Jessica Lange hat geschrieben: Ich glaube, ich spreche für uns beide, wenn ich sage, dass wir die gemeinsame Zeit vor der Kamera sehr genossen haben.
Das ist unerhört, wenn Arbeit Spaß macht. Tss, tsss.
Aber mir scheint schon, dass es natürlich auch am Team liegt und am Regisseur, ob Nacktszenen ein Problem für junge Schauspielerinnen sind oder nicht. Allerdings hatte ich immer die Illusion, dass Schaupieler das spielen müssen, was sie sollen und wer das nicht kann, der soll nicht schauspielern. Und wenn eine Schauspielerin ein Problem damit hat vor dem Team nackt zu sein, oder ihre Nacktheit vor dem Publikum als diskriminierend empfindet, dann hat sie eigentlich noch nicht begriffen das sie nur ihre Rolle "spielt" und nicht sie selbst ist.
Die andere Sache ist die, wie Regisseure und Produzenten so eine Nacktszene sehen, ob sie sich der Kunst verpflichtet sehen oder dem Kommerz. Und wenn es hysterischen Moralisten gelingt Empörung zu generieren, dann kann so eine Szene natürlich ein Schuss ins Knie sein. Monetär. Da gilt es abzuwägen. Vor allem vor dem Hintergrund das junge Schauspielrinnen oftmals sexuell missbraucht wurden, was uns wieder an den falsch bewerteten Kontext von Nacktheit und Sexualität erinnert, der nun wieder für uns existenziell ist.
Es ist m.E. also festzuhalten, dass Nacktheit im Fernsehen deshalb verschwindet, weil sie mit Sexualität verbunden wird.
Was an sich ja noch kein Problem wäre, wenn Sexualität nicht mit Missbrauch verbunden würde. Also die Gewalt gegen junge Frauen in der Vergangenheit, verhindert den entspannten Umgang mit Sexualität einerseits und in deren Anhang der entspannte Umgang mit harmloser Nacktheit.
Es bleibt mir nur noch übrig zu sagen, dass diese Gewalt in der Vergangenheit aus einem Machtgefüge resultierte, dass monetär begründet war. Also das Leute mit Geld, Macht missbrauchen
konnten.
Was nach wie vor ein gesellschaftliches Problem ist, also nicht gelöst wurde.