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USA: 50000 Dollar für Oben-Ohne-Frisbee-Spielen

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USA: 50000 Dollar für Oben-Ohne-Frisbee-Spielen

Beitrag von Calcit » Do 9. Jan 2020, 21:55

Auch wenn Ohrenspitzennacktheit und Ähnliches hier nur als Nebenthema gilt, ist ein Bericht aus den USA interessant, wo selbst ansatzweise Nacktheit vielerorts bekämpft wird, was mit dem auch von dort herüberwehenden Zeitgeist hier zu Verschlechterungen für die noch Nackteren führt.

Eine 20-jährige, K[...], hat sich Ärger eingehandelt dadurch, daß sie an einem heißen Septembertag 2019 mit ihrem Verlobten auf dessen Grundstück vor seinem Haus Frisbee spielte. Der Verlobte war temperaturbedingt oben-ohne, sie war für Gleichberechtigung, glaubte an den Rechtsstaat und schloß sich seinem Bekleidungszustand an. Da hatte sie nicht den alten Spruch bedacht "quod licet jovis non licet bovis", oder abgewandelt, was der Stier darf, darf die Kuh noch lange nicht (klar doch bei der allseits bekannten Tetrakinipflicht für Kühe). Die Polizei kam einige Stunden später, es hätte Beschwerden gegeben, Nachbarn hätten das eklig gefunden, und das übliche Kinderargument war auch dabei. Sie erhielt eine Vorladung mit der Aussicht auf eine streßverursachende Verurteilung als Sexualstraftäterin, was ihren Traum als künftige Lehrerin hätte platzen lassen. Ort des Geschehens war eine Stadt nördlich von Denver, Colorado, zufälligerweise mit dem Namen Loveland.

Ihr kühner Glauben an den Rechtsstaat beruhte auf einem Urteil das bereits im Februar 2019 von einem höheren Berufungsgericht, Tenth Circuit Court of Appeals, in der nördlich angrenzenden Nachbarstadt Fort Collins ergangen war. Demzufolge sind lokale Oben-Ohne-Verbote verfassungswidrig, wobei das Urteil nicht nur Colorado abdeckt, sondern auch noch die Bundesstaaten Oklahoma, Kansas, New Mexico, Wyoming und Utah. Zwei Aktivistinnen der Bewegung "Free the Nipple" waren sauer darüber, daß in der Stadt Fort Collins bis dahin jemand, das Pech habend weiblich zu sein, ab dem 10. Geburtstag als Sexmonster in die Datenbanken eingetragen werden konnte, wenn sie sogar auf privatem Grund nicht ausschließen konnte, daß ihr Oben-Ohne-Zustand von einem Mitglied der Öffentlichkeit bemerkt werden könnte. Nach Rechtskosten für die Gemeinde in Höhe von 322000 Dollar (120000 Dollar für eigene Verteidigung, 202000 Dollar für die Klägerseite) gab diese schließlich im September 2019 auf gegen das Urteil vorzugehen.

Nachdem die Frisbeespielerin von Loveland Kontakt aufgenommen hatte mit den Anwälten der Aktivistinnen von Fort Collins und die Stadt Loveland bei der eigenen Versicherung nachgefragt hatte, kamen die Gemeindeoberen zum Schluß, nicht ebenfalls eine Verschwendung öffentlicher Gelder zu riskieren, die Sache wurde beendet und die Frisbeespielerin erhielt 50000 Dollar, vermutlich für ihre Rechtskosten oder als Schmerzensgeld für rechtswidrige Verfolgung.

Nachzulesen ist das bei:
https://www.bbc.com/news/world-us-canada-50592811 (20200108, Does the US have a problem with topless women?)

Daraus einige Links:
Fort Collins Council, 20190917 hat geschrieben: ... BACKGROUND / DISCUSSION ... The state statute on public indecency remains in effect. It prohibits exposure of the female breast in a public place where it may be viewed by members of the public, but only if it is done with intent to arouse or to satisfy the sexual desire of any person.
s. Link "decided to give up its fight" in obigem BBC-Artikel bzw. AGENDA-ITEM_SEP-17-2019_ITEM_04.pdf
Damit sollte dem Justizapparat dieser Giftzahn gezogen sein. Abzuwarten ist aber, wieweit sich die anderen behördlichen Stellen dieser 6 Bundesstaaten an das Urteil halten, die Polizei von Oklahoma will es weiter ignorieren und örtliche Bestimmungen durchsetzen.

