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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » So 24. Mai 2015, 21:09

Es erscheint mühsam, sich durch diesen, mittlerweile über 50 Seiten umfassenden Thread zu arbeiten (mit den Beiträgen zu diesem Thema im alten Forum).
Ich vertrete ebenfalls wie Aria die Ansicht, dass wir einer neuen Epoche der Prüderie entgegen schreiten. Sex und Pornografie ist zwar noch immer allgegenwärtig; im Alltag hingegen wird „zu Markte getragener“ Sex aber immer verpönter. Hier einmal der Versuch einer Aufzählung, die auf eine zunehmende Prüderie in unserer Gesellschaft hindeuten:
- zunehmender Wegfall von FKK-Badezeiten in öffentlichen Schwimmbädern
- Erweiterung von Frauentagen in öffentlichen Saunen zu Lasten der Gemeinschaftssauna
- Einführung von Textiltagen in Saunen
- Zunehmende Verhüllung in den Saunen auch beim Schwitzen
- Bikinis werden in Schwimmbädern immer seltener getragen, umso mehr dafür Badeanzüge und Tankinis.
- Im Gegensatz zu den 1970er und 1980er Jahren sind Bikinis und Badeanzüge heute fast ausnahmslos mit so genannten Cups ausgestattet, die das Abzeichnen oder gar Durchscheinen der Brustwarzen verhindern sollen. Hohe Beinausschnitte werden langsam zum Tabu. Der heute moderne Badeanzug könnte in den 1940er Jahren entworfen worden sein.
- Männerbadehosen: Die klassische Slipform gilt als obzön. Getragen wird heute eine Schlabbershorts, die von einer normalen Shorts für die Straße nicht zu unterscheiden ist. Wichtig: Das Geschlechtsteil darf sich nicht unter der Hose abzeichnen (bei Slip unvermeidlich)
- BH: Bis in die 1990er Jahre war es für Frauen kein Problem, keinen BH zu tragen. Es galt als schick und modern, zu zeigen, was Frau hat, Es wackelte und schlabberte unter T-Shirts und teils transparentenTops, dass es für uns Männer (nicht immer) eine Freude war. Und heute? Kein BH ist ein absolutes No-Go, zumindest unter Tops und T-Shirts. Da sieht man dann auf der Strasse Frauen mit einem Top, unter dem der BH zur Hälfte herausschaut, die Träger sowieso. Bescheuert.
- Dresscode in Arbeitsstätten und Schulen: Es gibt kaum noch eine größere Behörde, an der es nicht einen s.g. Dresscode gibt, an dem sich alle Arbeitnehmer zu halten haben. So ist es in vielen Behörden beispielsweise den weiblichen Mitarbeiterinnen in Abteilungen mit Publikumsverkehr untersagt, Tops mit Spagettiträgern zu tragen oder es wird eine Mindestrocklänge vorgeschrieben. Auch das Tragen von allzu sportlicher Kleidung wird im Berufsleben zunehmend eingeschränkt. Seriosität ist gefragt.
- In der freien Wirtschaft treibt der Dresscode reinste Blüten. Eine Freundin unserer Familie arbeitet als Sekretärin in einem bekannten Industrieunternehmen. Verpflichtend ist für sie das Tragen eines Kostüms und das Rasieren der Beine bis zum Rockansatz. Beinbehaarung bei Frauen ist da ein absolutes Tabu! Diese Bestimmung gibt es übrigens in nicht wenigen Großbetrieben der freien Wirtschaft für weibliche Angestellte, insbesondere in gehobenen Positionen.
- Die neueste Entwicklung: Der Dresscode an Schulen. Das von mir genannte Beispiel einer Würzburger Schule ist nicht das einzige. Das Thema Schulkleidung (Schuluniform) scheint auch wieder aufzuleben.

