Bummler hat geschrieben:Das entspricht in etwa dem, was ich nach der Wende glaube erlebt zu haben. Nicht nur durch die Freigabe von Pornografie Ende der 70-er und deren massenhafte Verbreitung von Pornografie per Videokassette (ab Ende der 70-er) und per Internet (ab Mitte der 90-er), sondern auch durch die privaten Fernsehsender (Mitte der 80-er) wurde dieses Frauenbild zum dominierenden Bild in der Bundesrepublik.
(Gegenüber z.B. der Frau als Mutter und Hausfrau)
Die Pornografie wurde in den 1970er Jahren nur teilweise freigegeben und später wieder eingeschränkt. Und wenn du dich fragst, warum Männer Pornografie konsumieren, kann ich dir antworten: Tagsüber sollte Ehefrau Mutter und Hausfrau sein, und nachts Hure. Das bekommen sie normalerweise nicht, also holen sie sich das von woanders her: Von echten Huren (sie haben in Deutschland ca. 1 Million Kunden täglich) und/oder durch Pornografie.
Die Frage, warum dem so ist, können wir uns sparen, weil das zu einer unendlichen Diskussion führte.
Bummler hat geschrieben:Die Diskussion darüber bzw. die Gegenreaktion war z.B mit Gründung der Emma (1977) in den 80-er Jahren angelaufen und ist seitdem auch nicht mehr abgeklungen.
Irrtum: Emma und Alice Schwarzer werden von jungen Frauen nicht mehr ernst genommen – eigentlich von niemandem mehr, außer vielleicht von den Rechten: In der jüngsten Bundestagsdiskussion über Tessa Ganserer vertrat die AfD-Fraktion die gleiche Position wie Alice Schwarzer.
1. Alle 39 Minuten wird …
2. 1,36 Millionen Stunden Videomaterial …
3. 3. 12,6 Millionen Euro Umsatz …
Was sollen diese Zahlen? Auf der Erde gibt es 8 Milliarden Menschen, also gibt es da anscheinend entsprechenden Bedarf.
4. Kinder sind im Durchschnitt elf Jahre alt, wenn sie das erste Mal einen Porno sehen
Bei Mädchen ist der Erstkontakt zu Pornografie allerdings in 60 Prozent der Fälle ungewollt, bei Jungen bis zu 37 Prozent.
Und? Du hast doch von ein paar Tagen auf Starke verwiesen, der u.a. festgestellt hat, dass Pornografie Jugend nicht schadet. Außerdem gibt es Untersuchungen, dass der erste (echte) Sex jetzt später stattfindet als noch in den 1990er Jahren, was ich als Folge des Pornokonsums deute: Die Jungs können sich bei der Pornografie durch Masturbation abreagieren und bedrängen dann Mädchen weniger. Nebeneffekt: Es gibt weniger Teenagerschwangerschaften.
5. 43 Prozent, also fast die Hälfte aller Internet-User weltweit, schauen sich Pornoseiten an
70 Prozent dieses Pornokonsums findet werktags zwischen neun und 17 Uhr statt - also während der Arbeitszeit.
Wenn das wahr ist, dann kann der Druck auf Arbeitnehmer, Normen zu schaffen bzw. ständig in Angst leben, entlassen zu werden, nicht so groß sein, wie du das immer behauptest.
6. 20 Prozent der Männer geben zu, sich auf der Arbeit Pornos anzuschauen
Frauen sind da noch zurückhaltender: 13 Prozent gestehen auch an ihrem Arbeitsplatz nach erotischen Inhalten zu suchen.
Das ist so, weil Konsum der Pornografie immer noch als etwas Schlechtes dargestellt wird – obwohl sie beinahe alle konsumieren. Besonders hoch ist der Konsum in Vatikan, was darauf hindeutet, dass unterdrückte bzw. nicht ausgelebte normale Sexualität dabei generell die treibende Kraft ist.
10. Auf Pornhub wird am meisten nach "Amateur" gesucht
Das deutet auf Hunger nach ganz normalen Sex, und nicht, wie von Pornogegnern gern gesagt wird, nach ausgefallenen Sexpraktiken.
Du hast eine Menge Daten zusammengetragen, aber anschließend falsch interpretiert, wie ich versucht habe, das hier darzustellen.