Deinen Einwand nehme ich an. Ich habe mich in der Tat auf einen wichtigen Tatbestand erst einmal begrenzt. Ich wollte so ein allgemeines Gelaber vermeiden und es bei einigen markanten Beispielen belassen. Aber auch wenn ich das Thema jetzt weiter fasse, so vermag ich deiner Sorge nicht zu folgen. Es werden zwar immer wieder Rufe laut, mehr zu regeln, weil viele Menschen mit der Freiheit der Entscheidung nicht umgerhen können und für ihr Handeln keine Verantwortung übernehmen möchten. Vieles, was du als ein Rückschritt in die alte Zeit verstehst, ist der untaugliche Versuch Sachverhalte so zu konkretisieren, so dass eine klare Verhaltensnorm daraus erkennbar ist.Die Gesellschaft wird wieder konservativer, regelfreudiger. Und das in allen Bereichen des Lebens.
Das Problem der Freiheit ist, alle Menschen wollen frei sein, wenige snd jedoch bereit, hierfür auch die persönliche Verantwortung zu übernehmen.
Unsere Gesellschaft ist sehr liberal geworden. Und das ist gut so. Aber eine liberaler Gesellschaft mit relativ offenen Regeln verlangt von ihren Mitgliedern, dass diese ihr eigenes Handeln selbst hinterfragen und in einem größeren Sinnzusammenhang stellen. Gemeinnutz geht vor Eigennutz! Mit der Umsetzung dieser einfachen Regel sind viele Mitbürger schlicht überfordert. Sie wünschen sich, dass genau festgelegt wird, wo sie und die anderen auf etwas verzichten müssen. Und diese Forderung kleiden sie mit dem Slogen der "Gerechtigkeit". Aber wie will ich einen so unbestimmten Begriff wie der der Gerechtigkedit in eine Regel fassen, ohne zugledich damit eine Ungerechtigkeit zu schaffen?
Deine Beispiele sind, und die Echtheit dieser deiner Beispiele nehme ich dir ab, denn ich kann ähnliche aufführen, entweder eine Reflexbewegung gegen eine Liberalisierung und/oder eine Konkretisierung eines Sachverhaltes. Eine echte Trendwende zu einer früheren Zeit vermag ich daraus noch nicht zu erkennen. Ich halte die Liberalisierung für nicht mehr umkehrbar.