Schon im Februar 2017 hatte ein unteres Gericht das Oben-Ohne Verbot als Verstoß gegen 14th Amendment der Verfassung eingestuft, da es nur Frauen betrifft, siehe:
https://en.wikipedia.org/wiki/Fourteent ... nstitution
Das Urteil wurde dann Februar 2019 vom Berufungsgericht bestätigt mit Stimmenverhältnis 2/1 und einer der beiden Mehrheitsrichter äußerte:
Coloradoan, 20190906, hat geschrieben:... “We’re left, as the district court was, to suspect that the City’s professed interest in protecting children derives not from any morphological differences between men’s and women’s breasts but from negative stereotypes depicting women’s breasts, but not men’s breasts, as sex objects,” Judge Gregory Phillips wrote in the majority opinion. ...
https://eu.coloradoan.com/story/news/20 ... 200123001/ (Fort Collins erases topless ban that inspired 'Free the Nipple' lawsuit)

Interessant ist die Sichtweise einer Professorin in dem BBC-Artikel, in dem sie ihre historische Einstufung darlegt und auch die Meinung der Frisbeespielerin:
BBC, 20200108, hat geschrieben: ... Professor Amy Werbel is the author of Lust on Trial, a book which delves into the history of American obscenity. She says America's opposition to female nudity is rooted in "evangelical Christian opposition to the display of the body that goes back to the arrival of the Puritans in New England. They brought with them a very particular reading of the Old Testament story of Adam and Eve. And when Adam and Eve come into the world of knowledge, the first thing they realise about themselves is their nakedness, and they fashion aprons to cover themselves. It's a pivotal moment in which you recognise the shame of nudity. And that has lingered." Werbel says in this particular theological thinking, in place when America's laws were enshrined, argue [who?] that it's the female body "which holds the responsibility for the fall of humankind".

K[...] remains astounded by what happened to her in Loveland, saying that in some states with legal nudity, people "won't bother you" but in states out west and in America's so-called Bible Belt, "it's like it's a crime against God if someone see you topless. This isn't about feminism; this is about equality. I do think Americans are afraid of nudity, especially when it comes to women's bodies because many have that argument in their head that every little bit of a woman's body is for sex. But that's not the case."
https://www.bbc.com/news/world-us-canada-50592811

Das erwähnte Buch der an der State University of New York tätigen Professorin gibt Einblick in die historischen Fundamente: Lust on Trial / Censorship and the Rise of American Obscenity in the Age of Anthony Comstock / Amy Werbel / Columbia University Press / Pub Date: April 2018 / ISBN: 9780231175227 / 408 Pages / Format: Hardcover / List Price: $35.00, £30.00
http://cup.columbia.edu/book/lust-on-tr ... 0231175227
und: http://www.lustontrial.com/
Die Autorin ist auch sonst ein sympathischer Querkopf, so hat sie vor einigen Jahren Vorlesungen in China gehalten u.a. über Zensur.

Wenn man schon beim Lesen ist, hier noch eine Charakterisierung des berüchtigten Anthony Comstock, der als frommer Zensor 1873-1915 wütete und dabei 15 Tonnen Bücher verbrennen und über 100 Tonnen Druckplatten und fast 4 Millionen Bilder vernichten ließ. 4000 Verhaftungen und 15 von ihm bewirkte Selbstmorde waren weitere Erfolgserlebnisse für ihn. Mit der für Geburtenkontrolle berühmten Margaret Sanger geriet er natürlich auch aneinander, siehe:
https://en.wikipedia.org/wiki/Anthony_Comstock
https://en.wikipedia.org/wiki/Margaret_Sanger

Erwähnt sei auch etwas, das für die mehr als Ohrspitzennackten bedeutsam ist. Die Präsidentin der amerikanischen Vereinsnackten, organisiert im AANR, erwähnt, daß mehr amerikanische Nackte sich vor Gericht wehren als früher, und dann kommt die beeindruckende Aussage als Bildunterschrift, daß der AANR beabsichtigt, das Recht auf Nacktheit zu unterstützen an Stellen wo diese legal ist:
BBC, 20200108, hat geschrieben: ... Kathryn Watzel, president of the American Association of Nude Recreation (AANR), says more people are now fighting in courts for their legal right to nudity than before. "In the past, a lot of these attempts were quieter and discreet and people wouldn't take it to court but now it's a different case," she says. "Things change, attitudes change. Remember just 20 years ago breastfeeding in public was a no-no in many people's eyes." [Bildunterschrift:] Kathryn J Watzel says the AANR will support people's right to be naked in places where it is legal ...
https://www.bbc.com/news/world-us-canada-50592811

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Re: USA: 50000 Dollar für Oben-Ohne-Frisbee-Spielen

