@ ostfriesenpaar
Leider gibt es aber sehr viele Frauen, die aufgrund dieses Sceenings unnötig, falsch oder übertherapiert werden.
Ja, das stimmt. Aber dennoch ist jede durch das Screening geretete Frau eine Begründung und Berechtigung für diese Reihenuntersuchung. Man muss halt vor jeder Therapie eine saubere Diagnose stellen.
Aber hast du auch schon mal Menschen kennen gelernt, deren Leben völlig zerstört wurde durch einen positiven Befund des Screenings?
Der Befund alleine zerstört kein Leben, er rettet dieses. Das Screening stellt auch nur einen vorläufigen Befund, also einen Verdacht, her, der abgeklärt werden muss.
Wir kennen zur Zeit einige dieser Frauen, alle um die 50 Jahre, die mit ihrer jetzigen Situation nicht fertig werden und inzwischen sehr depressiv geworden sind.
Was für ein Körperselbstbild haben diese Frauen von sich? Ich muss als Mensch wissen, dass ich erkranken kann. Ich kenne einige Frauen, bei denen die Brust amputiert werden musste. Diese haben ihre Situation angenommen und sind nicht depressiv geworden.
Das lässt uns jedenfalls stark am Nutzen dieses Screenings zweifeln.
Die Unvernunft und das Verdrängen von körperlichen Erkrankungen kann für die Medizuin nicht Grundlage ihres Handelns sein. Jeder frühzeitig durch das Screening erkannte Brustkrebst ist für die Frauen die chance, sich vor größeren Folgen der Krebserkrankung schützen zu können. Dieses ist die Begründung für den Sinn des Brustscreenings.
Und ist es nicht so, daß in Deutschland im Allgemeinen zu viel diagnostiziert und therapiet wird.
Nein, es wird
in Deutschland im Allgemeinen zu viel diagnostiziert und therapiert
, es wird zu viel falsch diagnostiziert und therapiet. Das ist ein ganz anderer Vorwurf.
Außerdem werden viele Operationen viel häufiger durchgeführt, als in anderen Ländern z.B. Knie und Hüft - OP.
Dieser Vorwurf wird zu recht erhoben, hat aber mit dem Brustscreening nichts zu tun.
Ich jedenfalls habe nach einer Krebserkrankung jegliches Vertrauen verloren, als ich bei mir selbst mitbekommen habe, wie man als Patient ( in meinem Fall Privatpatient) gezielt an bestimmte Krankenhäuser oder Radiologiezentren " verschachert" werden kann.
Man kann sich vor einem solchen "verschachert" nur dadurch schützen, in dem man sich aktiv selbst informiert und so Einfluss auf die Entscheisdung der entsprechenden Zuweisung nimmt. Als Privatpatient ist dieses noch einfacher möglich, als dieses einem Kassenpatienten möglich ist.