Viele von uns bezeichnen sich als Naturisten, mögen Feld und Wald und Wiese und engagieren sich mindestens passiv, vielleicht sogar aktiv, im Naturschutz. Recht so, wunderbar! Nur wenn die Naturisten ihresgleichen treffen wollen, muß der Naturschutz oft leiden. Da sind meistens Autofahrten von mehreren 100 km notwendig, oft genug mit nur dem Fahrer im Wagen! In meinem Fall zum Beispiel (wobei ich selbst kein strammer Naturschützer bin): teuflische 666 km zum Rosenfelder Strand, 400 km zum TNT nach Saalfeld, 400 Km zum Sonnensee nach Hannover (leider ausgefallen wegen Mißgeschick). Da sind die 200 km zum Zieselsmaar-See ja nur ein Klacks! Auf solche Reisen zu verzichten, hilft nicht, weil nur nackt zu Hause zu sitzen, das ist kein Naturismus! Einzelne Naturisten kommen sogar mit Bus und Bahn zur Nacktwanderung. Wenn es aber darum geht, vom Wanderungs-Endpunkt zum nächsten Bahnhof zu kommen, kommt wieder der private PKW eines Mitwanderers zum Einsatz: zig Kilometer durch den Wald gurken, damit der letzte Zug in die große weite Welt erreicht wird....Und die Elektro-Autos? Für Batterie und Steuerung ist einiges an exotischer Chemie erforderlich. Keiner weiß, wieviel Hektar Regenwald umgepflügt wird,um an die Rohstoffe dafür zu kommen. Keiner weiß, welche indigenen Völker mit einem Arschtritt ins Reservat geschubst werden, wenn auf deren Land Lithium gefunden wird. Manchmal wird auch mit der geladenen Kalaschnikow "geschubst".
Ähnliches gilt natürlich für die gesamte westliche Lebensweise, aber die Bezeichnung "Naturist" beinhaltet eben einen Anspruch, der endlose
Rum-Kurverei mit dem Auto negativ wertet. Seht Ihr einen Ausweg aus diesem Dilemma? Hilft da, mit Zähnen und Klauen den Hambacher
Forst im Rheinischen Braunkohle-Revier zu verteidigen? Ich selbst glaube es nicht. Das wären immer nur Behandlung von Symptomen.
Es scheint unvermeidlich zu sein: "Der Naturist" wird unschuldig schuldig, genau wie so mancher antike Held...