Beitrag von Aria » Fr 10. Jan 2020, 15:53

Danke, Calcit, für diesen Ausschnitt aus der USA-Wirklichkeit heute. Viele Amerikaner befinden sich offensichtlich immer noch im 19. Jahrhundert – Zitat aus dem von dir zitierten Artikel:

… in Amerikas so genanntem Bibelgürtel "ist es ein Verbrechen gegen Gott, wenn dich jemand oben ohne sieht.“

Mit jemand ist hier natürlich ausschließlich Frau gemeint, die Verführerin des Mannes seit Adam und Eva. :D

 
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Re: USA: 50000 Dollar für Oben-Ohne-Frisbee-Spielen

Beitrag von PundV » Fr 10. Jan 2020, 16:52

Natürlich finde ich, als FKKler, mehr Nacktheit besser als weniger. Aber das Gleichberechtigungsargument ist aus zwei Gründen falsch. Erstens, weibliche Brüste sind nicht durch das Patriarchat oder wie auch immer sexualisiert worden, sondern sind so von Natur aus. Sie sind schließlich sekundäre Geschlechtsmerkmale. (Das ist kein Grund, oben ohne bei Frauen zu verbieten, sondern das Argument ist falsch.)

Zweitens, manche sagen vielleicht, auch wenn das Argument falsch ist, kann man es anwenden, wenn das gewünschte Ergebnis dabei herauskommt. Aber je mehr man das Recht auf oben ohne bei Frauen durch dieses Argument rechtfertigt, desto weniger die Hoffnung, dass vollständige Nacktheit legalisiert wird.

 
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Re: USA: 50000 Dollar für Oben-Ohne-Frisbee-Spielen

Beitrag von PundV » Fr 10. Jan 2020, 23:27

PundV hat geschrieben:Natürlich finde ich, als FKKler, mehr Nacktheit besser als weniger. Aber das Gleichberechtigungsargument ist aus zwei Gründen falsch.


Es gibt noch einen Grund oder, genauer gesagt, etwas, das zeigt, dass es nicht darum geht, dass weibliche Körper "sexualisiert" werden damit Frauen weniger Freiheit haben usw.: in fast allen Ländern ist vollständige Nacktheit bzw. nackte Genitalien bei Männern viel weniger erlaubt als bei Frauen. (Ja, bei Männern gibt es unten mehr zu sehen, aber das gilt auch für weibliche Brüste. Interessanterweise darf oft alles bis auf die Brustwarzen der Frau gezeigt werden, obwohl der Rest von den Brüsten sich viel stärker von den männlichen unterscheidet. Ja, vieles nicht logisch, also noch ein Grund, warum die---vermeintliche---Logik, es geht um Gleichberechtigung, falsch ist.)

 

Re: USA: 50000 Dollar für Oben-Ohne-Frisbee-Spielen

Beitrag von HaJo » Mo 13. Jan 2020, 12:14

Aria hat geschrieben:Mit jemand ist hier natürlich ausschließlich Frau gemeint, die Verführerin des Mannes seit Adam und Eva. :D
Die ich übrigens mehrfach in meinem Leben dankend gern genossen habe... ;)

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Re: USA: 50000 Dollar für Oben-Ohne-Frisbee-Spielen

Beitrag von janaobst » Di 18. Aug 2020, 11:21

Calcit hat geschrieben:Auch wenn Ohrenspitzennacktheit und Ähnliches hier nur als Nebenthema gilt, ist ein Bericht aus den USA interessant, wo selbst ansatzweise Nacktheit vielerorts bekämpft wird, was mit dem auch von dort herüberwehenden Zeitgeist hier zu Verschlechterungen für die noch Nackteren führt.

Eine 20-jährige, K[...], hat sich Ärger eingehandelt dadurch, daß sie an einem heißen Septembertag 2019 mit ihrem Verlobten auf dessen Grundstück vor seinem Haus Frisbee spielte. Der Verlobte war temperaturbedingt oben-ohne, sie war für Gleichberechtigung, glaubte an den Rechtsstaat und schloß sich seinem Bekleidungszustand an. Da hatte sie nicht den alten Spruch bedacht "quod licet jovis non licet bovis", oder abgewandelt, was der Stier darf, darf die Kuh noch lange nicht (klar doch bei der allseits bekannten Tetrakinipflicht für Kühe). Die Polizei kam einige Stunden später, es hätte Beschwerden gegeben, Nachbarn hätten das eklig gefunden, und das übliche Kinderargument war auch dabei. Sie erhielt eine Vorladung mit der Aussicht auf eine streßverursachende Verurteilung als Sexualstraftäterin, was ihren Traum als künftige Lehrerin hätte platzen lassen. Ort des Geschehens war eine Stadt nördlich von Denver, Colorado, zufälligerweise mit dem Namen Loveland.

