Eine zentrale Frage ist, so vermute ich ist, warum empfinden Menschen Nacktheit als bäh bzw als ekelig? Ich habe schon von Ausscheidungen geschrieben, da möchte ich mal die Vermutung äußern, daß wir uns damit einfach nicht gedanklich auseinander setzen möchten, erinnert es uns doch daran, dass wir Lebewesen sind aus Fleisch und Blut. Wir benötigen Nahrung und Flüssigkeit um zu leben, um zu überleben. Diese Tatsache möchte mach einer womöglich, vielleicht gerne verdrängen.
Schade doch, um das Leben zu begreifen gehört Freude am Essen und Trinken und dazu gehört auch die Verwertung und was der Körper dann nicht mehr braucht. Und wenn wir ehrlich sind, verschafft es uns doch Erleichterung, wenn wir loslassen und entspannen können. Warum sonst sollten Menschen wohl im Schwimmbad urinieren. Weil es entspannt und Anspannung loslassen, abgeben und somit Freude daran empfinden.
Gestern bin ich darauf gekommen, dass es vielleicht auch damit zu tun hat, dass wir uns am Vorbild oder auch einem für uns wichtigen Menschen unterordnen, sei es des Alters oder der Erfahrung geschuldet als Grund für unser Verhalten. Habe gerade einen jungen Auszubildenden bei mir.
Wir ordnen uns unter. Aus Respekt und weil wir uns noch finden und/oder lernen müssen.
Wir machen uns also klein. Wir warten dann darauf, dass der Ältere oder eben die Respektsperson uns und unsere Bedürfnisse und Wünsche erkennt. Wir begeben uns in eine mehr oder weniger bewusste Abhängigkeit.
Wenn die anderen Menschen mich als ekelig empfinden, einstufen, so möchten wir dieses natürlich nicht, wir möchten angenommen werden, dazu gehören, zur Gemeinschaft, zur Gemeinschaft der als anständig angesehenen Menschen. Ein einfacher menschlicher Mechanismus, der uns in unserer Entwicklung blockiert. Wir zeigen uns dann nicht mehr so wie wir sind, sondern richten uns nach unserem Umfeld, nach anderen Menschen aus. Das kann zu keiner eigenständigen, selbstbewussten Persönlichkeit führen, die ihr Glück im Leben haben, erleben möchte. Wir finden unser Glück dort, wo unsere eigenen Vorstellungen über unser Leben leben. Bin jetzt nicht so, ob ich es gut ausgedrückt habe.
Kinder sollen und müssen ihren Körper wahrnehmen und erfahren, dies gehört wohl zu einer gesunden Entwicklung.
Wir möchten doch unter uns Menschen miteinander leben und auch spielen. Darum halte ich diesen unseren Austausch auch für so wichtig. Habe es selbst auch nie richtig gelernt meine Bedürfnisse und Gefühle zu äußern. Fange jetzt erst an dies zu lernen. Hajo du hattest mir ja mal geschrieben, dass ich selbst die Freude für mich nicht so habe, wie mein Name hier das ausdrückt. Das hatte ich wehement zurück gewiesen. Im Grunde genommen aber hattest du recht. Daran soll sich jetzt etwas ändern.
Wir müssen lernen unsere Bedürfnisse und Wünsche unseren Mitmenschen zu sagen um im Dialog miteinander Freiräume zu erhalten. Wer möchte sich heute als Nackter hinter einem hohen Zaun verstecken, wenn er mal nackt sein möchte? Es ist dann doch das Gefühl, dass ich mich dann für meine Nacktheit schämen muss. Und wer möchte das? Darum habe ich mich auch darüber mokiert, dass ich mir auf einem FKK - Gelände morgens nicht nackt meine Brötchen kaufen darf.
Ein kleine Geschichte am Rande. Als ich vor Jahren auf Amrum mir meine Brötchen kaufen wollte, stand jemand, ich glaube er sagte aus Schwaben, vor mir und sagte, bei uns heißt es Schlitzbrötchen. Da habe ich mir dann vorgestellt, wenn ich jetzt zu Hause, bei meinem Bäcker sagen würde: Ich hätte gerne ein Schlitzbrötchen und ein Hörnchen.
Sexualität existiert in uns immer, ob wir bekleidet sind oder ob wir nackt sind. In einem Musiktitel aus den 20er Jahren wurde schon gesungen, daß Badebekleidung sexuelle Aktivitäten nicht verhindert. Im Wald und in der Heide gab es dies auch schon. Gestern habe ich einen Tipp im Radio gehört, wir sind im Job kreativer, wenn wir den Ort wechseln. Dies ist auch unter Studenten bekannt, wenn wir unter geschäftigen Treiben in unserer Umgebung sehr gute Ergebnisse erzielen. Als Tipp für bessere Arbeitsergebnisse. Es beweist sich damit auch, dass wir uns in Gemeinschaft besser fühlen. Dies kann ich nur bestätigen. Auch aus den Gruppen in denen ich bin höre ich dies auch so. Wir geben uns gegenseitig Orientierung und Hilfestellung. Dies gelingt am besten in einem harmonischen Austausch der Gedanken und Ideen. Also weiter so. Haben wir Spaß am Leben und freuen uns am am Dasein des anderen.
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