Tim007 hat geschrieben:Bummler hat geschrieben:... aber wenn es mir wirtschaftlich gut geht, dann kann ich auch den moralischen Zwängen einer konservativen Gesellschaft eher entrinnen, als wenn ich wirtschaftlich abhängig bin."
Das ist mir zu abstrakt.
Natürlich muss man erst auch mal verallgemeinern, im Detail kann es dann sicherlich auch komplex werden.
Es geht mit dem Begriff der "konservativen Gesellschaft" los. In Russland oder in der Ex-DDR wären das sicherlich die Alt-Kommunisten, in Deutschland der Schützenverein Zwiesel e.V.
Nein, wenn du das politisch siehst, dann wäre das Äquivalent zu den Alt-Kommunisten die CDU/CSU in Deutschland.
Wenn du das spießig siehst, dann wäre zum Schützenverein Zwiesel e.V. der Kleingartenverein Frische Knolle in der DDR das Pendant. Mit konservativ meine ich letztendlich das Bewahren des Bewährten und der Widerstand gegenüber Änderungen.
Und weil die Wirtschaft in der DDR runtergewirtschaftet worden war, bäumte sich die Gesellschaft gegen "moralische Zwänge" auf und zog sich aus. Allerdings war die Wirtschaftsleistung in West-Deutschland gerade zur Zeit des FKK-Booms enorm.
Runter gewirtschaftet wurde die DDR nach der Wende. Die Wirtschaftsleistung der DDR war zwar der BRD massiv unterlegen, aber Wachstum war doch trotzdem vorhanden. Hier mal ein Ökonom:
Das Ergebnis ist, dass das Bruttoinlandsprodukt der DDR 1989 um 558 Prozent höher war als 1950, in der BRD war es um 534 Prozent höher. Auch das jährliche Wachstum der DDR war höher, selbst in den 80er Jahren.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 28978.htmlInsofern ist das ständige Wiederholen dieser Parole von der runtergewirtschafteten DDR nur eine Nebelkerze die trefflich zu dem aktuellen Begriff der Fake News passt.
Uns ging es im Osten auch gut. Aber es hat keinen Zweck darauf hinzuweisen, weil immer wenn jemand etwas Gutes zur DDR sagt, gleich die Meute aufheult wie bei einem Pawlowschen Reflex. Deswegen lass ich das und sage zu dem Thema nichts mehr.
Und deine Idee, dass sich die Gesellschaft aufbäumte und sich deshalb auszog ist einfach nur lächerlich. Klar, in den 50-gern da gab es noch Krawall, weil die das Verbieten wollten, aber dann war es einfach eine Mode, ein Fortschritt, eine gesunde Alternative mit der man sich von der Masse absetzen konnte. Als Nacktbader hat man sich den verklemmten Textilen moralisch überlegen vorgekommen, im Betrieb, im Gesangsverein und in der Familie. Das hatte mit den politischen Ansichten null Schnittmengen.
Und wenn ich dann lese, dass es nur früh um 6 Uhr Brot gab, dann bin ich fassungslos über derart Ignoranz. Klar habe ich als Kind noch Butter auf Marken gekauft, aber doch Anfang der 60-ger und in den 80-gern nicht mehr. Die ganze Haushaltstechnik wie Fernseher, Kühlschränke und Waschmaschinen, das gab es doch alles problemlos. Mein Motorrad habe ich im Laden gekauft und konnte mir die Farbe aussuchen und ob ich eine 150-er oder eine 250-er haben wollte. Gehe jetzt mal zum Yamaha-Händler und willst dir z.B. einen T-Max angucken...hat er nicht, muss er erst bestellen. Und bestellen tut er den nur, wenn ich einen kaufe. Ja danke schön.
Naja egal, ich wollte ja das Thema nicht mehr ausweiten.
Geht ja hier um FKK auf dem Vormarsch. Da habe ich am Wochenende mal die Badestellen rund um Lübben abgeklappert, aber es war nix mit FKK. Außer bei mir im Garten.