der Grundschule haben die Kinder schon so ein Bildungsdefizit, dass die keine Chance auf eine höhere Schule haben und die ganz wenigen, die es trotzdem schaffen, die bekommen dann auf dem Gymnasium von den Lehrern und den Mitschüler schon vermittelt, dass die da nicht hin gehören. Und wenn die sich gegen alle Widerstände trotzdem durchbeißen, kommen die in Klasse 9 an den Punkt, an dem die auch ein Elternhaus brauchen, das finanziell in der Lage ist, die noch weitere 4 Jahre durchzufüttern. Denn auch, wenn für den Schulbesuch in D-Land keine Gebühr erhoben wird - kostenlos ist der nicht. Hefte, Stifte, Klassenfahrten etc. - das Geld was im Hartz-IV-Satz dafür vorgesehen ist, reicht dafür nicht ansatzweise aus. Und wenn die Eltern selber nicht an sich und ihre Kinder glauben - wo soll denn dann eine positive Prägung herkommen?
Das Ergebnis sind Kinder, die geistig durchaus in der Lage gewesen wären, Abitur zu schaffen, die aber täglich erleben, dass die Gesellschaft und das Bildungssystem das so nicht will.
Und dann diesen Kindern die Schuld zu geben, weil die sich halt nicht richtig angestrengt haben - sorry, aber da gehe ich nicht mit.