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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von ostfriesenpaar » Do 11. Jun 2015, 13:50

Tim007 hat geschrieben:Ich bin entschieden gegen eine Legalisierung.
Die Niederlande sind in dieser Hinsicht alles andere als vorbildlich.


Wir sind nahezu ständig in unserer Freizeit in den Niederlanden.
Was uns dort immer wieder auffällt, ist der vergleichsweise viel geringere Alkohol- und Nikotinkonsum als in Deutschland.

Das ist mit Sicherheit unser subjektives Empfinden.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß der Drogenkonsum in NL wirklich höher ist, als in D.

Die Mentalität der Leute hier ist auch ohne Drogen viel entspannter und hat bestimmt nichts damit zu tun, daß Haschisch hier legal erworben werden kann.

Und wie ich kürzlich in einer Dokumentation gesehen habe, sind die meisten Kunden in den coffeeshops Deutsche.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 11. Jun 2015, 14:03

Tim007 hat geschrieben:Kennst Du das Wort "Einstiegsdroge"? Ich kenne Leute, die darüber in die Drogenmühle gerieten.
Dass Haschisch abhängig macht oder den Umstieg auf härtere Drogen vorbereitet, ist ein Märchen. Wäre dem anders, hätten es die Niederlande und manche Staaten in den USA nicht legalisiert.


Tim007 hat geschrieben:Einer jetzt nicht mehr. Der ist draufgegangen.
Einer? Ja, das ist das Verhältnis: In Deutschland sterben ca. tausend Menschen an sogenannten harten Drogen, und Zigtausende wegen Alkohol. Die Tausend sterben meistens an der Überdosis, weil der Stoff wider Erwarten weniger gestreckt war als normal, was eine Folge der Illegalität ist, und die Zigtausende sterben meistens an den Langzeitfolgen des Alkohols, weil sie davon nicht loskommen, weil Alkohol tatsächlich abhängig macht – und das lebenslang!

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Do 11. Jun 2015, 14:23

Ohne Worte:

http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... z4zwLz-3mM

Es ist zynisch, quasi so zu argumentieren: Da Alkohol schädlich ist, kommt es auf Opfer durch andere Drogen auch nicht mehr an. (Oder habe ich da was falsch mitbekommen?)

Ich kenne gleichwohl ernstzunehmende Kriminalisten, die sich für eine Freigabe von Haschisch engagieren.
Ich sehe das anders.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 11. Jun 2015, 15:10

Tim007 hat geschrieben:Es ist zynisch, quasi so zu argumentieren: Da Alkohol schädlich ist, kommt es auf Opfer durch andere Drogen auch nicht mehr an. (Oder habe ich da was falsch mitbekommen?)
Ja, das Du hast falsch verstanden.

Tim007 hat geschrieben:Ich kenne gleichwohl ernstzunehmende Kriminalisten, die sich für eine Freigabe von Haschisch engagieren.
Ich sehe das anders.
Wenn selbst die, die damit dienstlich konfrontiert werden und daher gewiss Bescheid wissen, Dich nicht zu überzeugen vermögen, ist jede weitere Diskussion mit Dir sinnlos. Danke für die Aufmerksamkeit.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von FKKFamilie » Do 11. Jun 2015, 15:14

Aria hat geschrieben:.........manche Staaten in den USA nicht legalisiert.

Mit solchen vergleichen wäre ich vorsichtig. Gerade im Bezug zu den USA.
Ich habe es vor Jahren selbst miterlebt.
Meinen Kumpel nicht in die Sportsbar lassen, weil er erst 19 Jahre alt war aber am nächsten Tag ohne Probleme in einem Waffengeschäft eine ganze Kiste voll Munition kaufen dürfen für einen "Schießausflug" in der Wüste. Welch Doppelmoral.
Die USA ist doch schon längst komplett in Drogenhand. Koks, Crack, Heroin usw......... das bekommst Du dort so einfach und überall wie bei uns Ticktack. Die Behörden haben den Kampf gegen die Drogen verloren, jetzt wird versucht durch die Legalisierung von Hasch den Drogensumpf etwas einzudämmen. Es wird gehofft, dass dadurch Menschen nicht die Illegalen, harten Drogen Konsumieren.
Bleibt abzuwarten, ob deren Rechnung aufgeht. Ich glaub da aber nicht daran. Weil die generelle Hemmschwelle für Drogenkonsum, auch harte Drogen, dort Gesellschaftlich fast bei null ist. Mindestens ein Drogenentzug im Lebenslauf stehen zu haben, ist dort nichts außergewöhnliches.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Cronewcleus » Do 11. Jun 2015, 16:44

Tim007 hat geschrieben:Weil Alkohol erlaubt ist, sollen alle Drogen erlaubt sein?
Seltsame Argumentation.

Und: Kennst Du das Wort "Einstiegsdroge"? Ich kenne Leute, die darüber in die Drogenmühle gerieten.
Einer jetzt nicht mehr. Der ist draufgegangen.