Ihr kühner Glauben an den Rechtsstaat beruhte auf einem Urteil das bereits im Februar 2019 von einem höheren Berufungsgericht, Tenth Circuit Court of Appeals, in der nördlich angrenzenden Nachbarstadt Fort Collins ergangen war. Demzufolge sind lokale Oben-Ohne-Verbote verfassungswidrig, wobei das Urteil nicht nur Colorado abdeckt, sondern auch noch die Bundesstaaten Oklahoma, Kansas, New Mexico, Wyoming und Utah. Zwei Aktivistinnen der Bewegung "Free the Nipple" waren sauer darüber, daß in der Stadt Fort Collins bis dahin jemand, das Pech habend weiblich zu sein, ab dem 10. Geburtstag als Sexmonster in die Datenbanken eingetragen werden konnte, wenn sie sogar auf privatem Grund nicht ausschließen konnte, daß ihr Oben-Ohne-Zustand von einem Mitglied der Öffentlichkeit bemerkt werden könnte. Nach Rechtskosten für die Gemeinde in Höhe von 322000 Dollar (120000 Dollar für eigene Verteidigung, 202000 Dollar für die Klägerseite) gab diese schließlich im September 2019 auf gegen das Urteil vorzugehen.

Nachdem die Frisbeespielerin von Loveland Kontakt aufgenommen hatte mit den Anwälten der Aktivistinnen von Fort Collins und die Stadt Loveland bei der eigenen Versicherung nachgefragt hatte, kamen die Gemeindeoberen zum Schluß, nicht ebenfalls eine Verschwendung öffentlicher Gelder zu riskieren, die Sache wurde beendet und die Frisbeespielerin erhielt 50000 Dollar, vermutlich für ihre Rechtskosten oder als Schmerzensgeld für rechtswidrige Verfolgung.

Nachzulesen ist das bei:
https://www.bbc.com/news/world-us-canada-50592811 (20200108, Does the US have a problem with topless women?)

Daraus einige Links:
Fort Collins Council, 20190917 hat geschrieben: ... BACKGROUND / DISCUSSION ... The state statute on public indecency remains in effect. It prohibits exposure of the female breast in a public place where it may be viewed by members of the public, but only if it is done with intent to arouse or to satisfy the sexual desire of any person.
s. Link "decided to give up its fight" in obigem BBC-Artikel bzw. AGENDA-ITEM_SEP-17-2019_ITEM_04.pdf
Damit sollte dem Justizapparat dieser Giftzahn gezogen sein. Abzuwarten ist aber, wieweit sich die anderen behördlichen Stellen dieser 6 Bundesstaaten an das Urteil halten, die Polizei von Oklahoma will es weiter ignorieren und örtliche Bestimmungen durchsetzen.

Schon im Februar 2017 hatte ein unteres Gericht das Oben-Ohne Verbot als Verstoß gegen 14th Amendment der Verfassung eingestuft, da es nur Frauen betrifft, siehe:
https://en.wikipedia.org/wiki/Fourteent ... nstitution
Das Urteil wurde dann Februar 2019 vom Berufungsgericht bestätigt mit Stimmenverhältnis 2/1 und einer der beiden Mehrheitsrichter äußerte:
Coloradoan, 20190906, hat geschrieben:... “We’re left, as the district court was, to suspect that the City’s professed interest in protecting children derives not from any morphological differences between men’s and women’s breasts but from negative stereotypes depicting women’s breasts, but not men’s breasts, as sex objects,” Judge Gregory Phillips wrote in the majority opinion. ...
https://eu.coloradoan.com/story/news/20 ... 200123001/ (Fort Collins erases topless ban that inspired 'Free the Nipple' lawsuit)

Interessant ist die Sichtweise einer Professorin in dem BBC-Artikel, in dem sie ihre historische Einstufung darlegt und auch die Meinung der Frisbeespielerin:
BBC, 20200108, hat geschrieben: ... Professor Amy Werbel is the author of Lust on Trial, a book which delves into the history of American obscenity. She says America's opposition to female nudity is rooted in "evangelical Christian opposition to the display of the body that goes back to the arrival of the Puritans in New England. They brought with them a very particular reading of the Old Testament story of Adam and Eve. And when Adam and Eve come into the world of knowledge, the first thing they realise about themselves is their nakedness, and they fashion aprons to cover themselves. It's a pivotal moment in which you recognise the shame of nudity. And that has lingered." Werbel says in this particular theological thinking, in place when America's laws were enshrined, argue [who?] that it's the female body "which holds the responsibility for the fall of humankind".