Ich denke, dass meine Aufzählung, die auf eine zunehmende Prüderie in unserer Gesellschaft hindeuten noch lange nicht vollständig ist.
Wenn man sich die Häufung dieser, wie soll ich sagen, geschlechtsfeindlichen? Haltung in unserer Gesellschaft anschaut denke ich nicht, dass das eine Modeerscheinung ist. Überall in der Öffentlichkeit wird deutlich, dass das Zeigen von Geschlechtsmerkmalen tabu ist.
Ausnahmen gab und gibt es natürlich immer, auch heute. Wenn ich an die Leggings tragenden Mädchen und junge Frauen denke, wobei der Stoff nicht selten einen freien Durchblick gewährt könnte man meinen, dass die Mode eher freizügiger wird. Aber wie gesagt, das sind die Ausnahmen. Der Trend geht in genau die entgegengesetzte Richtung. Gerade an Orten, wo ohnehin wenig bis gar nichts getragen wird geht es heute so züchtig zu wie vor fünfzig Jahren.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Mo 25. Mai 2015, 01:37

@ Friedjof
Arias Sorge der Rückentwicklung unserer Gesellschaft zur Prüderie orientiert sich nicht an modische Erscheinungen. Aria nutzt Beispie, die auf eine innere Einstellung der Menschen zeigen. Um die These von Aria belegen zu können, musst du das gesamtgesellschaftliche Umfeld und die technischen Möglichkeiten sehen. Ebenso wie Aria hast du dieses jedoch nicht im Blickfeld und daher geht dein Schluss fehl. Du musst also nicht nur sehen, wo verändert sich etwas, sondern auch, warum verändert sich dieses.

Den von Aria befürchteten gesellschaftlichen Wandel in die Prüdedrie der 50ger/60ger Jahre des vergangenen Jahrhunderts sehe ich nicht. Ich sehe lediglich eine sehr starke Verunsicherung der Menschen wegen der neuen Medien, der Nutzung der neuen Medien und der Unmöglichkeit, Nachrichten aus den neuen Medien entfernen zu können. Aber dieses ist eben ein Problem, welches sich nicht mit der Sorge von Aria deckt.

Aria hat dieses Problem leider noch nicht auf ihrem Schirm. Entweder sieht sie dieses Problem nicht oder sie unterschätzt dieses. Dir kann ich auch nur raten, das Problem der neuen Medien in der Betrachtung mit einzubeziehen, um nicht zu einem Fehlschluss zu kommen.

Das was Aria beobachtet und berichtet ist ebenso richtig, wie das, was du anführst. Nur eueren Schluss, den ihr daraus zieht, der geht fehl.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Zett » Mo 25. Mai 2015, 10:31

@ Friedjof
Es gibt ja auch den Slogan: Unsere Gesellschaft ist "oversexed but underfucked", sprich: medial mit Sexuellem zugeschüttet, real aber mit zunehmenden Sexualproblemen. Anschauung prägend sind in erster Linie die Massenmedien. Sie (bzw. deren Herren) sind die zentrale Ursache der von Dir schön aufgelisteten Veränderungen. Hinzu kommt wahrscheinlich ein ohnehin ständiger Wechsel, weil Kinder dazu neigen, den Ansichten der früheren Generation entgegenzustehen. Massenmedien bedienen also zum einen die Ansichten ihrer Konsumenten, tragen aber auch entscheidend zu deren Änderung bei (Es heißt ja auch: "Wir bilden Ihnen unsere Meinung" oder so ähnlich).

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Garfield » Mo 25. Mai 2015, 10:32

