von Hans H. » So 6. Jun 2021, 15:52
Ein Kritikpunkt ist zwar richtig: Wir haben eine schlechte Datenlage und dadurch eine gewisse Fehlerquote. Die Medizinstatistiker, di u.a. hinter dem ZDF-Beitrag stehen, insbesondere Prof. Gerd Antes sagen klar dazu, dass dies wesentlich an der Föderalismusstruktur liegt und in den Ländern Großbritannien, Australien und Neuseeland zum Beispiel wesentlich zuverlässigere Datenlagen vorliegen.
Ist nun in diesen Ländern die Pandemie harmloser gelaufen, so dass es berechtigt wäre, diese Hinweise auf Fehler jetzt von den Leugnern der Corona-Gefahren hoch zu spielen und damit uns weismachen zu wollen, es gäbe gar nicht so viele Coronatote?
Das ist nichts weiter, als die Ausnutzung von Schlagzeilen für die eigene demagogische Wahrheitsverfälschung und angeblichen Belege für die alternativen Fakten. Manche Leute fallen ja leider darauf rein, aber das ist nichts anderes, als der verlogene Versuch hier die gesamte Wissenschaft und die Politik als angebliche Erfinder von nicht vorhandenen Gefahren hinzustellen.
Und wenn es durch die Fehler bei uns ein paar Hundert weniger waren, was ändert das an der Situation der 89000 Coronatoten in der Statistik? Meinetwegen könnt Ihr auch die 10% abziehen, die nach bisherigen Erkenntnissen zwar mit Corona gestorben wären, aber auch sonst nicht mehr länger als 4 Wochen ihre Vorerkrankung überlebt hätten. Das wären dann 9000 weniger in der Statistik und noch ein paar hundert weniger, die erst ein paar Wochen nach der Erkrankung gestorben sind - übrigens aus medizinischer Sicht in mindestens der Hälfte dieser Fälle auf jeden Fall noch an Corona-Folgen, nämlich der starken Schädigung des Lungengewebes mit der Folge der Überlastung des Herzens. Das kann zum Infarkt oder zur Insuffizienz führen, ist dann aber auch 10 Wochen nach Corona noch eine direkte Folge der Krankheit. Diesen Punkt, den behandelnde Ärzte sehr gut erkennen, haben die Statistiker bei ihrer Kritik zu wenig im Fokus gehabt.
Jedenfalls können wir nach Abzug aller dieser möglichen Fehler in den Daten auf 75000 bis 80000 kommen, keinesfalls niedriger, denn die mögliche Quote dieser Fehler ist nicht größer. Ist das dann eine so kleine Zahl, dass man davon sprechen könnte, das sei ja alles ungefährlich?
Und wenn man nun solche Nachrichten, wie hier zitiert von Verkehrsunfällen auch noch an die große Glocke hängt, weil es mal einen Fall gegeben hat, bei dem nach einem Unfall Corona festgestellt wurde, dann erkennt man klar, wie solche extrem tendenziöse Lügen-Nachrichten erstellt werden. Da werden ganz seltene Fehler hochgespielt und so getan, als sei das die Mehrheit unter den 89000 in der Statistik. Wie blöd muss man denn sein, um so etwas zu glauben und uns hier noch vorzugaukeln?