Du hast einen sehr guten Beitrag geschrieben, der meine volle Zustimmung hat.
Die Aussage von Hans H. in seinem Beitrag vom 29.09.2019 http://fkk-freunde.info/posting.php?mode=reply&f=2&t=13464&sid=5e0ef8e29580c50cbaa6cd02da2fee18#pr119872habe ich mehrmals gelesen. Für mich stellt sich hier die Frage, wie sieht hier die Geninformation aus? Liegt hier eine Fähigkeit vor, die erst durch einen entsprechenden Reiz im geforderten Umfang aktiviert wird. Wird dieser Reiz nicht im richtigen Zeitpunkt gesetzt, so wird die Laktoseintoleranz gesetzt. Solche Steuerungen sind auch im Umfeld der Begabungen bekannt.
Zum Thema der Scham zurück. Ja, die Fähigkeit, ein Schamgefühl zu entwickeln, ist angeboren. Dieses dürfte auch zwischen Hans H. und mir unstrittig sein. Strittig ist nur die Frage der Nacktscham. Hier sage ich im Gegensatz zu Hans H., dass die Nacktscham ein erlerntes Verhalten ist. Hier wird die Nacktheit nur deswegen als schamhaft durchlebt, weil diese Botschaft vorher so erteilt wurde. Was uns zu dieser Ausbildung der Nacktscham gebracht hat, liegt im Prozess unserer Zivilisation begründet. Als der Kleidung neben der Schutzfunktion eine weitere zugewiesen wurde, nämlich der gesellschaftlichen Abgrenzung, war die Nacktheit und ebenso die unpassende oder unzureichende Kleidung als schambesetzt bezeichnet worden.
Dass die Kleidung stets die Geschlechtsorgane verdeckt hätten, ist so nicht richtig. So war das männliche Genital in der Uniform der Landsknechte als Zeichen ihrer Männlichkeit durch eine besondere Ausbeulung in der Hose betont worden.
Hier bin ich völlig bei dir.Die Fähigkeit, sich zu schämen, ist angeboren. Für was man sich schämt ist kulturell bedingt. Niemand hat bestritten das Naturvölker ebenso Schamgefühle haben wie andere Menschen.
Diese Aussage von Hans H. ist nur bedingt richtig, man kann diese aber ruhig so stehen lassen.Wir müssen dabei auch beachten, dass die überwiegende Mehrzahl angeborener Verhaltensweisen, Reaktionen und Reflexe beim Menschen nur sehr gering und oft unterschwellig (also nicht direkt wahrnehmbar) ausgeprägt sind.
Diese Aussage von Hans H. halte ich für völlig falsch. Begabungen müssen einen Aktivierungsreiz erhalten, um sich weiter entwickeln zu können. Da wird nichts zurück gedrängt.Dieses Zurückdrängen von angeborenem Verhalten auf nur noch geringe Ausprägung lief parallel zur Intelligenzentwicklung, mit der ein überlegtes Verhalten wichtiger wurde.
Der Schluckreflex, der Greifreflex oder der Laufreflex gehen nicht deswegen zurück, weil das Kind sprechen lernt. Ich weiß nicht, wo Hans H. diese Information her hat. Darum habe ich ihn gefragt, ob er Pädagogik oder Psychologie studiert hat. Sollte er diese meine Frage beantworten, dann dürfte dieses sicherlich ein klares "Nein" sein. Sonst hätte seine Aussage nicht derartig fehl gehen können.Deshalb gehen auch manche angeborene Reaktionen, die zuerst noch zu beobachten sind, stark bis ganz zurück, sobald ein Kind sprechen lernt.
Die Problematik bei der vergleichenden Verhaltensforschung besteht darin, dass es bei den Tieren auch ein Lernverhalten gibt. Ja, es gibt bei den Tieren auch eine sehr unterschiedlich ausgeprägtes abstraktes Denken. Die Aussage, so wie ich es noch gelernt habe, dass die Tiere nur instinktgesteuerte Wesen seien und zu einem abstrakten Denken nicht fähig, kann heute nicht mehr aufrecht gehalten werden. Ich denke, dass die Neuronenforschung uns noch interessant Ergebnisse liefern wird, deren Bandbreite wir uns heute noch nicht vorstellen können.
@ alle
Wir haben uns hier sehr weit vom Ursprungsthema dieses Threads entfernt, auch wenn wir im Thema geblieben sind und uns einer Einzelfrage näherten. Wenn ich das bisherige grundsätzliche Ergebnis der Diskussion zusammenfassen kann, dann sage ich, die Nacktheit/FKK stellen ein natürliches So-Sein dar, eine Verbindung zur Sexualität ist nicht immer und nicht zwingend gegeben. Voyeurismus/ Exhibitionismus stellen ein strafbares Verhalten und Sonderverhalten aus dem Bereich der Sexualität dar.