Friedjof hat geschrieben:- Im Gegensatz zu den 1970er und 1980er Jahren sind Bikinis und Badeanzüge heute fast ausnahmslos mit so genannten Cups ausgestattet, die das Abzeichnen oder gar Durchscheinen der Brustwarzen verhindern sollen. Hohe Beinausschnitte werden langsam zum Tabu. Der heute moderne Badeanzug könnte in den 1940er Jahren entworfen worden sein.
- Männerbadehosen: Die klassische Slipform gilt als obzön. Getragen wird heute eine Schlabbershorts, die von einer normalen Shorts für die Straße nicht zu unterscheiden ist. Wichtig: Das Geschlechtsteil darf sich nicht unter der Hose abzeichnen (bei Slip unvermeidlich)
Das sind aber auch die Industrie und die Designer schuld, weil die Leute kaufen das, wovon die Mode- und Medienindustrie behauptet, daß es jetzt modern ist. Zuerst kaufen es die die der Industrie hörig sind, dann sieht man den Stil immer öfter und dann kauft es bald fast jeder. Die ganzen Moden entstehen größtenteils nicht weil es den Leuten vom ersten Tag an, wenn es auf den Markt kommt, gefällt, sondern weil es von der Industrie vorgegeben/durchgedrückt wird. Man kann es auch als Gehirnwäsche bezeichnen.
Friedjof hat geschrieben: Da sieht man dann auf der Strasse Frauen mit einem Top, unter dem der BH zur Hälfte herausschaut, die Träger sowieso. Bescheuert.
Das hasse ich auch, ein trägerloses Oberteil und dann gehen die BH-Träger dick über die Schultern, am besten noch in schwarz oder weiß anstatt transparent. Das gleiche bei Spaghettiträgern und breiten BH-Trägern. Wenn die Frauen meinen einen BH anziehen zu müssen, dann sollten die unter solchen Oberteilen einen trägerlosen BH anziehen. Alles andere sieht ekelhaft aus.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mo 25. Mai 2015, 13:20

Eule hat geschrieben:Es wird immer einzelne Menschen, Schulen oder Veröffentlichungen geben, die eine sittliche Gefährdung bei "zuviel Freizügigkeit" sehen. Nur diese Einzelmeinungen sind noch nicht dazu geeignet, einen Wandel im gesellschaftlichen Denken und Handeln belegen zu können.
Ja, dass das nur Einzelmeinungen sind, das behauptest Du immer wieder, aber Fakt ist, dass diese Einzelmeinungen in der Summe ein Bild ergeben, das dem entspricht, was ich sage: Es ist ein gesellschaftlicher Wandel im Gange, der wieder zur mehr Prüderie führt bzw. führen wird.


Eule hat geschrieben:Die Zeiten des Umbruches gebaren immer wieder den Wunsch nach der vergangenen "ordentlichen" Zeit, aber dieser Rückschritt trat niemals ein.
Diese Behauptung ist falsch – und Du weißt das. Wir haben diese Diskussion schon gehabt, Eule, aber weil Du nicht locker lässt, hier noch einmal Beispiele aus der Historie:

Europa war schon einmal sehr frei: Als sie sich vom Joch der christlichen Kirchen befreite, die bis dahin das Sagen in moralischen Frage hatte. Das war die Zeit der Aufklärung.

Doch diese Zeit dauerte nicht lange: Die Freiheit wurde aufs Neue mit alter, bisweilen noch rigoroseren Moral ersetzt – man nannte es hinterher das viktorianisches Zeitalter. Die Befreiung daraus dauerte lange, u.a. auch durch eine Bewegung, die sich später FKK nannte.

Danach kam wieder die Reaktion der 30er- bis 50er-Jahre, deren Moral durch die sogenannte sexuelle Revolution weggefegt wurde. Für ca. 20 Jahre schien alles möglich, doch seit der Mitte der 80er Jahre (Parole: geistig-moralische Wende) geht es wieder zurück, langsam zwar, dafür aber stetig. Das ist sowohl an der veränderten Sicht auf die reale Nacktheit - und damit auch auf FKK – zu sehen, als auch an der Gesetzgebung.


Eule hat geschrieben:Den von Aria befürchteten gesellschaftlichen Wandel in die Prüdedrie der 50ger/60ger Jahre des vergangenen Jahrhunderts sehe ich nicht. Ich sehe lediglich eine sehr starke Verunsicherung der Menschen wegen der neuen Medien, der Nutzung der neuen Medien und der Unmöglichkeit, Nachrichten aus den neuen Medien entfernen zu können.
Auch das ist falsch, Eule, denn dieser Wandel setzte ein als es die sogenannten neuen Medien noch nicht gab. Campingliesel hat im alten Forum mal berichtet, dass es 1998 in Kroatien nicht mehr opportun war (es gab am Eingang entsprechenden Schilder), im Supermarkt des FKK-Campingplatzes nackt einzukaufen. Sie hat sich darüber gewundert, denn in den 70er-Jahren wäre das im gleichen Camp noch selbstverständlich gewesen. Und 1998 gab es auf dem Markt noch keine Handys mit Kamerafunktion, und im Internet, das zudem ziemlich langsam war, auch keine sozialen Netzwerke alla Facebook.