Mit dem Unwort "Einstiegsdroge" wäre ich ganz vorsichtig, da es von reaktionären CDU/CSU-lern stammt. Da könnte man ja Bier und Wein ja genauso gut dazu zählen.
Härter wäre es dann mit Likören und dann mit den restlichen, stärkeren Spirituosen.

Marijuana kann, in dem Fall in der Medizin von Nutzen sein. Wusstet ihr eigentlich dass Canabis eine schmerzlindernde bis krebsheilende Wirkung hat? Ich hab mal was darüber im Facebook gelesen.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Do 11. Jun 2015, 18:48

Aria, ich will Dir Deinen Joint ja gar nicht nehmen. Falls Du nicht schon zu benebelt sein solltest, lohnt folgende Lektüre:

http://www.zeit.de/online/2006/28/canna ... tiegsdroge

Ein interessantes Zitat daraus:
"Schwedische Forscher zeigen in einer aktuellen Veröffentlichung des Fachmagazins Neuropsychopharmacology , dass der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC), der in Cannabis enthalten ist, das Gehirn sehr wohl anfälliger für Opiate macht - und dass dies gerade für das sich entwickelnde Hirn von Teenagern Folgen hat. Maria Ellgren und ihre Kollegen vom Karolinska-Institut in Stockholm schließen das aus Versuchen an Ratten, die sich mithilfe eines ausgefeilten Trainingssystems selbst Opiate verabreichen konnten - Hebel mit der Schnauze drücken, und der Stoff floss durch eine Kanüle ins Blut. "

Und das Ergebnis: "(...) das Belohnungssystem brauchte wegen seiner veränderten Chemie deutlich mehr Drogen, bis es einen Zustand von Zufriedenheit vermitteln konnte."

D.h.: die Sucht nach harten Drogen nimmt zu.

Nur weil das Strafrecht teilweise überfordert ist, wäre eine Freigabe gerade für Jugendliche fatal.
Ich kenne übrigens auch für diese Position ernstzunehmende Strafrechtler.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 11. Jun 2015, 19:38

Dass das mit Canabis als Einstiegsdroge ein Märchen ist, scheint sich immer mehr zu bestätigen – Zitat aus Wikipedia:

Eine psychosoziale Untersuchung vom März 2015 kommt zu dem Schluss, dass die These der Einstiegsdroge eine unzulässige Vereinfachung der komplexen Vorgänge des Substanzkonsums sei und eher den Interessen bestimmter Gruppen diene. Die Hypothese solle demnach „in Rente geschickt“ werden.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von nordnackt » Do 11. Jun 2015, 20:27

Zunächst handelt es sich Cannabis (THC) in all seinen Varianten wohl regelmäßig nicht mehr um eine angeblich "weiche Droge", sind doch die Wirkstoffkonzentrationen mittlerweile auch hier durch Fortschritt viel höher, als es zu den romantisch verklärten Zeiten der 68er-Generation jemals der Fall war.

Sodann kann dahin stehen, ob Cannabis durch Illegalität oder sonst aus anderen Gründen den Einstieg in härtere Drogen beschleunigt. Hierzu wird natürlich alles vertreten und ich möchte diesen Rahmen nicht sprengen. Es reicht nämlich bereits aus, dass der regelmäßige Konsum von Cannabis zu hirnorganischen Veränderungen führt, die sich im Alltag körperlich und sozial schädlich bemerkbar machen:

In meiner Praxis habe ich beständig mit durch regelmäßigen Cannabiskonsum gescheiterten Persönlichkeiten zu tun. Durch den langjährigen Konsum haben sich beispielsweise Personlichkeitsstörungen bis hin zur Schizophrenie entwickelt oder hat sich etwa in Folge von Lethargie der Verlust von Beruf oder gar Ausbildung ergeben. Hieran würde sich auch durch Legalisierung nichts ändern.

Ich will aber nicht verschweigen, dass ich in meiner Jugend sehr wohl "mitgelaufen" bin und gelegentlich geraucht habe (so und so). Es ist also wohl auch eine jeweils persönliche Folgeerscheinung im Einzelfall, was daraus wird; Charakterfrage. Ich bin heute - Selbsteinschätzung - jedenfalls fast militanter Nichtraucher.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Zett » Do 11. Jun 2015, 21:44

Hier haben wir wieder das Phänomen, dass jeder »seine« "gute" - oder zumindest "relativ harmlose" »Droge« hat und bei jeder anderen »Droge« die schädliche Wirkung nicht hoch genug betonen kann.

Jede Form von Sucht ist schädlich! Es gibt keine Sucht, die nicht völlig zerstören kann bis hin zum Tod. Und daher ist alles, was stofflich oder nichtstofflich oft zu Missbrauch oder Sucht führt, kritisch zu sehen, ob das Arbeit ist, Musik hören, Volksdrogen wie Fernsehen, Computer, Alkohol, Nikotin und Koffein oder ob es illegale Drogen sind.

Wir sind alle Junkies - aber sehen tun wir es nur immer bei den anderen.

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