K[...] remains astounded by what happened to her in Loveland, saying that in some states with legal nudity, people "won't bother you" but in states out west and in America's so-called Bible Belt, "it's like it's a crime against God if someone see you topless. This isn't about feminism; this is about equality. I do think Americans are afraid of nudity, especially when it comes to women's bodies because many have that argument in their head that every little bit of a woman's body is for sex. But that's not the case."
https://www.bbc.com/news/world-us-canada-50592811

Das erwähnte Buch der an der State University of New York tätigen Professorin gibt Einblick in die historischen Fundamente: Lust on Trial / Censorship and the Rise of American Obscenity in the Age of Anthony Comstock / Amy Werbel / Columbia University Press / Pub Date: April 2018 / ISBN: 9780231175227 / 408 Pages / Format: Hardcover / List Price: $35.00, £30.00
http://cup.columbia.edu/book/lust-on-tr ... 0231175227
und: http://www.lustontrial.com/
Die Autorin ist auch sonst ein sympathischer Querkopf, so hat sie vor einigen Jahren Vorlesungen in China gehalten u.a. über Zensur.

Wenn man schon beim Lesen ist, hier noch eine Charakterisierung des berüchtigten Anthony Comstock, der als frommer Zensor 1873-1915 wütete und dabei 15 Tonnen Bücher verbrennen und über 100 Tonnen Druckplatten und fast 4 Millionen Bilder vernichten ließ. 4000 Verhaftungen und 15 von ihm bewirkte Selbstmorde waren weitere Erfolgserlebnisse für ihn. Mit der für Geburtenkontrolle berühmten Margaret Sanger geriet er natürlich auch aneinander, siehe:
https://en.wikipedia.org/wiki/Anthony_Comstock
https://en.wikipedia.org/wiki/Margaret_Sanger

Erwähnt sei auch etwas, das für die mehr als Ohrspitzennackten bedeutsam ist. Die Präsidentin der amerikanischen Vereinsnackten, organisiert im AANR, erwähnt, daß mehr amerikanische Nackte sich vor Gericht wehren als früher, und dann kommt die beeindruckende Aussage als Bildunterschrift, daß der AANR beabsichtigt, das Recht auf Nacktheit zu unterstützen an Stellen wo diese legal ist:
BBC, 20200108, hat geschrieben: ... Kathryn Watzel, president of the American Association of Nude Recreation (AANR), says more people are now fighting in courts for their legal right to nudity than before. "In the past, a lot of these attempts were quieter and discreet and people wouldn't take it to court but now it's a different case," she says. "Things change, attitudes change. Remember just 20 years ago breastfeeding in public was a no-no in many people's eyes." [Bildunterschrift:] Kathryn J Watzel says the AANR will support people's right to be naked in places where it is legal ...
https://www.bbc.com/news/world-us-canada-50592811




vielen Dank für die ausführliche Erläuterung und die angegebenen Quellen mit Informationen.!

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Re: USA: 50000 Dollar für Oben-Ohne-Frisbee-Spielen

Beitrag von Bummler » Mi 19. Aug 2020, 08:48

Calcit hat geschrieben:
Nachdem die Frisbeespielerin von Loveland Kontakt aufgenommen hatte mit den Anwälten der Aktivistinnen von Fort Collins und die Stadt Loveland bei der eigenen Versicherung nachgefragt hatte, kamen die Gemeindeoberen zum Schluß, nicht ebenfalls eine Verschwendung öffentlicher Gelder zu riskieren, die Sache wurde beendet und die Frisbeespielerin erhielt 50000 Dollar, vermutlich für ihre Rechtskosten oder als Schmerzensgeld für rechtswidrige Verfolgung.


Holla, das eröffnet ja ein Geschäftsmodell für Oben-Ohne-Aktivistinnen.

Bei der Hitze wundert mich nur, warum so wenige Frauen den Aktivisten folgen. Z.B. ohne BH sieht man nur Frauen ab 50, die jungen quälen sich weiter mit dem Teil.

 

Re: USA: 50000 Dollar für Oben-Ohne-Frisbee-Spielen

Beitrag von Lucilla » Mi 19. Aug 2020, 09:12

An einer unserer Stammbadestellen erfahren junge Brüste gerade eine Renaissance, neuerdings sind sogar Teens dabei. Ist also wie immer regional unterschiedlich. :)


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