Zett hat geschrieben:@ Friedjof
[…]
Anschauung prägend sind in erster Linie die Massenmedien. Sie (bzw. deren Herren) sind die zentrale Ursache der von Dir schön aufgelisteten Veränderungen.
Das ist ein Märchen, denn die Massenmedien bringen genau das, was die Masse sehen und lesen will, sonst würden sie Käufer verlieren und keine Massenmedien mehr sein. Will sagen: Es gibt keine imaginären Herren, die bestimmen, wohin die Reise geht, sondern die Konsumenten der Medienerzeugnisse bestimmen, was diese bringen sollen. Es gibt jedes Jahr fast unzählige Versuche irgendeine neue Zeitschrift oder eine neue Sendung auf dem Markt zu platzieren, aber die meisten werden nach 3 oder 4 Nummern eingestellt. Nur 1 oder 2 bleiben bestehen, weil sie zufällig den Zeitgeist getroffen haben.


Zett hat geschrieben: Hinzu kommt wahrscheinlich ein ohnehin ständiger Wechsel, weil Kinder dazu neigen, den Ansichten der früheren Generation entgegenzustehen.
Das trifft die Sache schon eher: Es sind die neuen Generationen, die den Zeitgeist bestimmen. Konkret auf die FKK bezogen: Waren die älteren Generationen prüde, war das die Jugend nicht – und umgekehrt.


Garfield hat geschrieben:Das sind aber auch die Industrie und die Designer schuld, weil die Leute kaufen das, wovon die Mode- und Medienindustrie behauptet, daß es jetzt modern ist.
Nein, wäre dem so, dann wäre es ein Leichtes, Mode zu kreieren und zu verkaufen. Aber Fakt ist, dass niemand weiß, was nächstes Jahr modern sein wird. Industrie beschäftigt zwar extra Leute, die das Jungvolk und deren Trends beobachten, aber da ist mehr Kaffeesatzleserei drin als Handfestes bzw. Brauchbares. Die Kunst ist lediglich, auf einen schon deutlich sichtbaren Trend zu springen und so schnell wie möglich das Neue zu produzieren und auf den Markt zu werfen.


Friedjof hat geschrieben:Wenn man sich die Häufung dieser, wie soll ich sagen, geschlechtsfeindlichen? Haltung in unserer Gesellschaft anschaut denke ich nicht, dass das eine Modeerscheinung ist.
Das denke ich auch. Wir Menschen neigen dazu, möglicherweise negative Entwicklungen in der Gesellschaft anderen zuzuschreiben. Auch im viktorianischen Zeitalter hat man den (damaligen) Medien die Schuld für den moralischen „Verfall“ in der zurückliegenden Epoche des Libertinismus und der Aufklärung gegeben, und als Konsequenz darauf alles zensiert, was irgendwie Sexuelles enthielt: Man zensierte sogar die Bibel und Frauen haben plötzlich keinen Hintern mehr gehabt, sondern nur noch den verlängerten Rücken. Sogar in den wissenschaftlichen Werken wurden sexuellen Sachen nur in lateinischer Sprache beschrieben, um die gewöhnliche Leser nicht zu verderben.

