Campingliesel hat geschrieben:[Man freut sich wieder über mehr Natürlichkeit. Schamhaare sind nun mal ein natürliches Zeichen für das Erwachsenwerden und -sein.
Campingliesel, das stimmt für usnere Umgebung wohl. Und, ja: Schamhaar (welch seltsames Wort) kommt als "sekundäres Geschlechtsmerkmal" daher. Was für eine Bezeichnung.
Bei allem Respekt, da kann man Dir und anderen gerne zustimmen, doch es gibt weltweit zahlreiche Kulturen, die eine Rasur als selbstverständlich ansehen, so wir hier die meisten eben das Haar. Und einige leben nicht allzu weit entfernt. Welches Argument dann vorgetragen wird, ist im Grunde gleichgültig, Hauprtsache, die Leute fühlen sich wohl, was Attraktivität - tiefer gedacht: Sexualität - einschließt. Leider wurde aus sehr verständlichen historischen Gründen, und wird bis heute, oft aus ganz anderen Motiven, das Thema Sexualität im "Naturismus" klein gehalten. Bei uns ist die Überzeugung entstanden, dass mit Körper, Geschlechtlichkeit und Attraktivität unter Naturisten(m/w/i) ganz genau so umzugehen istm, wie bei allen anderen und deren Alltag: Nicht zu sehr betont, nicht verklemmt. Die "Natürlichkeit", die Du am Thema Haare ansprichst, kommt hier zur Geltung: Wer glaubt, sich über Befindlichkeiten nicht austuauschen zu dürfen, wird mit der Zeit verklemmt. Beginnt, das Drumherum abzulehnen. Zu bekämpfen. Das kommt immer wieder auch uns nackten als Gegenwind ins Gesicht geblasen. Nortgeilheit und Sexualneid. Andererseits wird über ein Thema wie Körperhaar so gerne geschwurbelt, weil sich kein anderes anbietet, um den eigentlichen Hintergrund auszurdrücken.
Dass das Körperhaar der Mode unterworfen ist, sehen wir an den US AmerikanerInnen. Dort sehen wir auch den Umgang mit Nacktheit: Busen zu zeigen, ist pornographisch, also müssen Sternchen her. Lächerlich darf das finden, wer mag, im Grunde ist es ebenso traurig, wie sich mit Behaarung herumschlagen zu müssen, wo es um wichtige, schöne, wenngleich nicht die alleinigen Dinge des Lebendigseins geht.