Im Übrigen freut es mich, dass wir in dieser Angelegenheit einer Meinung sind.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Zett » Mo 25. Mai 2015, 14:30

Aria hat geschrieben:Es gibt keine imaginären Herren, die bestimmen, wohin die Reise geht

Von imaginären Herren habe ich auch nicht gesprochen, die Herren (und deren sie beherrschenden Damen) sind sehr reell. Man muss schon - neben keinerlei Ahnung von Psychologie und Soziologie - sehr naiv sein, um zu glauben, die Massenmedien hätten keinen Einfluss auf die Meinungen der Menschen, sprich der neoliberalen Ideologie vom "mündigen" Bürger voll auf den Leim gegangen sein.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mo 25. Mai 2015, 14:45

Zett hat geschrieben:Man muss schon - neben keinerlei Ahnung von Psychologie und Soziologie - sehr naiv sein, um zu glauben, die Massenmedien hätten keinen Einfluss auf die Meinungen der Menschen, sprich der neoliberalen Ideologie vom "mündigen" Bürger voll auf den Leim gegangen sein.
Natürlich haben Massenmedien auch Einfluss. Aber auch sie können nicht gegen den Zeitgeist anschreiben - und das war mein Argument.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Garfield » Mo 25. Mai 2015, 17:18

Aria hat geschrieben:Nein, wäre dem so, dann wäre es ein Leichtes, Mode zu kreieren und zu verkaufen. Aber Fakt ist, dass niemand weiß, was nächstes Jahr modern sein wird. Industrie beschäftigt zwar extra Leute, die das Jungvolk und deren Trends beobachten, aber da ist mehr Kaffeesatzleserei drin als Handfestes bzw. Brauchbares. Die Kunst ist lediglich, auf einen schon deutlich sichtbaren Trend zu springen und so schnell wie möglich das Neue zu produzieren und auf den Markt zu werfen.

Die Modemessen sind ein halbes Jahr bevor die Saison für die Mode beginnt die verkauft werden soll, also wird mindestens ein Jahr bevor die Mode verkauft wird an dieser gearbeitet. Wenn alles nur Kaffeesatzleserei ist, warum sieht man dann in 90% der Fälle, daß was in den Medien als Mode der nächsten ***saison angekündigt wird in der betreffenden Saison auf der Straße? Natürlich spreche ich nicht von den Haute Couture Schauen, das kann sowieso keiner Anziehen.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mo 25. Mai 2015, 23:55

Garfield hat geschrieben: Wenn alles nur Kaffeesatzleserei ist, warum sieht man dann in 90% der Fälle, daß was in den Medien als Mode der nächsten ***saison angekündigt wird in der betreffenden Saison auf der Straße?
Auf der Straße sind die Kleider zu sehen, die Menschen gekauft haben – die, die sie nicht gekauft haben, die bleiben in den Lagern der Fabriken und werden, bevor für die neue Saison produziert wird, für sehr geringe Geldbeträge abgestoßen oder vernichtet.

Das macht im Augenblick zwar weh, aber die Gewinnmargen in der Bekleidungsindustrie sind so enorm, dass das verkraftet wird – natürlich nicht auf Dauer. Zur Not gibt es auch die sog. Outlets, in denen Markenware preiswert angeboten wird, die in den normalen Läden nicht verkauft bzw. nicht in der erwarteten Menge verkauft worden ist.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Schnubbel » Di 26. Mai 2015, 11:45

Es bleibt bei ALLEM, was sich in diesem Zusammenhang verändert, IMMER eine Wahlmöglichkeit - JA oder NEIN zu sagen! Mache ich mit, oder mache ich nicht mit!
Eine Gesellschaft verändert sich permanent. Es wird "erneuert", es wird etwas "erweitert", es fällt etwas ganz weg und es wiederholt sich auch einiges in losen Rhythmen - von vielen Einflüssen abhängig, Menschen wie Entwicklungen.
Die Modebranche ist ein ständiger "Pool" von Wiederholungen - bei der Unterwäsche beginnend bis zur dicken Pelzmütze und dem dazu passenden Schuhwerk ;-) Auch modebedingte Accessoires verändern sich permanent - Sonnenbrillen, Schmuck, und und und!
Wer mitmacht, ist "en vogue"? Wer sich nicht beteiligt, ist dann "out"? Es liegt an jeder/m Einzelnen selbst, in welche Richtung sich entschieden wird.
Denn - "Nicht was Du (äußerlich) darstellt/bist, ist, was Dich ehrt - wie Du bist, bestimmt Deinen/den Wert!"

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